Snapchat: Daten-Klau im großen Stil

Snapchat: Daten-Klau im großen Stil

Immer wieder werden Daten von Kunden und Benutzern geklaut. Auch jetzt wieder: In der Neujahrsnacht haben Hacker die Daten von 4,6 Millionen Snapchat-Usern veröffentlicht. Neben den Benutzernamen kursieren nun auch die Telefonnummern der Betroffenen im Netz.

Das ist deshalb für viele eine Überraschung, weil Snapchat Datenschutz eigentlich großschreibt. Experten sind hingegen nicht erstaunt, dass das passiert ist, denn seit Monaten ist die Sicherheitslücke bekannt, die jetzt ausgenutzt wurde. Leider kein Einzelfall.

  • Für alle, die Snapchat (noch) nicht kennen: Was ist so besonders an der App, wieso ist sie bei Jugendlichen so populär?

Snapchat ist eine kostenlos erhältliche Messenger-App für Smartphones und Tablets. Messenger-App bedeutet: Mit der Software lassen sich Nachrichten und Fotos austauschen. Kostenlos. Im Grunde so ähnlich wie bei Whatsapp. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Bei Snapchat werden laut Betreiber keinerlei Daten gespeichert, weder von den Usern, noch die verschickten Texte und Fotos.

Was Snapchat von anderen Messengern definitiv unterscheidet: Mit Snapchat verteilte Fotos lösen sich nach einer Weile von alleine wieder auf. Wenn man ein Foto per Snapchat von Freunden bekommt, kann man es sich maximal 10 Sekunden lang anschauen. Danach verschwindet es wieder. Es löst sich sozusagen auf, von ganz alleine.

Das Konzept kommt gut an, vor allem bei jugendlichen Benutzern. Es gibt Millionen Nutzer weltweit. Jeden Tag werden über 350 Millionen Nachrichten über Snapchat ausgetauscht. Tendenz: Steigend.

  • Snapchat betont immer wieder, dass Datenschutz groß geschrieben wird und einem nichts passieren kann. Jetzt sind aber 4,6 Millionen Datensätze von Snapchat-Kunden veröffentlicht worden. Eine ganze Menge. Was ist da passiert?

In der Tat speichert Snapchat nicht besonders viele Daten. Aber dann doch Name, Alias und Telefonnummer. Man muss nicht seinen richtigen Namen angeben, aber eine gültige Mobilfunknummer. Ohne geht es nicht. Seit vier Monaten ist ein Sicherheitsleck bekannt: Snapchat bietet die Möglichkeit, mit einem Trick einzelne Rufnummern zu ermitteln. Und zwar über eine sogenannte Schnittstelle: Snapchat verrät die Daten selbst. Wer diese Schwachstelle konsequent ausnutzt, kann mühelos Tausende von Benutzerdaten pro Minute ermitteln – durch Ausprobieren.

Seit Monaten warnen Experten vor dem Leck. Doch bis jetzt hat Snapchat nicht reagiert, das Leck nicht gestopft, das Risiko kleingeredet. Deshalb haben Hacker jetzt kurzen Prozess gemacht und bewiesen, dass das Sicherheitsleck sehr wohl bedenklich ist. Jetzt kursieren die Rufnummern von 4,6 Millionen vor allem amerikanischer User im Netz. Die letzten zwei Stellen der Rufnummern sind geschwärzt, um Missbrauch zu verhindern. Denn die Hacker wollen lediglich dokumentieren, was möglich ist.

 

  • Wäre es denn viel Aufwand, die Sicherheitslücke zu stopfen?

Nein, der Aufwand wäre denkbar gering. Die Entwickler hätten lediglich den Zugriff auf die Schnittstelle beschränken müssen. Eigentlich eine Sache von wenigen Minuten, mehr Arbeit macht das nicht. Snapchat hat einfach auf stur geschaltet, trotz der Warnungen. Mir völlig unverständlich warum.

  • Ist das ein Einzelfall, dass eine IT-Firma ein bekanntes Sicherheitsleck nicht stopft?

