Online-Musik-Dienste wie Spotify werden immer beliebter: Die Kunden zahlen einen monatlichen Fixbetrag und können dafür so viel Musik hören, wie sie wollen – aus über 16 Millionen Songs auswählen. Jetzt setzen auch die ganz Großen der Branche auf dieses Modell. Von Apple vermutet man schon länger, dass eine Art iTunes Streamingdienst geplant ist.
Diese Woche gab es erste Belege dafür: Sony-Manager haben Verhandlungen über die Konditionen bestätigt. Apple wird also definitiv mit einem Musik-Streamingdienst kommen.
Überraschender ist da, dass auch Microsoft in dem Segment mitmischen will. Zum Marktstart von Windows 8 am 26. Oktober will auch Microsoft einen eigenen Musik-Streamingdienst starten, wahlweise als bezahltes Abomodell oder durch Werbung finanziert.
Der „Xbox Music“ genannte Dienst soll auf Xbox 360, Rechnern mit Windows 8 und Smartphones mit Windows Phone 8 verfügbar sein. Das dürfte Musikstreaming insgesamt populärer machen – und Spotify das Leben schwerer.
Kaum einer redet noch von MySpace. Dabei war MySpace mal richtig angesagt: Noch bevor es Facebook überhaupt gegeben hat, konnte man auf MySpace ein Profil einrichten, Fotos und Videos hochladen, sich mit Freunden vernetzen und austauschen. Schwerpunktthema: Musik. Ein Wohlfühlort im Web. Einige Musiker sind dank MySpace bekannt und berühmt geworden.
Alles Geschichte. Heute ist MySpace mehr oder weniger bedeutungslos. Facebook und Google+ sind die sozialen Netzwerke der Stunde. Doch MySpace will es noch einmal wissen – und hat einen Relaunch angekündigt. Die Layout-Entwürfe sehen gut aus: Eine schicke, aufgeräumte Benutzeroberfläche in Kachel-Design samt komfortabler Bedienung, die allerdings stark an Windows 8 und den Onlinedienst Pinterest erinnert.
Anmelden kann man sich künftig bei MySpace mit Hilfe seines Facebook- oder Twitter-Accounts. Könnte funktionieren: MySpace als Rückzugsort für alle, die sich von Facebook nicht rund um die Uhr mit Werbung zuballern lassen wollen. Warum nicht.
Wer online geht, der hinterlässt Spuren – jede Menge. Webseitenbetreiber haben eine viele Möglichkeiten, wiederkehrende Benutzer zu erkennen, zum Beispiel durch Setzen von Cookies und andere Technologien. Vor allem die Betreiber von Online-Werbenetzwerken nutzen alle sich bietenden Möglichkeiten, um Benutzer so transparent wie möglich zu machen und ihnen möglichst perfekt passende Werbung präsentieren zu können.
Viele Benutzer fühlen sich unwohl bei dem Gedanken, dass beim Surfen Daten verraten werden. Deshalb wurde unter Federführung von Mozilla (die Macher des Firefox) und Google eine „Do not Track“ genannte Option eingeführt: Übermittelt der Browser die „Do Not Track“-Option (DNT), sollten Webseitenbetreiber und Werbetreibende dies als Signal werten, dass keine Daten erhoben werden und Privatsphäre gewünscht ist.
Websites sollten das Benutzerverhalten dann nicht protokollieren. Sollten, denn vorgeschrieben ist das (noch) nicht. Einige Browser wie Safari, Opera, Firefox (mit Erweiterungen) oder Internet Explorer unterstützen diese Form der Diskretion mittlerweile. Der Benutzer kann selbst entscheiden, ob er die DNT-Option setzen und damit weitgehend unbehelligt durchs Netz surfen will oder nicht. Einen Eklat gab es, weil der Internet Explorer 10 von Microsoft die DNT-Option standardmäßig aktiviert. Viele Onlinebetreiber, vor allem Werbenetzwerke akzeptieren das nicht, sie befürchten erhebliche Einschränkungen im Betrieb und Nachteile für sich. Sie verlangen, dass der Internet Explorer DNT standardmäßig deaktiviert und nur auf ausdrücklichen Wunsch des Uers aktiviert – wenn Microsoft das nicht ändere, würde man die DNT-Einstellungen ignorieren.
