Microsoft stopft Sicherheitsleck im Internet Explorer

Microsoft stopft Sicherheitsleck im Internet Explorer

Microsoft warnt vor einem erheblichen Sicherheitsleck im Internet Explorer. Betroffen sind alle Versionen des Browser seit Version 6, auch unter Windows XP. Statistisch betrachtet läuft derzeit auf etwa jedem zweiten Internet-Rechner der Internet Explorer von Microsoft.

Das macht das Problem so groß: Wer das Leck ausnutzt, kann sich Zugang zum Rechner verschaffen. Er kann Daten auslesen und den Rechner sogar fernsteuern. Nach Angaben von Microsoft wird das Sicherheitsleck bereits von Kriminellen missbraucht. Vermutlich deshalb hat das Unternehmen ausgesprochen schnell reagiert und innerhalb kürzester Zeit einen Patch entwickelt.

Der Patch (Sicherheitsflicken) ist fertig und wird als außerplanmäßiges Update für Windows angeboten und eingespielt. Auf vielen Windows-Rechnern landet das Update automatisch, auf allen PCs ohne automatisches Update muss die Aktualisierung manuell eingespielt werden.

Was für Überraschung gesorgt hat: Microsoft hat auch ein Update für Windows XP im Angebot. Eigentlich sollte der Support für Windows XP am 8. April enden. Nun haben sich die Verantwortlichen bei Microsoft dazu entschlossen, für das neu entdeckte Sicherheitsleck auch für Windows XP die passende Lösung anzubieten. Microsoft hat offensichtlich Sorge, das Image könnte leiden.

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Windows XP und das Supportende, was ist zu tun?

Windows XP und das Supportende, was ist zu tun?

Windows XP ist und bleibt beliebt. Das Betriebssystem aus dem Hause Microsoft erschien erstmalig am 25. Oktober 2001. Damit hat die Software mittlerweile knapp 13 Jahre auf dem Buckel. In der Zwischenzeit veröffentlichte Microsoft drei weitere Betriebssysteme. Windows Vista entpuppte sich als ein totaler Flopp, Windows 7 ist einigermaßen erfolgreich und Windows 8 dank Kachel- und Touch-Design, noch nicht so ganz bei den Kunden angekommen.

Windows XP hingegen gilt als  ausgereift. Mit Windows XP kennen sich die Nutzer aus und das Betriebssystem läuft sehr stabil. So verwundert es nicht, dass viele Nutzer nach wie vor dem Dinosaurier unter den Betriebssystemen die Treue halten. Im Februar 2014 nutzten immer noch knapp 30% aller Computer weltweit eine der vielen Windows XP Versionen.

Das macht es nach Windows 7 zum zweitbeliebtesten Betriebssystem überhaupt. Zum Vergleich Windows Vista kommt gerade einmal auf drei Prozent Marktanteil, Windows 8 und 8.1 auf knapp über 10 Prozent. Umso überraschender sind diese Zahlen, wenn man bedenkt, dass das Supportende von Windows XP bereits vor einem Jahr besiegelt wurde. Am 08. April 2014 wird Microsoft den Support von Windows XP einstellen.

Der Grund für das Supportende dürfte darin begründet liegen, dass Microsoft seine XP-Kunden endlich dazu bewegen will, auf eine neuere Version ihres Betriebssystems umzusteigen. Doch wie gesagt, hat sich bisher nur ein kleiner Teil für einen Wechsel entschieden.

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Hiobsbotschaften über das Ende von Windows XP sind schon in vollem Gang und im Prinzip auch gerechtfertigt. Denn ohne Sicherheitsupdates, Patches und Co nimmt die Gefahr, Opfer von Viren oder Schadprogrammen zu werden, massiv zu. Eine zusätzliche Gefahr stellt der Fakt dar, dass immer noch knapp 30 Prozent aller Nutzer einen veralteten Internet Explorer (Version 6-8) nutzen. Somit ist nicht nur das Betriebssystem angreifbar, sondern auch noch zusätzlich der Browser an sich.

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Es gibt jedoch keinen Grund, für Windows XP-Nutzer, in Panik zu verfallen und ohne darüber nachzudenken, auf ein anderes Betriebssystem zu wechseln. Auch wenn das Microsoft gerne hätte.

In jedem Fall sollten XP-Nutzer aber versuchen, ihren Rechner auf den aktuellsten Stand zu bringen. Das bedeutet, wer noch nicht Service Pack 3 installiert hat, sollte es auf jeden Fall tun. Zudem heißt es für Nutzer einer alten Browserversion, auf einen aktuellen Browser zu wechseln. Das kann soweit möglich ein aktueller Internet Explorer sein, darf aber auch gerne ein alternativer Browser sein.