Nein, leider ist das kein Einzelfall. Viele Unternehmen ignorieren begründete Warnungen aus Expertenkreisen – und reagieren erst, wenn es viel zu spät ist, dann nämlich, wenn etwas passiert ist. Das ist weit verbreitet, bei kleinen Startups wie bei großen Firmen.

Einige IT-Unternehmen sind schlauer. Firmen wie Microsoft, Google oder Mozilla zahlen Prämien für entdeckte Sicherheitslecks. Findet jemand ein bisher unbekanntes Sicherheitsproblem, kann er es melden – und bekommt dann Geld dafür. Die Experten können das Leck dann stopfen. Eine gute Methode, die sich bewährt hat.

  • Kann man sich denn als Benutzer schützen?

Das ist nicht wirklich möglich. Niemand kann wissen, wie ernsthaft sich Unternehmen oder Onlinedienste bemühen, gespeicherte Daten zu schützen. Generell kann man aber sagen, dass es sich immer empfiehlt, datensparsam zu sein, also so wenige Daten von sich preiszugeben wie möglich. Wichtig ist auch, für das eigene E-Mail-Postfach ein anderes, möglichst sicheres Passwort zu verwenden. Ein anderes Passwort als in anderen Diensten, um sicherzustellen, dass das eigene E-Mail-Postfach selbst dann sicher bleibt, wenn woanders das Passwort mal entwenden werden sollte.

snapchat

Rechte für Apps

Tablets lagen dieses Jahr besonders häufig unterm Tannenbaum – Smartphones natürlich auch. Viele halten dieser Tage zum ersten Mal eins dieser schlauen mobilen Geräte in der Hand – und müssen sich zum ersten Mal fragen: Was sind eigentlich Apps, wie installiert man sie, wie kriegt man sie wieder los und worauf muss man so achten, wenn man Apps lädt, installiert und benutzt? Apps sind nämlich nicht ohne Tücken. Das beweist ein aktueller Fall: Die neueste Facebook-App für Android-Geräte ist besonders gierig, will auf alle mögliche Daten im Mobilgerät zurückgreifen. Aber warum eigentlich – und was kann man tun, worauf muss man achten?

 

  • Ganz generell mal gefragt: Wieso muss oder sollte man darauf achten, welche Rechte eine App hat?

Ganz einfach: Wer eine App startet, hat keine Kontrolle darüber, was die Software eigentlich macht. Liest sie gerade den Kalender aus oder durchforstet die App die Kontakte? Werden die Fotos durchgeschaut oder verschickt die App eine E-Mail oder gar SMS? Merkt sich die App den aktuellen Aufenthaltsort? Für alles gibt es zweifellos gute Gründe. Eine Foto-App sollte auf die Fotos im Gerät zugreifen können, eine Navigations-App auf den Aufenthaltsort. Aber eigentlich muss keine App alles dürfen.

Es gibt Apps, die wirken nützlich oder unterhaltsam, wollen aber letztlich nur die Kontaktdaten haben, denn die lassen sich für Mails verwenden. Und wer garantiert mir, dass eine App nicht meine Fotos im Hintergrund zu einem Server überträgt? Bei einer Foto-App mag das gewünscht und erforderlich sein, bei einer anderen App völlig daneben. Jeder User sollte selbst entscheiden dürfen, was eine App darf und was nicht – deshalb gibt es einige Einstellmöglichkeiten.

  • Nun ist gerade die neue Facebook-App in der Kritik, konkret die Version für Android-Geräte, also für Smartphones und Tablets mit Google Android-Betriebssystem. Was wird kritisiert?

Die Kritiker sagen, und das auch völlig zu Recht, dass die Facebook-App auf Android-Geräten deutlich zu viele Rechte einfordert. Wer die neue Version der Facebook-App nutzen will, soll zustimmen, dass die App auch SMS und MMS lesen darf, dass die App auch die Kontakte lesen und sogar verändern darf, dass die App auf persönliche Notizen zugreifen darf und vieles andere mehr. Man soll der App praktisch einen Persilschein ausstellen: Du darfst alles – was dann später gemacht wird, das kann man nicht kontrollieren.

