01.02.2011 | Tipps
Onlinedienste wie Twitter und Facebook haben in Ägypten eine große Rolle bei der Organisation der Proteste gespielt. Die ägyptische Regierung hat deswegen erst Twitter, dann Facebook und schließlich das gesamte Internet im Land sperren lassen. Mit einem Trick gelangen aber trotzdem Nachrichten ins Netz: Per Anruf und Voicemail.
Seitdem Mubaraks Regierung alle führenden Internet-Provider des Landes angewiesen hat, das Internet abzuschalten, geht in Ägypten gar nichts mehr: Niemand kommt ins Netz, die Ägypter selbst nicht, Touristen nicht, auch die Wirtschaft muss auf das heute so wichtige Kommunikationsmedium verzichten.
Der wirtschaftliche Schaden ist enorm. Die Auswirkungen sind auch im Ausland zu spüren Ägypten ist im Internet praktisch verschwunden, die Verbindungen sind durch einen Trick in beide Richtungen gekappt worden. Nur ein kleiner Provider, der für die ägyptische Börse arbeitet, blieb verschont: Er versorgt die Welt mit Börsendaten aus Kairo – und umgekehrt die Börse mit Daten aus der Welt.
Viele wundert es, dass das Internet sich überhaupt abschalten lässt, schließlich gilt das Internet als unzerstörbar. Doch das ist nur bedingt richtig: Das moderne Internet, das internationale Netzwerke verbindet, ist auf bestimmte Basisdienste angewiesen. Wenn die fehlen, kann das Internet nicht funktionieren. Eben dieses Basis hat die ägyptische Regierung dem Netz entzogen: Mit relativ wenigen technischen Eingriffen ist Ägypten vom Netz genommen worden.
Das funktioniert deshalb so gut, weil es in Ägypten nur vier nennenswerte Provider gibt und Ägypten darüber hinaus zentral organisiert ist: Alles läuft in Kairo zusammen. In Deutschland wäre ein Abschalten des Internet zwar theoretisch auch denkbar, wäre allerdings deutlich schwieriger. Zum einen weil es deutlich mehr Provider gibt, zum anderen weil sich viele der Anbieter gegen eine Sperrung wehren würden. Eine Abschaltung wäre auch aus juristischer Sicht derzeit nicht vorstellbar…
Allerdings wird auch in demokratischen Ländern darüber nachgedacht, die Möglichkeit zu einer Notabschaltung des Internet vorzusehen: In USA und in Österreich wird ein „Kill Switch“ erwogen, eine Möglichkeit zur Notabschaltung des Internet. So soll etwa der US-Präsident die Möglichkeit erhalten, die gesamte Internet-Infrastruktur auf Knopfdruck lahmzulegen, sollte dies erforderlich sein, etwa bei einer terroristischen Bedrohung.
Doch selbst, wenn E-Mails, Webseiten und soziale Netzwerke brach liegen – derzeit dringen trotzdem Nachrichten aus Ägypten ins Netz. Google hat sich etwas Besonderes einfallen lassen, eine Art Hintertür für alle, die in Ägypten twittern wollen, es aufgrund der technischen Abschaltung aber nicht können. Google hat dazu spezielle Festnetznummern eingerichtet, die man anrufen kann. Dort können Anrufer eine Nachricht hinterlassen, die anschließend via Twitter verbreitet wird, etwa über den Twitter-Kanal speak2tweet.
Auf diese Weise können die Ägyter derzeit Nachrichten in die Welt twittern, ohne auf das Internet zugreifen zu müssen. Die Voicemail-Nachrichten kann sich jeder im Internet anhören. Dabei kommt der Onlinedienst saynow.com zum Einsatz, den Google erst vor einigen Tagen gekauft hat. Nun hat der Suchmaschinenriese bereits ein sinnvolles Einsatzgebiet für den Service gefunden.
30.12.2010 | Tipps
Das vergangene Jahr war geprägt von Wikileaks: Kaum ein Monat, in dem nicht über das Für und Wider des Enthüllungsportals diskutiert wurde. Seitdem es Wikileaks gibt, kann jeder anonym Dokumente veröffentlichen, die für die Öffentlichkeit relevant sein könnten – und die Presse greift die interessantesten Dokumente auf.