Das bringt die Diskussion um Datenschutz, Privatsphäre und konkret der „Do not Track“-Funktion in Gang. Für Webseitenbetreiber wird es so in der Tat schwer, einzelne Benutzer zu erkennen und zu verfolgen. Auch die Nutzungsstatistiken insgesamt kann das beeinflussen, denn wer auswerten möchte, wie viele Benutzer vorbeischauen und was diese machen, ist auf solche Tracking-Technologien angewiesen (etwa, um Layout und Ablauf in einer Webseite zu optimieren).
Die Spamfilter von Google sind extrem praktisch. Und die Webseite von Gmail ist – im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern, wie zum Beispiel GMX – sehr übersichtlich und enthält nur wenig Werbung. Sie können Gmail auch für Ihre normale Mail-Adresse nutzen. (mehr …)
Facebook – wir alle kennen das soziale Netzwerk, viele sind regelmäßig drin, aber irgendwie ist den meisten Facebook auch ein bisschen unheimlich. Denn das Netzwerk wächst rasant, sammelt jede Menge Daten – und wohin die Reise gehen soll, weiß auch niemand so recht. Manche kehren Facebook bereits den Rücken.
Es gibt so manche Eigenheit von Facebook, die viele User nicht mögen. Beispiel: „Sponsored Stories“. Wer beim Surfen etwas entdeckt, das ihm gefällt, klickt auf „Gefällt mir“. Schon können alle Freunde in der Facebook-Chronik sehen, wofür man sich begeistert hat. Allerdings macht Facebook mitunter ungefragt Werbung mit der Gefällt-mir-Funktion. Dann erscheint bei Freunden ein Werbebanner mit Gesicht und Kommentar des Users.
Sponsored Stories: Werbung mit den Empfehlungen der Mitglieder
Auf diese Weise entstehen absurde Fälle. Ein Mitarbeiter der New York Times hat spaßeshalber auf einer Webseite, auf der Gleitcreme verkauft wird, „Gefällt mir“ geklickt – und einen Kommentar geschrieben, dass er davon gleich mehrere Fässer (Gallonen) bestellen will… Das ist dann in der Werbespalte bei Freunden erschienen. Weil die Freunde einen kennen und ein Gesicht sehen, bekommt so eine Werbung natürlich eine höhere Aufmerksamkeit als eine normale Werbegrafik. Firmen wie Amazon bezahlen Facebook dafür, nach passenden „Gefällt-Mir“-Klicks zu suchen und daraus Werbebanner zu basteln.
Im Mai haben sich einige Amerikaner dagegen gewehrt, von Facebook auf diese Weise ungefragt für bezahlte Werbung missbraucht zu werden und haben geklagt. Die Folge: Jetzt kann jeder Facebook-Nutzer in seinen Privatsphäreeinstellungen eintragen, ob er in solchen „Sponsored Stories“ auftauchen will oder nicht. Die meisten wollen eher nicht.
Facebook musste eine Kontrollfunktion installieren. Deshalb gibt es in den Privatsphäre-Einstellungen nun unter „Werbeanzeigen > Anwendungen und Webseiten“ eine neue Funktion „Werbeanzeigen“. Unter „soziale Werbeanzeigen bearbeiten“ können User ausschließen, in einer gesponserten Meldung aufzutauchen. Wer das nicht will, sollte das auch machen.
Erfolgsgeschichte von Facebook gerät ins Stocken
Die Erfolgsgeschichte von Facebook scheint vorerst gestoppt. An der Börse war die Aktie jedenfalls in den ersten Tagen kein Erfolg, die Aktie ist stark abgerutscht, erst in jüngster Zeit konnte sich das Papier etwas erholen. Der Grund liegt auf der Hand: Es gibt eben nicht wenige Nutzer, die meinen, Facebook übertreibe ein wenig, und sie ziehen ihre Daten aus Facebook ab. Das kann ein auf Wachstum ausgelegtes Unternehmen natürlich nicht freuen. Einige sprechen daher tatsächlich bereits von einem Ende des Social-Media-Hypes.