Im Netz gibt es in der Tat Kritik an der Praxis. Allerdings hat Facebook auch schon erklärt, wieso die App so viele Rechte einfordert: Weil es unter Android nur schwer anders geht. Wenn man eine Sache für seine App möchte, etwa das Lesen von SMS, dann muss man als Nutzer auch noch diverse andere Rechte gleichzeitig vergeben, obwohl das nicht sinnvoll ist.

 

  • Welche Möglichkeiten hat man denn als Benutzer überhaupt, Einfluss auf die Rechte von Apps zu nehmen?

Das ist von Betriebssystem zu Betriebssystem unterschiedlich. Wer ein Apple-Gerät mit iOS benutzt, kann relativ viel einstellen, zum Beispiel genau kontrollieren, welche App auf die Kontakte oder den Kalender zugreifen darf, welche App die Ortungsfunktion nutzen darf und welche Apps die im Gerät gespeicherten Fotos einsehen dürfen. In der Regel wird vor der ersten Verwendung der jeweiligen Funktion auch gefragt, ob man diese freigeben möchte, etwa, wenn eine App zum ersten Mal die Ortungsfunktion nutzt. Man hat also relativ gute Kontrolle darüber. Apple verrät einem immerhin sogar, welche Apps in den letzten 24 Stunden von bestimmten Möglichkeiten Gebrauch gemacht haben.

Bei Android ist es etwas komplizierter. Es sind viele verschiedene Versionen draußen. Früher konnten Android-Benutzer ohne Zusatz-Software wie Appguard nur sehr wenig einstellen und kontrollieren. Später hat Google die Möglichkeit eingebaut, dass man Apps auch nachträglich Rechte wieder entziehen kann. In der allerneuesten Version ist dieser Möglichkeit aber unverständlicherweise wieder entfernt worden – warum auch immer. Auch wer ein Windows Phone benutzt, hat Möglichkeiten, seine Apps zu kontrollieren.

 

  • Klingt so, als wäre das für einen normalen User alles viel zu verwirrend. Kann man das in den Griff bekommen?

Die App-Rechte sind in der Tat ein bisschen verwirrend. Nicht jeder kann sich unter den Optionen und Rechten etwas vorstellen, und erst Recht findet nicht jeder die entsprechenden Einstellmöglichkeiten in den Betriebssystemen, um seine Apps zu überwachen und zu kontrollieren. Sollte man aber auf jeden Fall unbedingt machen, und zwar regelmäßig. Man sollte regelmäßig nachschauen, welche Apps dürfen eigentlich auf Daten oder Dienste zugreifen – und was man nicht möchte, das schaltet man ab. Die Apps melden sich schon, wenn sie das bei der Arbeit wirklich behindert.

 

  • Gibt es Hoffnung auf Besserung?

Also Google muss dringend nachbessern, so kann es auf gar keinen Fall bleiben. Aber generell müssten alle, also Apple, Google und Microsoft den Benutzern mehre Transparenz und Einstellmöglichkeiten bieten. Das Thema Datenschutz wird immer wichtiger. Immer mehr Menschen achten darauf. Da geht es nicht an, dass eine installierte App alles darf. Da braucht es Regeln. Und die muss man beherrschen können. Es braucht neue Ideen, wie sich so etwas im Smartphone oder auf dem Tablet komfortabel anzeigen und einstellen lässt. Hier sind alle Hersteller gefordert.

 

 

Redtube: Abmahn-Welle schwappt zurück

Redtube: Abmahn-Welle schwappt zurück

Als vor einigen Tagen Tausende deutscher Internetnutzer eine Abmahnung wegen des Nutzung eines Streamingportals erhalten haben, war die Überraschung groß: Bisher waren noch nie Streaming-Nutzer abgemahnt worden. Das Gesetz verbietet den Download urheberrechtlich geschützter Inhalte, aber auch nur, wenn der Konsument eindeutig erkennen können muss, dass es sich um ein illegales Angebot handelt.