Wikileaks sorgt nicht nur für eine Menge Wirbel, sondern auch für politischen Sprengstoff. Das wird sich in 2011 nicht ändern: Schon für Januar sind neue Enthüllungen angekündigt, diesmal aus der Bankenwelt. In 2011 werden diverse Wikileaks-Variationen starten, Portale, die nach demselben Prinzip funktionieren, sich aber speziellen Themen widmen. An das Prinzip Wikileaks werden sich alle gewöhnen müssen: Es ist aus dem Internet und der Medienwelt kaum noch wegzudenken.
2011 ist das Jahr der Tablet-PCs und eBook Reader
Aber auch die Art und Weise, wie wir das Internet nutzen, ist im Wandel begriffen. Apple hat mit dem iPad eine ganz neue Computergattung eingeführt, die vor allem im Privatbereich gut ankommt. Mit einem Tablet-PC auf dem Schoß im Wohnzimmer im Internet surfen – das wird immer populärer. Apple hat für 2011 eine neue Ausgabe des iPad angekündigt. Experten rechnen mit mehr Anschlussmöglichkeiten, höherem Arbeitstempo und möglicherweise auch mit einem noch besseren Display. Die Zahl der Apps fürs iPad wächst rasant und wird in 2011 beeindruckende Ausmaße annehmen.
Für viele Verlage ist das iPad im Speziellen und die Gerätegattung Tablet-PC im Besonderen ein Hoffnungsschimmer: iPad-Benutzer sind bereit, für Inhalte Geld zu bezahlen. Einige Tageszeitungen haben bereits begonnen, spezielle digitale Ausgaben fürs iPad anzubieten. Weitere Zeitungen und Zeitschriften werden in 2011 folgen. Auch werden andere Hersteller vergleichbare Geräte anbieten: Bislang gibt es lediglich das Galaxy Tab von Samsung mit Android-Betriebssystem, doch weitere Geräte werden folgen. Der Markt ist in Bewegung.
Das gilt auch für die elektronischen Lesegeräte, die als eBook-Reader bekannt sind. In Deutschland spielen diese Geräte bislang keine große Rolle, während sich eBook-Reader in den USA bereits größter Beliebtheit erfreuen. Für 2011 rechnen Experten auch in Deutschland mit einer Trendwende: Der Kindle von Amazon wird günstiger werden, das Angebot an Inhalten (eBooks) deutlich zunehmen und somit die Akzeptanz für eBook-Reader wachsen. Auch andere eBook-Reader werden günstiger. Wenn die Auswahl an Büchern und Zeitschriften zunimmt, dann greifen auch immer mehr Konsumenten zu entsprechenden Lesegeräten.
Soziale Netzwerke auch in 2011 im Aufwind: Gesichtserkennung und mehr
Das vergangene Jahr war eine Erfolgsjahr für soziale Netzwerke im allgemeinen und für Facebook im Besonderen. Facebook hat mittlerweile über 600 Millionen Mitglieder weltweit, und das trotz anhaltender Kritik was den mangelnden Datenschutz betrifft. Auch in 2011 werden die Menschen in Scharen in die sozialen Netzwerke strömen, denn soziale Netzwerke sind längst mehr als eine Plattform zum Austausch von Befindlichkeiten und Statusberichten. Für viele sind soziale Netzwerke die erste Anlaufstelle überhaupt im Web – und viele verlassen diese Welt gar nicht mehr.
Facebook hat gerade erst eine Gesichtserkennung eingeführt: Das System erkennt auf Wunsch automatisch Personen auf hochgeladenen Fotos. Theoretisch ist es schon jetzt möglich, auch in vorhandenen Fotos nach Gesichtern zu suchen oder auf Kopfdruck ermitteln zu lassen, wer auf einem Foto zu sehen ist. Technisch längst möglich – und nur aufgrund von Datenschutzbedenken noch nicht im Angebot. Aber ganz sicher werden die sozialen Netzwerke versuchen, in diesem Bereich ihre Möglichkeiten auszuloten und auszubauen.
Weil immer mehr Menschen auch unterwegs online gehen, verraten auch immer mehr User ihren aktuellen Aufenthaltsort – bedenkenlos. Für Freunde kann das auch sehr nützlich und interessant sein, allerdings lassen sich dadurch auch Bewegungsprofile erstellen. Die Angebote mit ortsbezogenen Diensten werden in 2011 zunehmen, die Kritik an solchen Diensten allerdings ebenfalls. Auch der Datenschutz ganz allgemein wird in 2011 weiter diskutiert werden, insbesondere in Bezug auf die sozialen Netzwerke.