Facebook tut sich mitunter ein bisschen schwer, vor allem im Mobilbereich. Die Hälfte aller Facebook-User greift auch unterwegs auf Facebook zu, allerdings bietet Facebook nicht besonders viele Funktionen für unterwegs an. Beispiel: Vor Monaten hat Facebook die Foto-App Instagram gekauft, aber noch nicht bei sich integriert. Jetzt hat Facebook face.com gekauft, um die Gesichtserkennung unterwegs zu verbessern, weil die eigenen Programmierer so etwas nicht auf den Weg gebracht haben.
Aber auch die Facebook-App selbst ist mehr als verbesserungswürdig. Egal ob iOS, Android oder Windows Phone: Die offizielle Facebook-App ist überfrachtet, unübersichtlich und vor allem langsam, dass es kaum noch Spaß macht, Facebook unterwegs zu nutzen. Man kann es überall lesen und hören: Die App kommt nicht gut an, weil sie langsam und träge ist, egal ob man etwas hochladen oder lesen will. Facebook verärgert seine Mitglieder, und das in einem der wichtigsten Bereiche.
Funktionen und Angebote wie „Credits“ werden wieder abgeschaltet
Die Unzufriedenheit vieler User ist nicht das einzige Problem. Facebook scheint auch etliche Funktionen zu deaktivieren in letzter Zeit, die nicht wirklich funktioniert haben, zum Beispiel die eigene Währung „Facebook Credits“. Eigentlich wollte Facebook mit seinen „Credits“ ein eigenes Zahlungsmittel einführen, aber niemand wollte es benutzen, die User nicht, aber auch nicht die Anbieter, auch die Spieleanbieter haben die Credits links liegen gelassen. Apropos: Selbst große Spieleanbieter wie Wooga setzen nicht mehr auf Facebook als wichtigste Plattform. Sie sind zwar noch auf Facebook präsent, locken die Leute dann aber auf die eigenen Seite und erwarten nicht mehr, dass die Menschen bei Facebook spielen. Bei anderen Spieleanbietern sieht es ähnlich aus.
Auch wird es zunehmend ein Problem für Facebook, dass es keine relevanten Inhalte gibt: eBooks, Fotos, Filme, Musik – kann man alles auf Facebook empfehlen, aber in der Regel nicht auf Facebook hören oder anschauen, sieht man mal von der Ausnahme Spotify ab, ein Musik-Streamingdienst, wo man auch kostenlos Musik hören. Die anderen Anbieter, namentlich Apple, Microsoft und Google, geben gerade hier aktuell Gas: Sie sorgen dafür, dass ihre App-Stores und Marketplaces zur zentralen Anlaufstelle werden, um neben Apps auch Musik, Filme oder Spiele kaufen zu können. Das hat Facebook bislang nicht auf den Weg gebracht. Es gibt zwar jetzt auch ein App-Center von Facebook, aber das ist mehr oder weniger nur eine Empfehlungsliste, welche Apps es gibt, mehr nicht.
Es hat den Anschein, als hinke Facebook gerade einigen Trends hinterher. Das wird nicht gleich den Exodus von Facebook bedeuten, wie manche behaupten, es kratzt aber definitiv am Image des Höhenfliegers. Der rasante Aufstieg von Facebook scheint zunächst gebremst. Facebook ist in der Realität angekommen und muss sich nun überlegen, wie es weitergeht, denn anderenfalls werden die User dem Netzwerk den Rücken kehren. Tatenlosigkeit und Ideenlosigkeit: Das war auch der Anfang vom Ende bei SchuelerVZ und StudiVZ.
Online-Karten wie Google Maps gehören zu den besonders populären Diensten im Web – und zu jenen, mit denen sich zumindestens mittelfristig gutes Geld verdienen lässt. Etwa mit Werbung für Restaurants oder Shops. Da spielt es schon eine Rolle, wenn jemand wie Apple womöglich den Kartendienst Google Maps auf allen Apple-Geräten durch einen anderen Dienst ersetzt. Genau das munkelt man: Apple könnte kommenden Montag einen eigenen Dienst für Onlinekarten ankündigen.