Beim Streaming erfolgt aber kein Download. Deshalb wundern sich die meisten Experten über die Abmahnungswelle, viele halten sie für problematisch. Bislang musste allerdings noch kein höheres Gericht in einem solchen Fall entscheiden.

Die Abmahnwelle wird nun zunehmend zu einem Problem für die Kanzlei aus Nürnberg. Denn zum einen hat das Landgericht Köln angekündigt, seine Entschlüsse zurückzunehmen und somit die Rechtsgrundlage für die Abmahnung zu entziehen. Das allein wäre für die Kanzlei problematisch genug. Darüber hinaus ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln aber wegen falscher eidesstattlicher Versicherung, da dem Landgericht Köln womöglich falsche Sachverhalte gemeldet wurden.

Nun werden die Anwälte der Abmahnkanzlei aber auch noch verklagt: Eine Berliner Kanzlei hat Strafantrag wegen Betrug bzw. Erpressung gestellt (hier das Dokument). Die Begründung: Die abmahnende Kanzlei hätte behauptet, die Abgemahnten hätten geltendes Recht verletzt. Sich einen Film auf einer legalen Webseite anzuschauen, sei aber nicht illegal. Wer so etwas behaupte und dafür auch noch Geld verlange, täusche die Betroffenen.

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Windows 8: Beim Kopieren von Dateien immer alle Details anzeigen

Windows 8: Beim Kopieren von Dateien immer alle Details anzeigen

Der Kopierdialog im Explorer zeigt in Windows 8 und 8.1 mehr Details als früher an. Noch mehr Details, wie die Transferrate, sehen Sie, wenn Sie im Kopierfenster auf „Mehr Details“ klicken. Doch nach dem Abmelden oder Neustarten des PCs verwendet Windows wieder das normale Fenster. Wie nutzen Sie dauerhaft die Detailansicht? (mehr …)

Spenden für Wikipedia

Spenden für Wikipedia

Wer kennt es nicht, das Online-Lexikon Wikipedia. Wir schlagen alle schon mal etwas nach, profitieren von den aktuellen Inhalten und freuen uns über die nützlichen Informationen. Und das alles ist umsonst. Kein Wunder, dass Wikipedia einer der meistbesuchten Webseiten der Welt ist: Aktuell auf Platz sechs. Doch kaum jemand fragt sich, wie das eigentlich gehen kann, ein solcher Service völlig kostenlos, ohne Werbung. Darum ruft Wikipedia immer wieder zu Spenden auf. Auch jetzt wieder, in der Vorweihnachtszeit.

  • Wer derzeit die deutschsprachige Präsenz von Wikipedia aufruft, der sieht einen orangefarbenen Kasten mit einem Spendenaufruf. Wozu braucht Wikipedia eigentlich Spenden – Autoren und Redakteure arbeiten doch kostenlos?

Auch wenn Autoren und Redakteure ehrenamtlich und damit kostenlos arbeiten: Es fallen selbstverständlich Kosten an. Das Angebot wird von einem gemeinnützigen Verein betrieben. Es braucht schließlich einen Rechtsvertreter für das Angebot. Damit fängt es schon mal an, ganz formal. Aber vor allem braucht es auf der praktischen Seite auch sehr viel Technik: Server, auf denen die Angebote laufen, auf denen die Daten gespeichert sind.

Es müssen Backups gemacht werden, neue Versionen der Software eingespielt werden und vieles andere mehr. Fachleute müssen sich um den Betrieb kümmern, die Domain muss funktionieren. Die Benutzer erwarten, dass das Onlinelexikon rund um die Uhr erreichbar ist, immer zuverlässig funktioniert und auch schnelle Antwortzeiten bietet. All das ist mit hohem technischen Aufwand verbunden, auch mit Personalaufwand – und das kostet.

  • Ohne Spenden geht also nichts. Wie viel Geld braucht die Wikimedia Fördergesellschaft denn, um den deutschsprachigen Raum mit dem kostenlosen Online-Nachschlagewerke versorgen zu können?