Unterhaltungstrend 3D
Im Kino ist 3D derzeit das große Thema: Viele Filme werden heute wie selbstverständlich auch in 3D präsentiert, immer mehr Kinos rüsten ihre Technik entsprechend auf. Dieser Trend schwappt nun auch in die Welt der Computer- und Videospiele. Das Angebot an 3D-tauglichen Spielen nimmt bereits zu. Allerdings sind dazu auch entsprechende Fernseher und Monitore erforderlich – oder zumindest 3D-Brillen, um überhaupt in den Genuss der dritten Dimension zu kommen.
Aber 3D lässt sich nicht nur konsumieren, sondern auch selbst herstellen. Längst sind erste digitale Fotoapparate und Videokameras auf dem Markt, die in der Lage sind, 3D-Fotos oder 3D-Filme herzustellen. Noch ist die Auswahl an solchen Geräten eher klein, aber für 2011 ist mit einer deutlichen Zunahme zu rechnen. Einige Hersteller haben entsprechende Kameras und Camcorder angekündigt. Auch im Internet bekommt 3D eine wachsende Bedeutung: Fotos und Videos werden in 3D präsentiert. 3D wird sich zwar nicht zum Massenthema entwickeln, aber zu einer durchaus respektablen Nische.
Cloud Computing: Daten in der Wolke speichern
Auch „Cloud Computing“ ist zu einem Massenphänomen geworden und wird in 2011 an Bedeutung gewinnen: Wer immer mehr Geräte benutzt, etwa den PC zu Hause, den Rechner am Arbeitsplatz, einen Notebook für unterwegs, aber dann auch noch iPad, Smartphone und andere Geräte, der will wichtige Daten oder Fotos nicht ständig zwischen all den Geräten synchronisieren. Viel einfacher ist es, die Dokumente, Fotos und Videos online zu speichern, in der „Cloud“, und mit den Geräten direkt darauf zuzugreifen. Auch Freunde, Kollegen oder Familienangehörige können die Daten dann bequemer nutzen.
Auch wenn es Bedenken in Sachen Datenschutz gibt: Da große Unternehmen wie Microsoft, Google oder Apple das Cloud Computing derzeit mit Nachdruck bewerben, ist mit einer starken Zunahme der Akzeptanz zu rechnen. Auch viele Konsumenten speichern ihre Daten zunehmend online und nutzen Online-Anwendungen. Auf der Cebit 2011, die im März stattfindet, wird Cloud Computing eins der beherrschenden Themen sein.
27.12.2010 | Tipps
Noch nie hat es ein Onlineportal geschafft, derart präsent in den Leitmedien zu sein. Seit Wochen ist das Enthüllungsportal Wikileaks aus Zeitungen und Abendnachrichten nicht mehr wegzudenken. Denn Wikileaks sorgt nicht nur für eine Menge Sprengstoff, sondern stellt auch einiges auf den Kopf. Die Politik verzweifelt, weil plötzlich alles nach außen dringen könnte. Die Journalisten freuen sich, weil es eine neue, zeitgemäße Plattform für Informanten gibt und dadurch mehr Informationen, die sie auswerten können.
Wikileaks ruft Befürworter und Gegner auf den Plan
Die Öffentlichkeit ist geteilter Ansicht. An Wikileaks scheiden sich die Geister: Während die einen begrüßen, dass es nun ein Enthüllungsportal gibt, auf dem anonym für die Allgemeinheit interessante und relevante Informationen veröffentlicht werden können, halten anderen viele der Veröffentlichungen schlicht für Geheimnisverrat und sind der Ansicht, so etwas wie Wikileaks dürfe es nicht geben.
Vor allem die USA sind gar nicht amüsiert und ziehen die Daumenschrauben an. Erst kündigen wichtige US-Provider wie Amazon dem Enthüllungsportal die Zusammenarbeit, dann gibt es gezielte Hackangriffe auf das Portal, um die Webseite unerreichbar zu machen, danach stoppen Zahlungsdienste wie Paypal oder Mastercard den Spendenfluss in Richtung Wikileaks. Das Ziel: Wikileaks zu Fall zu bringen, wenn es schon nicht auf juristischem Weg geht, dann indem die Infrastruktur beschädigt, der Geldfluss blockiert wird.
Zahl der Sympathisanten wächst rapide
Der durch westliche Regierungen aufgebaute Druck erzeugt allerdings auch Gegendruck. Die Wikileaks-Server waren zeitweise nicht zu erreichen, doch jetzt gibt es mehr denn je. Der Geldfluss lässt sich zwar für eine Weile unterbrechen, aber nicht auf Dauer. Vor allem aber wird die Zahl der Sympathisanten, die Wikileaks unterstützen wollen, nahezu täglich größer – und auch das erzeugt Druck, diesmal in die andere Richtung, in Richtung Regierungen.