Da kommt dann sogar ein Onlineriese wie Google ins Schwitzen. Daher ist es sicher kein Zufall, dass Google diese Woche neue Funktionen in Google Earth angekündigt hat, etwa schicke 3D-Bilder von Großstädten in USA und Europa. Künftig wird man jedes Gebäude einer Stadt in 3D betrachten können, das war bislang nur für ausgewählte Gebäude möglich. Das Ziel: Virtuelle Flüge über Städte, die total naturgetreu aussehen.
Was mal wieder zeigt: Wettbewerb tut gut. Die Dienste werden dann besser und interessanter.
900 Millionen Mitglieder hat Facebook bereits. Tendenz: Steigend. Lange wird es nicht mehr dauern, bis Facebook die Marke von einer Milliarde Mitglieder geknackt hat. Kurz: Es ist rappelvoll bei Facebook. Der Begriff „Freund“ hat seine bisherige Bedeutung verloren: Jeder, mit dem man irgendwie lose via Facebook verbandelt ist, gilt schon als Freund.
Hinzu kommen die zahlreichen anderen Netzwerke, in denen sich heute viele tummeln: Google+, Twitter, LinkedIn und Co. Von Exklusivität keine Spur. Genau das will EveryMe ändern. Ein neuer Onlinedienst, der sich als Meta-Netzwerk versteht – oder auch als soziales Adressbuch. Denn EveryMe analysiert die eigenen Kontakte aus Netzwerken wie Facebook, LinkedIn oder Twitter, untersucht aber auch die Kontakte im Adressbuch, gleicht all die Daten ab – und ermittelt, mit wem man wirklich gut befreundet ist.
Ein komplexer Algorithmus überprüft, wie oft man mit einzelnen Personen in Kontakt steht. Je öfter, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ein naher Freund oder wichtiger Bekannter ist. So soll auf „magische Weise“ (Erläuterung auf der Webseite) ein exklusives Adressbuch entstehen, mit Kontakten, die einem wirklich wichtig sind.
EveryMe gibt es als App für iPhone und Android und will den Kreis der Freunde deutlich enger ziehen. Alles, was man auf EveryMe schreibt, geht nur an diese super-engen Freunde, wird nie öffentlich gemacht. Während Facebook, Google+ und Co. auf Quantität setzen, will EveryMe die Qualität in den Vordergrund stellen – wohl eine ganz normale Reaktion auf diese neue Form von Öffentlichkeit, die soziale Netzwerke nun mal mit sich bringen. So sehr wir alle Gesellschaft mögen (jedenfalls die meisten): Manchmal will man sich auch zurückziehen und sich wirklich nur mit den engsten Freunden befassen. Genau darauf setzt EveryMe.
Das kostenlose Netzwerk EveryMe betont auch, wie wichtig Privatsphäre sei, dass alle Daten sicher sind und nichts nach außen dringt. Im Augenblick sieht es auch danach aus. Die Frage ist natürlich: Wann und wie will EveryMe Geld verdienen? Irgendwann wird entweder der Service etwas kostet, oder es wird doch Werbung präsentiert und die gesammelten Daten weren dafür verwendet. Bis dahin kann man sich EveryMe aber natürlich einfach mal anschauen.
Ob Discounter oder Baumarkt, Elektrogroßhändler oder Möbelgeschäft: Alle großen Handelsketten verteilen im großen Stil Prospekte und Flyer. Der Briefkasten quillt fast jeden Tag über, doch ganz auf die Werbeblätter verzichten wollen viele dann doch nicht. Schließlich gibt es durchaus das eine oder andere Schnäppchen oder lohnenswerte Sonderangebote.
Statt Berge von Papier zu sammeln, die später sowieso im Altpapier landen, klebt man besser ein «Keine Werbung»-Schild auf den Briefkasten und nutzt den praktischen Service von meinprospekt.de. Besucher finden auf der Webseite aktuelle Flyer und Kataloge vieler Geschäfte, Lebensmitteldiscounter, Möbelhäuser, Drogerien, Baumärkte, Getränkehandlungen und Elektrofachgeschäfte.
Praktisch: Wer auf meinprospekt.de die eigene Postleitzahl eintippt, sieht gleich, welche Geschäfte im Umkreis gerade einen aktuellen Prospekt veröffentlichte haben. Alternativ lässt sich direkt nach einem bestimmten Laden oder Produkt wie «Wachmittel» oder «Handy» suchen. Der Onlinedienst listet dann die Prospekte mit passenden Artikeln auf. Ein Klick darauf öffnet das Blättchen im Großformat. In einer Onlinekarte ist zu sehen, wo die nächste Filiale liegt – praktisch.