So hat zum Beispiel Google bereits im Oktober 2013 angekündigt, ihren Browser Chrome für XP bis mindestens April 2015 weiter zu unterstützen. Mozilla, die Hersteller des beliebten Firefox Browsers gaben gar zu verlauten, dass es von ihrer Seite keinerlei Pläne gäbe, den Support für XP-User einzustellen. Browserseitig ist es also nicht nötig, XP 2014 fallen zu lassen und auf ein neueres Betriebssystem zu wechseln.

Was Nutzer zukünftig in jedem Fall tun sollten, ist, sich ein aktuelles und gutes Sicherheitsprogramm zu installieren. Erfreulicherweise haben sich auch fast alle Sicherheitssoftwarehersteller dazu entschlossen, den Support für Windows XP fortzusetzen.

Sicherheitshersteller Support Information
AVG noch mindestens 2 Jahre
Avast! noch mindestens 2 Jahre
Avira 8. April 2015
Bitdefender Januar 2016
Bullguard noch mindestens 2 Jahre
Comodo noch mindestens 2 Jahre
Eset Mindestens bis April 2017
F-Secure noch mindestens 2 Jahre
G Data Mindestens bis April 2016
Kaspersky Mindestens bis 2018
McAfee noch mindestens 2 Jahre
Norman Mindestens bis Januar 2016
Panda Security noch mindestens 2 Jahre
Symantec / Norton Keine Angabe, Empfehlung zum Wechseln
Trend Micro 30. Januar 2017

 

Softwareseitig gibt es also noch keinen Grund, Windows XP aufs Abstellgleis zu schieben. Nichtsdestotrotz sollten sich Windows XP-Nutzer im Klaren sein, dass das Betriebssystem nicht bis auf alle Ewigkeit genutzt werden kann. Win XP ist aktuell schon das Betriebssystem, das die höchste Malware Infektionsrate hat. Wer also sowieso mit einem Wechsel liebäugelt, der sollte die Gelegenheit des Supportendes nutzen und ein neues Betriebssystem installieren. Alle Anderen können auch weiterhin mit Windows XP arbeiten, solange sie einen aktuellen Browser und eine aktuelle Sicherheitssoftware installiert haben.

Autor: Timm Hendrich von Netzsieger

Sie sind PC-Profi? Helfen Sie mit beim Umstieg von Windows XP

Sie sind PC-Profi? Helfen Sie mit beim Umstieg von Windows XP

Wie bekannt, wird am 8. April der Support für Windows XP eingestellt. Und Sie können dabei helfen, Ihre Kollegen und Bekannten zu informieren. Das jedenfalls denkt sich Microsoft – und fordert technisch versierte PC-Nutzer genau dazu auf.

In einem Beitrag des Windows-Experience-Blogs führt Brandon LeBlanc aus, es sei „unwahrscheinlich, dass Sie selbst Windows XP auf Ihrem PC verwenden. Eventuell haben Sie aber XP-Nutzer in Ihrem Bekanntenkreis, denen Sie schon einmal am PC weitergeholfen haben.“ Dann könnten Sie perfekt dafür geeignet sein, mitzuhelfen, dass auch solche Bekannte „sicher und geschützt mit modernen, aktuellen PCs arbeiten“.

Helfen Sie also Ihren Freunden, so der Microsoft-Vorschlag, um zu sehen, ob der jeweilige XP-PC fit für Windows 8.1 ist, oder kaufen Sie einfach einen neuen Computer mit der neusten Betriebssystem-Version. „Sobald Ihre Bekannten sich für ein neues Gerät entschieden haben, können die Daten und Dokumente vom alten PC übertragen werden, indem sie auf eine externe Festplatte, einen USB-Stick oder Onlinespeicher wie SkyDrive kopiert werden“.

Noch immer wird Windows XP auf fast 30 Prozent aller Computer weltweit eingesetzt. Selbst in den USA ist XP das installierte System auf über 12 Prozent der PCs.

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Die Geschichte des Start-Menüs

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Heutzutage nutzt jeder Windows-Benutzer das Startmenü, um ein Programm zu starten, eine Datei zu öffnen oder um den Computer auszuschalten. Nach 17 Jahren schickt Microsoft das Startmenü nun mit Windows 8 in Rente. Grund genug für uns, einen Blick auf die Geschichte des Startmenüs zu werfen. (mehr …)