Längst sind die Wikileaks-Inhalte x-fach kopiert, sie werden von Sympathisanten gespiegelt. Sie sind dann zwar nicht unter der Originaladresse von Wikileaks zu erreichen, aber unter anderen Adressen – und darauf kommt es an: Die Informationen verschwinden nicht. Es ist unmöglich geworden, Wikileaks als Projekt stillzulegen.
Operation Payback und Blackface
Die Zahl der Sympathisanten für Wikileaks werden nicht nur immer mehr, sie organisieren sich auch zunehmend besser – und schlagen zurück. Ständig lassen sie sich neue Aktionen einfallen. Sie attackieren die Webseiten und Server von Unternehmen, die Wikileaks im Regen haben stehen lassen. Die Webseite von Mastercard – stundenlang nur schwer erreichbar. Dasselbe beim Schweizer Zahlungsdienst Postfinance. „Operation Payback“ wird das genannt – wir zahlen es Euch heim. Die feine englische Art ist das zwar nicht, denn hier wird mit denselben Mitteln, denselben Methoden zurückgeschlagen. Allerdings macht all das eines deutlich: Wikileaks lässt sich nicht so einfach in die Knie zwingen, ist längst mehr als Mitbegründer Julian Assange. Wikileaks ist eine weltweite Bewegung. Sie zu ignorieren oder gar bekämpfen zu wollen, mit welchen Mitteln auch immer, ist nicht sonderlich schlau und führt kaum zum Ziel.
Nun hat die Operation des Anonymous-Kollektives eine Operation Blackface ausgerufen, die für dieses Wochenende (18. Dezember) angekündigt ist. Das Web, die ganz Welt soll einen schwarzen Tag erleben. Die Aktivisten rufen dazu auf, möglichst viele Fotos durch schwarze Bilder zu ersetzen, zum Beispiel Profilfotos in sozialen Netzwerken, aber auch andere Bilder im Web, ob in Blogs, Chats oder Social Communities. Je mehr schwarz zu sehen ist, umso deutlicher wird der Protest. Doch auch die Offlinewelt ist betroffen: Es wird aufgerufen, möglichst viel schwarz zu tragen, etwa schwarze Hemden oder schwarze Krawatten. Als ein stilles Zeichen gegen die Ungerechtigkeit und die herrschenden Verhältnisse in der Welt, als Protest gegen Zensurbestrebungen.
Öffentliche Debatte nötig: Wie geht man mit Geheimnissen um?
Die Verantwortlichen müssen begreifen, dass eine öffentliche Debatte über die Vorzüge und Nachteile von Wikileaks erforderlich ist. Vor allem die US-Regierung muss umdenken, denn wie sich zeigt: Druck erzeugt Gegendruck – und über das Internet lässt sich leicht Gegendruck organisieren. Jede Form von „Zensur“ ruft schnell Proteste hervor. Wikileaks stellt fraglos eine Menge auf den Kopf. Geheimnisse sind plötzlich nicht mehr geheim, selbst Supermächte, große Firmen und Institutionen müssen befürchten, die Kontrolle über den Informationsfluss zu verlieren.
Einfach nur Kontrolle und Druck ausüben zu wollen, so wie im analogen Zeitalter, ist jedenfalls keine Lösung. Die Öffentlichkeit hingegen muss sich fragen, ob sie wirklich alles wissen will, um jeden Preis. Wir alle müssen uns mit Wikileaks auseinandersetzen. Es muss eine neue Ethik her, eine neue Art von Redefreiheit, ein neues Selbstverständnis von Öffentlichkeit – und auch das Wörtchen „Diskretion“ muss wohl neu definiert werden. Eine Welt ohne Wikileaks wird es jedenfalls wohl nicht mehr geben.
24.12.2010 | Tipps
Dank Notebook und Netbook kann man seine Programme überall mit hinnehmen. Und die Daten gleich mit. Die mobile Freiheit wird allerdings zum Problem, wenn das Netbook gestohlen wird. Damit Langfinger nicht sofort auf alle Daten des Rechners zugreifen können, lässt er sich mit einem BIOS-Kennwort schützen. Im Gegensatz zum klassischen Windows-Kennwort greift das BIOS-Kennwort schon früher: beim Einschalten des Rechners.