Das offizielle Ziel der Stiftung sind 6 Millionen Euro, so viel ist nötig, um den deutschsprachigen Teil von Wikipedia zu finanzieren – ein Jahr lang, 2014. Der deutlich größere englischsprachige Teil von Wikipedia hat für 2013 rund 19 Millionen Euro eingeworben, etwa 25 Millionen US-Dollar. Das ist deutlich mehr, wird aber auch von deutlich mehr Menschen genutzt. Gespendet wurde vor allem in USA, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland und Indien.

Wikipedia wirbt damit, dass wenn jeder, der Wikipedia nutzt, auch nur einen geringen Betrag spendet, die Spendenaktion bereits nach einer Stunde abgeschlossen wäre. In Wahrheit spendet natürlich nur ein vergleichsweise kleiner Teil der User, im Durchschnitt etwa 20 Euro im Jahr. Man kann aber auch regelmäßig spenden, monatlich oder quartalsweise.

 

 

  • Wie lange läuft die Spendenaktion noch?

Nur noch wenige Tage. Offiziell ist am 31. Dezember Schluss. Am 1. Januar des neuen Jahres werden dann die Ergebnisse der Spendenaktion bekanntgegeben. Aber man kann auf der Homepage von Wikipedia schon den aktuellen Spendenstand sehen: Es sieht gut aus. Das Ziel wird sicher locker erreicht. Man kann übrigens per Lastschrift, Überweisung, Kreditkarte oder Paypal spenden.

 

  • Das deutsche Wikipedia hat seit seinem Höhepunkt 2008 rund ein Drittel der freiwilligen Stammautoren verloren. Von rund 9000 auf rund 6000. Bei der englischsprachigen Version ist der Rückgang noch gravierender. Wie kommt es zu diesem Rückgang?

Das hat viele Gründe. Einige haben schlichtweg das Interesse verloren. Das liegt vor allem an der Diskussionskultur in Wikipedia, die sich zunehmend verschlechtert. Hier werden ja teilweise um Texte, Argumente, Fakten und Beurteilungen gestritten, im Hintergrund, ohne dass es die Leser und Nutzer von Wikipedia bemerken würden. Und der Ton wurde in letzter Zeit immer schlechter. Es gibt Besserwissen und es gibt auch Administratoren mit mehr Rechten. Anonyme Bearbeiter werden schlechter behandelt… Da haben neue freiwillige Bearbeiter schnell keine Lust mehr.

Außerdem sind manche Autoren und Bearbeiter aus den Anfangstagen schlichtweg älter geworden, sie haben andere Aufgaben, Familie, Arbeit und ziehen sich zurück. Gleichzeitig finden sich aber weniger neue Kräfte. Ein durchaus ernsthaftes Problem. Noch hat Wikipedia keine Lösungen in petto. Die häufig gerühmte „Schwarmintelligenz“, die „Weisheit der Massen“ ist dadurch gefährdet.

 

  • Aber wie kann es weitergehen? Ohne genügend Autoren würde Wikipedia doch an Qualität, Aktualität oder Umfang verlieren.

Die Gefahr ist, dass Wikipedia an Verlässlichkeit verliert. Deswegen wird schon offen darüber nachgedacht, ob Autoren und Bearbeiter nicht in Zukunft doch vielleicht sogar entschädigt werden. Aber dann würden die Spenden auf gar keinen Fall reichen. Dann müsste Wikipedia über etwas nachdenken, was bislang tabu war: Kommerzialisierung. Bei einer halbe Milliarde Besuchern pro Monat sehr verlockend. Aber das würde natürlich das Wesen des bislang kostenlosen Online-Lexikons radikal verändern, vielleicht auch beschädigen.

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Die mobile Daten-Übertragung wird mit LTE endlich erwachsen

War das mobile Surfen noch vor wenigen Jahren eher etwas für Technik-Freaks, hat es mittlerweile längst die breite Masse erreicht und gemeinsam mit dem Smartphone in unseren Alltag Einzug gehalten. Und nun scheint auch die Technik mit LTE endlich erwachsen geworden zu sein und völlig neue, mobile Anwendungsszenarien zu bieten.