Wer den Service auch unterwegs nutzen möchte, installiert auf iPhone oder iPad einfach die entsprechende App. Diese ist an die Bedienung der tragbaren Geräte angepasst und lässt sich auf den kleineren Bildschirmen etwas besser benutzen als die eigentliche Webseite.
Längst ist das Internet für die meisten mehr als nur eine reine Informations-Quelle. Ob Online-Shops, soziale Netzwerke oder die Webmail-Funktion des Internet-Anbieters: All diese Seiten sind auf Sie zugeschnitten und sehen für jeden Besucher, der sich anmeldet, anders aus. Dass eine Webseite weiß, wer Sie sind, dafür sorgen Cookies. Doch was genau sind Cookies eigentlich?
Cookies – englisch für Kekse – sind kleine Textdaten, die der Browser im Auftrag einer Webseite auf Ihrer Festplatte ablegt, sobald Sie eine Webseite öffnen, die Cookies nutzt. Rufen Sie danach andere Unterseiten des gleichen Angebots auf, sendet der Browser die bereits gespeicherten Cookies wieder mit.
Mit Cookies wird das Surfen einfacher, denn die Webseite kann sich nun zum Beispiel daran erinnern, was Sie soeben in den virtuellen Warenkorb gelegt haben – oder mit welchem Twitter-Account Sie gerade eingeloggt sind.
Die Sache hat aber auch eine Kehrseite: Mit Cookies lässt sich genau identifizieren, wann Sie welche Seite wie oft aufgerufen haben, und in welcher Reihenfolge. Besonders gefährlich wird das, wenn es sich um bekannte Internetfirmen handelt. Werbung von Google etwa findet sich heute auf sehr vielen Seiten. Und wird eine Anzeige geladen, bekommt Google jedes Mal mit, welche Seite Sie sich gerade ansehen. Aus diesen Daten ein Interessens-Profil zu erstellen ist keine große Sache mehr.
Deshalb schadet es nicht, sich von Zeit zu Zeit genau anzusehen, welche Cookies gespeichert sind. In Firefox klicken Sie zum Beispiel auf „Firefox, Optionen, Datenschutz, Cookies anzeigen“. Hier lassen sich unerwünschte Cookies auch wieder löschen.
Manchmal ist es schon ein bisschen beunruhigend: Da sucht man in einer Suchmaschine seines Vertrauens nach einer schicken Bodenlampe, durchforstet den empfohlenen Onlineshop – und noch Tage später bekommt man auf ganz anderen Webseiten Werbebildchen der Lampe zu sehen. Immer wieder. Genauso geht es einem, wenn man nach Hotels in einer Stadt sucht, nach einer Musik-CD, einem Film, einer neuen Handtasche…
Das Web kriegt irgendwie alles mit, egal wo man ist und wofür man sich interessiert. Doch jetzt regt sich Widerstand gegen so viel Neugierde. Da kaum einer weiß, welche Daten eigentlich gesammelt werden, hat die britische Tageszeitung „Guardian“ gemeinsam mit der Mozilla-Foundation – denen haben wir den Firefox-Browser zu verdanken – ein Projekt gestartet. Ziel: Herauszufinden, was Onlineanbieter im Internet alles über uns erforschen. Tracking the Trackers ist das Projekt überschrieben, die Verfolger verfolgen.
Es werden jede Menge Daten gesammelt – aber welche?
Es ist kein Geheimnis, dass Webseiten und vor allem Unternehmen der Werbewirtschaft im Internet eine Menge Daten sammeln, die Nutzungsgewohnheiten und Interessen der Datensurfer auskundschaften und zum Beispiel für passende Werbung nutzen. Die meisten Datensurfer stört das nicht mal besonders, manches dient sogar dem Komfort beim Surfen. Allerdings treiben es manche Datensammler doch etwas weit im Web, sie nutzen alle sich bietenden Möglichkeiten, um Daten zu sammeln – in der Regel mit Hilfe so genannter „Cookies“, die zwar durchaus nützlich sein können, aber – in den falschen Händen und intensiv genutzt – auch missbraucht werden können.