Um ins BIOS zu kommen, muss bei den meisten Rechnern direkt nach dem Einschalten die Taste [F2] oder [Entf] gedrückt werden. Im BIOS in den Bereich „Security“ und dort mit „Change Supervisor Password“ oder „Set Supervisor Password“ das BISOS-Kennwort festlegen. Im Menübereich „Password Check“ die Option „Password on Boot“ aktivieren. Die Einstellung speichern („Save & Exit“ oder „Save to CMOS and exit“) und den Rechner neu starten. Ab sofort bootet der Rechner erst, wenn das richtige BIOS-Kennwort eingegeben wurde.
23.12.2010 | Tipps
Die Diashow der Windows-Fotoanzeige wechselt alle fünf Sekunden zum nächsten Bild. Wem der Bildwechsel zu schnell geht und die Anzeige nicht jedes Mal manuell stoppen möchte, kann die Zeitspanne bis zum nächsten Wechsel anpassen.
Zwar lässt sich per Rechtsklick auf eines der Diashow-Bilder die Abspielgeschwindigkeit erhöhen oder verlangsamen; mehr als drei Standardgeschwindigkeiten sind aber nicht möglich. Um die Pause zwischen den Bildwechseln der Windows-Diashow individuell anzupassen, die Tastenkombination [Windows-Taste][R] drücken und mit dem Befehl „regedit“ den Registrierungseditor starten. Dort in den folgenden Ordner wechseln:
HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer
Dann mit der rechten Maustaste auf den Unterordner „ShellImageView“ klicken und den Befehl „Neu | DWORD-Wert“ aufrufen. Den neuen Wert „Timeout“ nennen. Anschließend doppelt auf den neuen Wert „Timeout“ klicken, den Eintrag „Dezimal“ aktivieren und unter „Wert“ die gewünschte Pause in Millisekunden eingeben, zum Beispiel „7000“ für sieben Sekunden.
20.12.2010 | Tipps
Für manche ist er «YouTubes Anti-Pickel-Star», für andere längst wie ein treuer Freund, der immer gute Ratschläge auf Lager hat. Sami Slimani selber nennt sich «Herr Tutorial». Er betreibt einen überaus erfolgreichen Youtube-Channel. Dort erklärt der quirlige Meister für Alltagsfragen beispielsweise, wie man sich vernünftig eine Krawatte bindet (den Windsor-Knoten einfach oder doppelt oder halb) oder wie er sich am Wochenende für Party und Piste stylt. Hauptzielgruppe: Gleichaltrige, die knackige Tipps brauchen, wie sie Fettnäpfchen, Körbe und andere Lebensfallen vermeiden.
Samis Studioambiente ist schnörkellos: Im Background ein Kleiderschrank, ein kleiner Schreibtisch, in der Ecke ein Bett. Ab und zu schlendert seine Katze durchs Bild. In dieser Kulisse produziert Sami seine Videos, die er anschließend bei YouTube hochlädt. Herr Tutorial schafft mühelos zwei bis drei Ausgaben pro Woche. In seinen Erstlingswerken erklärt er, wie man weiße Zähne bekommt, empfiehlt eine Maske aus Heilerde für den Kampf gegen Pickel. Weitere Schönheitstipps stammen von seinen Schwestern.
Aber der smarte Herr Tutorial gibt nicht nur Beauty-Nachhilfe, er kommentiert auch gerne schon mal das ein oder andere Thema: Erste Verabredung, Lampenfieber, Zombies, wie mit Kritik umgehen? Überlebenstipps für die Schulzeit. Auch über Harry Potter und die Frauen weiß er was zu sagen, ebenso über den Weg zum Glück. Mitunter ein bisschen skurril serviert, die Kleinratgeber-Serie, aber definitiv unterhaltsam und manchmal tatsächlich lehrreich.
Das zumindest finden die etwa 20.000 Follower bei Twitter. Im Übrigen verfolgen nicht nur junge Männer die Sami-Show. Offensichtlich schaut ihm auch die holde Weiblichkeit gerne zu. Sogar Germanys Next Topmodel Lena Gercke hat sich bei ihm gemeldet. Daraus wurde dann ein gemeinsames Werbevideo für eine Parfümpreisvergabe.
