Wer einen Kurztrip, eine Städtereise oder eine Weltreise plant und über ein schmales Reisebudget verfügt, braucht eine günstige Unterkunft. Hotels kommen da kaum in Frage, privat vermietete Unterkünfte sind in der Regel günstiger. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Internetportalen, die einen guten Überblick über günstige Unterkünfte in aller Welt verschaffen – von privat, an privat. Allerdings werden nicht nur kleine Zimmer privat vermietet, sondern auch ganze Häuser, sogar Schlösser.
Eine schöne Anlaufstelle für alle, die günstige Privatzimmer suchen, ist Gloveler. Rund 35.000 Zimmer sind in den Datenbanken von Gloveler gespeichert, in nahezu jeder Stadt gibt es Zimmer, die privat vermietet werden. Das sind mitunter winzige Ecken, aber oft auch Zimmer von 20 bis 30 qm, mit Bett, Tisch, Fernseher, eigenem Badezimmer, manchmal auch mit eigenem Eingang. So etwas ist durchaus auch für Messebesucher interessant.
Die Webseite präsentiert Fotos, eine Beschreibung, die genauen Preise, Angaben, was alles im Preis enthalten ist, zum Beispiel Bettwäsche, Handtücher, Frühstück, in punkto Komfort und Ausstattung gibt es große Unterschiede. Sehr nützlich sind die Bewertungen von Gästen, die schon mal da waren.
Großer Vorteil von Gloveler: Hier erfährt man gleich, ob ein Zimmer noch verfügbar ist oder nicht, man muss also nicht rumtelefonieren. Alles ist im Buchungssystem zu sehen. Wenn man sich für ein Zimmer interessiert, kann man es auch gleich online buchen. Rund 50 Prozent der Zimmer hier sind Zimmer in bewohnten Apartments, mehr oder weniger mit Anschluss an die eigentlichen Mieter also.
Etwas hochwertigere Immobilien gibt es bei airbnb oder 9flats. Hier kann man zwar auch günstige Unterkünfte finden, der Schwerpunkt liegt aber doch eher auf hochwertige Immobilien. Selbst komplette Schlösser lassen sich bei airbnb mieten, etwa im Loire-Tal in Frankreich für 10.000 EUR am Tag. Solche Locations eignen sich für Hochzeiten.
Die Auswahl an ungewöhnlichen Schlafstätten ist groß: Es gibt Baumhäuser, ausrangierte Flugzeuge, Wigwams, Boote, Burgen und eben Schlösser – alles eine Frage des eigenen Geschmacks und des Geldbeutels. Airbnb vermittelt ebenfalls direkt zwischen Mieter und Vermieter, man kann gleich sehen, ob ein Objekt frei ist und die Vermieter bei Bedarf vorab über das Portal kontaktieren. Die Bewertungen ehemaliger Besucher sind ebenfalls zu sehen. Airbnb kassiert von den Vermietern drei Prozent des Zimmerpreises und sechs bis zwölf Prozent von den Mietern – ganz ordentlich.
Für Mieter kostenlos ist die Zimmersuche bei 9flats.com. Ebenfalls ein deutsches Startup, das auch über Facebook aktiv und mit der Community vernetzt ist. Schwerpunkt von 9flats ist weniger der direkte Kontakte zwischen Mieter und Vermieter, sondern eher das Vermitteln einer günstigen Unterkunft. Doch auch 9flats hat mittlerweile nicht nur einzelne, kleine Zimmer, sondern auch ausgefallene Unterkünfte wie Schrebergartenhäuser, Hausboote, Blockhütten und vieles andere mehr, dazu muss man nach „Shared Places“ suchen, ansonsten werden einem durchaus schicke Zimmer präsentiert – zu akzeptablen Preisen. Bei 9flats fallen keine Gebühren an. Der Service ist für Mieter komplett kostenlos, hier zahlt nur der Vermieter.
Der Vollständigkeit halber sei noch Wimdu erwähnt, in Deutschland die größte Konkurrenz zu Airbnb.de und 9flats.com. Wimdu.de gibt es erst seit März 2011, ein klassisches Me-too-Projekt, mehr oder weniger eine Kopie von airbnb. Das Angebot ist mit airbnb vergleichbar: Rund 35 000 Zimmer und Unterkünfte in mehr als 100 Ländern sind in den Datenbanken gespeichert. Auch hier gibt es einige Besonderheiten, sogar ganze Dörfer wie Deidesheim in der Pfalz, Engelberg in der Schweiz oder Mariazell in Österreich lassen sich hier mieten.
Solche Angebote sind natürlich vor allem für Profis interessant, Film-Crews etwa oder Event-Agenturen. Auch Wimdu kassiert bei Mieter und Vermieter gleichermaßen. Faktisch bezahlt natürlich sowieso immer alles der Mieter, denn solche Provisionen und Kosten werden traditonell auf den Preis umgelegt.
Airbnb und Gloveler sind die Pioniere in Sachen Zimmervermittlung übers Internet. 2007 hatten die Amerikaner Brian Chesky und Joe Gebbia die Idee, Privatzimmer übers Internet zu vermitteln. Weil sie aber kein schickes Luxusbett zu bieten hatte sondern drei Luftmatratzen, haben sie ihr Angebot „Air Bed and Breakfast“ genannt. Darauf hat sich airbnb.com entwickelt. Mittlerweile ist airbnb der Shootingstar, ausgestattet mit Millionen von Dollar, um das Angebot auszubauen. Mittlerweile gilt airbnb als größter Anbieter seiner Art: 100 000 Unterkünfte in 19 000 Städten und 192 Ländern, das hat sonst keiner zu bieten. Und da wird ordentlich Geld verdient.