Die Zeitung möchte den Schleier der Unkenntnis lüften, will konkret rausfinden, welche Daten gesammelt werden, wie die Datensammler die Daten verknüpfen und was später mit ihnen passiert… Die Onlinedienste geben über so etwas in der Regel keine Auskunft. Darum wird genau hingeschaut, mit welchen Methoden die Onlinedienst und Webseiten vorgehen. Da werden zwar auch Daten gesammelt – aber hier macht wenigstens jeder freiwillig mit. Je mehr Menschen sich an diesem Projekt beteiligen, umso schneller gibt es Ergebnisse – und umso besser sind sie.
Plugin Collusion sammelt Daten
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann ein Zusatzprogramm (Plugin) für den Firefox-Browser laden und installieren. Das Collusion genannte Add-On beobachtet penibel die Cookies, die der Benutzer bei seiner Surftour erhält. Das Miniprogramm registriert, welche Cookies eine Webseite erzeugt, welche Daten darin gespeichert und wie oft diese Daten abgefragt werden. Das Add-On führt penibel Buch über alles.
Das allein wäre noch nicht aussagekräftig, aber wenn Tausende von Usern auf diese Art und Weise Daten sammeln, entsteht ein konkretes Bild. Darum werden die User gebeten, ihre mit dem Add-On gesammelten Daten zu „spenden“, für das Projekt zur Verfügung zu stellen. In aller Regel reicht ein einziger Surf-Tag aus, um erkenntnisreiche Informationen zu erhalten.
Weil einige Anbieter, vor allem die Großen der Branche wie Google, Microsoft, Yahoo oder Facebook auf vielen Webseiten präsent sind, etwa in Form von Werbebannern oder „Mag ich“-Buttons, ist die Datensammelfreude bei diesen Anbietern besonders groß. Das gilt aber auch für Werbenetzwerke und andere Anbieter. Das Projekt geht all dem auf den Grund.
Das Projekt steht erst am Anfang. Es ist eine große Datenbank geplant, die Projektmacher wollen genau katalogisieren, wer die Großen der Branche sind, wer wie intensiv Daten speichert und hortet und was mit den Daten passiert. Da können spannende und interessante Erkenntnisse bei herauskommen.
Cookies: eigentlich nützlich, aber auch Kontrolle möglich
Cookies sind ein ganz wesentlicher Baustein, wenn es darum geht, Datensurfer zu überwachen und Profile anzulegen. Dabei sollen Cookies eigentlich das Surfen komfortabler machen. Cookies ermöglichen zum Beispiel, dass man sich nur einmal bei einer Webseite anmelden muss und dann den ganzen Tag (oder länger) angemeldet bleibt. Bequem. Wer gerne online einkauft, profitiert davon, dass die Onlineshops sich in Cookies merken, welche Waren man in den Warenkorb gelegt hat. Es gibt viele solcher Beispiele – dafür sind Cookies eigentlich erfunden worden.
Technisch gesehen sind Cookies sind kleine Textdaten, die Webseiten auf der Festplatte des Benutzers speichern. Dass alles mit rechten Dingen zugeht, dafür sorgt normalerweise der Browser, egal welchen man benutzt. Der Browser speichert die Daten und stellt sie den Webseiten bei Bedarf auch wieder zur Verfügung, etwa, wenn man einen Tag später eine Webseite wieder ansteuert. Dann liefert de Browser zum Beispiel die Login-Daten, und die Webseite weiß, mit wem sie es zu tun hat. Das alles passiert lautlos und blitzschnell, man bekommt als Benutzer normalerweise nichts davon mit.
Moderne Browser bieten eine Menge Möglichkeiten. Sie zeigen einem nicht nur auf Wunsch, welche Webseite welche Cookies angelegt und welche Informationen gespeichert wurden, man kann die Cookies und Daten auch jederzeit löschen. Außerdem ist es möglich, Cookies gezielt abzulehnen oder nur nach Nachfrage zu speichern. Dann lässt man das Cookie-Speichern auf vertrauenswürdigen, seriösen Webseiten zu und unterbindet sie auf allen anderen Seiten. Das reduziert das Datenaufkommen bei Datensammlern erheblich.