Erstaunlich, wie jemand mit knackigen Tipps gegen Mundgeruch, Pickel und falsche Freunde Internet-Karriere machen kann. Das steigert das Selbstbewusstsein, und deshalb findet «Herr Tutorial» auch nichts dabei, sich zu outen. Als Video-Blogger mit Berufsvision – Moderator.
https://www.youtube.com/user/HerrTutorial
17.12.2010 | Tipps
Durch die Veröffentlichung von brisanten Militärvideos und gehei-men Dokumenten aus den Kriegen in Irak und Afghanistan ist Wikileaks bekannt geworden. Kein Wunder, dass das Militär nicht gut auf das Enthüllungsportal zu sprechen ist. Die US-Luftwaffe geht einen etwas ungewöhnlichen Weg, damit umzugehen: AirForce-Mitarbeiter können ab sofort nicht mehr auf Wikileaks zugreifen. Die Verantwortlichen haben den Zugang zum Portal kurzerhand gesperrt.
Aber die US-Luftwaffe blockiert nicht nur die Webseite von Wikileaks selbst, sondern auch die Infoseiten einiger Nachrichtenagenturen, Zeitungen und Zeitschriften, die eng mit Wikileaks zusammen arbeiten. Ab sofort lassen sich die Onlineseiten von New York Times, Guardian, Le Monde oder Spiegel von PCs der US-Luftwaffe nicht mehr erreichen. Die Seiten sind gesperrt. Komplett.
Ich könnte ja noch verstehen, wenn das Hochladen von Dokumenten bei Wikileaks unterbunden würde. Dafür hätte zweifellos jeder Verständnis. Aber komplette Nachrichtenportale sperren? Das ist ganz klar Medienzensur am Arbeitsplatz. Eine doch etwas rohe, ungehobelte Art, mit dem Thema umzugehen – und einer westlichen Demokratie eigentlich unwürdig.
14.12.2010 | Tipps
Das Enthüllungsportal Wikileaks veröffentlicht ständig neue brisante Dokumente und zieht damit den Groll der westlichen Regierungen auf sich. Die Gegner üben erkennbar Druck auf das Portal aus: Wikileaks-Gründer Julian Assange wird wegen ganz eines gänzlich anderen Sachverhalts von Interpol gesucht, er soll offensichtlich aus den Verkehr gezogen werden.
Gleichzeitig wird die Wikileaks-Webseite im Internet attackiert. Doch es wurde noch auf andere Weise Druck ausgeübt: In den letzten Tagen haben einige US-Firmen Wikileaks die Verträge gekündigt: Amazon, einer der größten Anbieter von Webservern und Webspace, hat Wikileaks von heute auf morgen vom Netz genommen. Mastercard, Visa und Paypal überweisen keine Spenden mehr.
All das ruft zunehmend Sympathisanten auf den Plan, die sich das nicht gefallen lassen wollen. Eine ganz eigene Protestbewegung im Web entsteht. Einige Sympathisanten „bestrafen“ jetzt Firmen, die Wikileakds das Leben schwer machen: Amazon, Mastecard, Paypal, Visa und einige andere haben das bereits zu spüren bekommen. Die Homepage von Mastercard war vergangene Woche nach Angriffen durch Wikileaks-Sympathisanten stundenlang nicht zu erreichen. Auch die Server von Amazon waren am Wochenende in Westeuropa ins Strudeln geraten.
Der Angriff auf Wikileaks wird von immer mehr Menschen als Angriff auf die Redefreiheit verstanden: Da soll ein Enthüllungsportal stillgelegt, mundtot gemacht werden. Das macht viele, vor allem junge Menschen erkennbar wütend. Sie suchen nach einer zeitgemäßen Möglichkeit des Protests. Sie wählen das Internet: Sie attackieren Webseiten von Unternehmen, die Wikileaks die Freundschaft gekündigt haben und attackieren sie. Das erzeugt einen wirtschaftlichen Schaden. Das soll zeigen: Wir lassen uns nicht alles gefallen – und überlegt Euch gut, ob Ihr Wikileaks ohne Not schwächen wollt. Eine moderne Art der Sitzblockade.
Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer „Distributed Denial of Service“-Attacke, kurz DDoS. Bei dieser Art des Angriffs werden einzelne Server eines Unternehmens, das man schädigen möchte, im großen Stil mit Anfragen überhäuft. Es handelt sich dabei um zigtausende von Anfragen pro Sekunde. Minutenlang. Dabei geht jeder Server irgendwann in die Knie.
Dazu sind keineswegs Hunderte oder Tausende von Sympathisanten erforderlich, die gleichzeitig die Server ansprechen. Bei einer Distributed Denial of Service Attacke werden vielmehr so genannte Botnetzwerke aktiviert. Botnetzwerke sind Netzwerke von PCs, die in der Vergangenheit mit einem Trojaner infiziert wurden und deswegen ferngesteuert werden können. Die PCs lassen sich auf Knopfdruck nutzen, um etwa eine Distributed Denial of Service Attacke durchzuführen – ohne dass es die Besitzer der PCs bemerken.