LTE bringt die Übertragungseigenschaften von Standleitungen in die Mobilfunktechnik

Derzeit rüsten die großen deutschen Netzprovider ihre Mobilfunknetze mit der neuen LTE Technik aus und haben bereits eine beachtliche Netzabdeckung erreicht. Auch einige Discounter bieten inzwischen günstige LTE Tarife, wie zum Beispiel der Discount-LTE-Anbieter PremiumSIM.

LTE stellt die vierte Generation (4G) der Mobilfunkstandards dar und ist der Nachfolger des 3G Standards UMTS. Die Abkürzung LTE steht dabei für den Fachbegriff „Long Term Evolution“ und bezeichnet eine mobile Übertragungstechnik, mit vielen Vorteilen im Vergleich zu den Vorgängerstandards. Mit LTE werden neue Dimensionen in der Geschwindigkeit der Datenübertragung erreicht. Datenraten von mehr als 100 Mbit/s sind nun auch mobil kein Problem mehr.

Auch was die Übertragungseigenschaften angeht, schließt LTE zu den Eigenschaften von Standleitungen wie zum Beispiel DSL- oder Kabelverbindungen auf. LTE besitzt ähnlich geringe Latenzzeiten und ermöglicht die Nutzung von echtzeitkritischen Anwendungen wie Voice over IP (VoIP) oder Online Gaming per Mobilfunkschnittstelle.

Ebenfalls enorm verbessert hat sich mit LTE die Reichweite und damit der Radius von Mobilfunkzellen. Durch die Nutzung von Frequenzen im 800 Megabit Bereich können Provider nun mit einer LTE Funkzelle größere Flächen abdecken und endlich auch bisher noch nicht mit schnellem Internet versorgte Gebiete erschließen.

 

LTE als Enabler für neue Onlinedienste in Fahrzeugen

All diese Eigenschaften machen LTE auch für die Autoindustrie sehr attraktiv. So scheint nun zum ersten Mal möglich zu werden, Automobile während der Fahrt durchgehend und ohne Unterbrechung mit breitbandigem Internet versorgen zu können. Dies ermöglicht die Nutzung neuer Online- bzw. Cloud-Dienste auch während der Fahrt. So sind zum Beispiel das Streaming von Audio- oder Video-Inhalten denkbar aber auch eine intelligente Verkehrsschildererkennung in per Onlineverbindung erreichbaren Rechenzentren.

 

Redtube: Abmahn-Welle schwappt zurück

Staats-Anwaltschaft ermittelt gegen Redtube-Abmahner

Vergangene Woche haben zehntausende deutsche Internetbenutzer eine Abmahnung erhalten. Der Vorwurf: Sie hätten das Streamingangebot einer Porno-Seite genutzt.

Die Aufregung im Netz ist groß. Zum einen, weil die Nürnberger Kanzlei zum einen Menschen abmahnt, die ein Streamingangebot genutzt haben sollen, ein bislang einmaliger Vorgang. Zum anderen, weil sich viele fragen, wie die Kanzlei eigentlich an die IP-Adressen der Abgemahnten gelangt ist. Eine Frage, die bislang nicht zufriedenstellend geklärt ist. Gut möglich, dass dabei illegale Mittel eingesetzt wurden.

Die Staatsanwaltschaft Köln hat nun ein Ermittlungsverfahren gegen unbekant eingeleitet: Wie sind die Abmahner an die IP-Adressen gekommen und sind womöglich sogar falsche eidesstattliche Versicherungen gegenüber dem Landgericht Köln gemacht worden? Bislang lässt sich nicht schlüssig erklären, auf welchen legalen Weg den Betroffenen überhaupt ein Vorwurf gemacht werden kann, ohne den Betreiber des Pornoportals Redtube mit einzubinden.

Redtube bestreitet aber, überhaupt irgendwelche Daten herausgegeben zu haben. Die angeblich zur Ermittlung der IP-Adressen zum Einsatz gekommene Software namens GLADII 1.1.3 kennt aber niemand, auch weiß niemand, wie sie funktionieren soll. Es gibt jede Menge offener Fragen. Die Abmahnwelle könnte sich für die Kanzlei noch zum Bumerang entwickeln.

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