Die größten Botnetzwerke der Welt bestehen aus mehreren Millionen PCs, die alle ferngesteuert werden könnten. Kleinere Botnetzwerke bestehen immer noch aus zigtausenden von PCs und reichen für eine DDoS-Attacke völlig aus. Im Grunde reicht eine einzige Person, um so eine DDoS-Attacke durchzuführen. In den letzten Tagen sind diverse Angriffe dieser Art durchgeführt worden, auf die Server von Firmen wie Amazon, Paypal, Mastercard oder Visa.
Mitunter wurde aber auch einfach in Chats ein Massenangriff organisiert: Da wurde abgesprochen, wann welche Server mit Anfragen zu überhäufen sind – und so die Server belastet, ganz ohne Botnet.
Kundendaten sind nicht gefährdet: Eine DDoS-Attacke ist kein Hackangriff. Es geht nicht darum, in ein System einzudringen, um Daten zu manipulieren oder zu entwenden. Solche Hackangriffe werden meist still und leise durchgeführt, so diskret, damit es niemand merkt. DDoS-Attacken sind das genaue Gegenteil: Solche Angriffe sind laut – und haben nur ein Ziel: Den Server lahmzulegen.
Die Webseite ist dann eine Weile nicht zu erreichen, aber es geht nicht darum, Kundendaten zu entwenden. Konsumenten brauchen sich daher keine Sorgen zu machen. Für die Unternehmen ist der Schaden dennoch groß, denn ein Onlineshop, der nicht erreichbar ist, kann nichts verkaufen. Der wirtschaftliche Schaden kann enorm sein.
Doch es gibt noch andere Formen des Protests. Der neueste Trick: Die Faxgeräte der Unternehmen werden mit Faxen überflutet. Heutzutage kann man auch so was automatisieren – und Faxe über das Internet kostenlos versenden. In den letzten Tagen sind etliche Faxgeräte in Hauptquartieren von Unternehmen wie Mastercard, Visa oder Paypal mit Faxen überschüttet worden.
In einem Internetaufruf mit dem Titel „Mission Leakflood“ hat eine kleine Gruppe von Wikileaks-Unterstützern zu einem FaxDDoS-Angriff aufgerufen. Die Aktivisten haben extra die konkreten Faxnummern aufgelistet, gegen die sich der gemeinsame Angriff richten soll. Alle, die mitmachen, wurden darum gebeten, weder pornografische noch gewaltverherrlichende Darstellungen zu faxen und den Opfern der Attacken Respekt zu zollen.
Es gibt aber auch eine Art von konstruktiven Protest: Da kopieren Sympathisanten die Wikileaks-Datenbanken und „spiegeln“ Webseite und Inhalte, es gibt also 1:1-Kopien des Enthüllungsportals unter anderen Adressen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Inhalte nicht verloren gehen – und gleichzeitig die Wikileaks-Server entlastet werden.
13.12.2010 | Tipps
Damit hat wohl keiner gerechnet: Nachdem Wikileaks quasi auf allen Kanälen angegriffen wurde, haben sich innerhalb kürzester Zeit überall auf der Welt Sympathisanten eingefunden. Sie untersützen Wikileaks – direkt und indirekt. Die einen spiegeln die Inhalte und sorgen so dafür, dass auch unter erschwerten Bedingungen die Inhalte nicht verloren gehen. Die anderen „bestrafen“ die Firmen, die Wikileaks im Regen haben stehen lassen – allen voran Mastercard, Paypal, Visa und Amazon.
Auch Amazon? Wer Amazon nur als Onlineshop kennt, mag das nicht verstehen. Aber Amazon ist einer der größten und wichtigsten Anbieter von Webspace und Web-Servern für Unternehmen jeder Größe. Nirgendwo sonst kann man derart schnell und einfach verlässlich Kapazitäten buchen und nutzen wie bei Amazon. Nun ist Amazon Anfang Dezember dadurch aufgefallen, dass das Unternehmen Wikileaks einfach vor die Tür gesetzt hat: Wikileaks durfte vom einen auf den anderen Tag seine Inhalte nicht mehr bei Amazon „hosten“, also speichern.
Die Strafe: Hacker in aller Welt haben versucht, Amazon durch eine „Denial of Service“-Attacke in die Knie zu zwingen. Bei Mastecard ist das geglückt – bei Amazon erst mal nicht. Aber am Sonntag ging auch bei Amazon für knapp eine Stunde gar nichts mehr, zumindest in Europa. Die Webseiten des Onlineshops waren in vielen europäischen Ländern nicht erreichbar, auch in Deutschland nicht.
So ein Ausfal ist für den Onlinehändler ein Desaster, schließlich wird in der Vorweihnachtszeit so kräftig eingekauft wie nie. Jede Offlineminute bedeutet kräftige Umsatzverluste, daher war der Ausfall ein teurer Spaß für Amazon.
Amazon selbst erklärt, es habe sich um einen „Hardwarefehler“ gehandelt. Doch diese Erklärung ist unglaubwürdig, denn Amazon ist einer der am besten organisierten Anbieter für Webspace überhaupt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein simpler Hardwarefehler die gesamte Infrastruktur eines Kontinents stört, ist sehr gering. Wahrscheinlicher ist da wohl, dass hier WikiLeaks-Sympathisanten aktiv waren. Die hatten ohnehin angekündigt, Amazon zu attackieren, so wie vergangene Woche Mastercard, Visa, Paypal und andere.
Anfang Dezember hat Amazon WikiLeaks dann überraschend gekündigt. Offiziell wegen Verstoßes gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die Inhalte auf WikiLeaks seien illegal. Allerdings kann das offensichtlich nicht ganz stimmen. Denn in Wahrheit mühen sich Politiker und Strafverfolgungsbehörden ab, ein Gesetz zu finden, gegen das WikiLeaks-Gründer Julian Assange oder WikiLeaks selbst verstoßen haben könnten – und finden keins. Daher ist es mehr als überraschend, dass Amazon derart argumentiert. Eine Grundlage gibt es dafür derzeit nicht.
Es wäre viel besser gewesen, Amazon hätte es darauf ankommen lassen und ein Gericht angerufen. Das hätte dann in aller Ruhe entscheiden können, ob WikiLeaks mit seinem Portal tatsächlich gegen geltendes Recht verstößt. Diese Frage zu klären wäre spannend geworden.
Doch darauf hat sich Amazon nicht eingelassen. Jetzt steht Amazon da als ein Unternehmen, das zwar Bücher verkauft, aber sich nicht für die freie Rede einsetzt und auf gewisse Weise sogar Zensur betreibt, so interpretieren es zumindest die Sympathisanten von WikiLeaks. Keine gute PR.
10.12.2010 | Tipps
Das Enthüllungsportal Wikileaks ist längst mehr als nur eine Webseite, auf der man diskret und anonym vertrauliche Dokumente veröffentlichen kann. Wikileaks ist zu einem Politikum geworden – weltweit. Die einen wollen Wikileaks unterstützen, die anderen möglichst schnell kaputt einstellen. In einem Punkt sind sich allerdings beide Seiten einig: Sie kämpfen mit extrem harten Bandagen.
Die US-Regierung versucht, Wikileaks mit allen Tricks kleinzukrie-gen. Da werden US-Firmen unter Druck gesetzt, damit sie Wikileaks kündigen, etwa Provider wie Amazon oder Zahlungsanbieter wie Mastercard, Visa oder Paypal. Der Wikileaks-Gründer Julian Assan-ge wird weltweit gejagt, wenn auch wegen merkwürdiger Gründe. Und die Wikileaks-Seite wird attackiert, im Netz angegriffen… Alles keine sauberen Methoden.
Umgekehrt greifen auch die Wikileaks-Sympathisanten zu unlaute-ren Mitteln. Sie legen die Server von Firmen wie Mastercard lahm, weil sie Wikileaks kein Geld mehr überweisen, sie attackieren die Webseiten von Unterstützern der US-Regierung. Ebenfalls nicht legal – eher eine emotionale Reaktion. Keine vernünftige.
Wikileaks stellt eine Menge auf den Kopf. Geheimnisse sind plötzlich nicht mehr geheim, selbst Supermächte, große Firmen und Institutionen müssen befürchten, die Kontrolle über den Informationsfluss zu verlieren. Einfach nur Kontrolle und Druck ausüben zu wollen, so wie im analogen Zeitalter, ist jedenfalls keine Lösung. Die Öffentlichkeit hingegen muss sich fragen, ob sie wirklich alles wissen will, um jeden Preis. Wir alle müssen uns mit Wikileaks auseinandersetzen.