Immer weiter wachsen die Nutzerzahlen beim weltgrößten sozialen Netzwerk Facebook. Millionen Menschen tummeln sich auch in Deutschland dort, teilen miteinander Fotos, Links, Kommentare und vieles mehr. Überall beliebt sind die Facebook-Apps, also Erweiterungen, die auf die Profildaten zugreifen und neue Funktionen anbieten. Von richtig sinnvoll bis bloßer Zeitvertreib und Belanglosigkeit ist alles dabei. Ein Problem ist dabei allerdings: Auf welche meiner persönlichen Daten kann eine hinzugefügte App zugreifen?
Einerseits verlangen die meisten Benutzer nach Datenschutz und Privatsphäre. Dem kommt Facebook auch nach, indem umfangreiche Einstellungen eingebaut wurden. So lässt sich beinahe für jeden hochgeladenen Inhalt genau definieren, wer darauf zugreifen darf. App-Hersteller machen sich aber oft nichts daraus, freizügig nach sämtlichen Berechtigungen zu fragen – schließlich können so viel genauere Profile der Benutzer erstellt und zielgerichtete Werbung angezeigt werden.
Sieht man sich die Liste der angeforderten Daten genau an, bevor man die App bestätigt, bekommt man manchmal einen richtigen Schreck. Was will das neue Foto-Programm mit meiner Freundesliste oder gar meiner Hausanschrift? Mein Tipp: Besser zweimal hinsehen und genau überlegen, was der eigentliche Sinn der Anwendung sein sollte – ob man die Datenweitergabe guten Gewissens riskieren kann. Ansonsten: Besser Finger weg.
Es brummt mächtig im Web. Alle beschäftigen sich mit der Frage: Hat Bundespräsident Christian Wulff Fehler begangen – und wenn ja, wie schlimm sind sie? Man muss es wohl so sagen: Christian Wulff ist für die meisten ein rotes Tuch, zumindest im Web. Man findet hier wirklich nur wenig Unterstützung, in den sozialen Netzwerken oder auf Twitter eigentlich so gut wie überhaupt nicht. Viele verwenden den Hashtag, das Schlagwort #notmypresident. Nicht mein Präsident.
Gerade in den sozialen Netzwerken, wo die meisten Menschen heute am liebsten und eifrigsten diskutieren, sind die Kommentare der User eher vernichtend. Nicht nur bei den Profi-Kommentatoren in den Medien, sondern auch und vor allem bei den ganz normalen Usern. Da gehen im Sekundentakt Kommentare ein. Die breite Unterstützung in der Bevölkerung, von der Christian Wulff spricht: Im Web ist davon jedenfalls nichts zu spüren.
Natürlich: Das Web ist nicht repräsentativ. Aber es lassen sich doch Stimmungen erkennen. Da muss man sich nur mal die Umfrage auf tagesschau.de anschauen: Sollte Christian Wulff zurücktreten, heißt es da? Weit über 85 Prozent meinen mittlerweile: Ja. Und es haben wirklich viele Menschen abgestimmt. Das sah vor wenigen Tagen noch ganz anders aus.
Satire „Der mit dem Wulff“ tanzt
Internet-Nutzer sind in der Regel schonungslos in ihrer Kritik – und auch in ihrer Häme. Kreativ sind sie auf jeden Fall. Sie lassen sich zum Beispiel so etwas einfallen: Eine Werbeanzeige des Autoverleihers Sixt.
So etwas kursiert natürlich blitzschnell im Netz. Die User sorgen für reichlich Satire im Netz. „Der mit dem Wulff tanzt“. Auf englisch: „Dances with Wullfs“. Ein natürlich erfundener Filmtitel, der an: „Der mit dem Wolf tanzt“ erinnern soll. Was sind die besten Filmtitel im Zusammenhang mit Christian Wulff? Das wollte der Blogger Richard Gutjahr wissen und hat damit auf Twitter eine wirklich amüsante Aktion ins Leben gerufen.
Filmtitel-Persiflage
Wer unter Twitter den Hashtag #wulfffilme eingibt, findet die Wulff-Filmtitel-Persiflagen. Darunter sind wirklich schöne Wortspiele. Einer flog übers Eigenheim. Jäger des verlorenen Anrufs. Demisssion im-possible. Ein absoluter Renner ist auch der satirisch nachgestellte Anruf von Christian Wulff bei Bild-Chefredakteur Kai Diekmann. Entstanden bei WDR5 – mittlerweile überall im Web zu finden, überall verlinkt.
Aber es wird natürlich auch eifrig diskutiert und kommentiert, zum Beispiel auf Facebook. Hier hat Bundespräsident Christian Wulff sogar eine eigene, offizielle Seite – und hier sammeln sich mehrere Tausend Kommentare zum Fernseh-Interview. Die meisten kritisch, aber es gibt durchaus auch Unterstützer. Auf Facebook gibt es mittlerweile diverse Gruppen, die sich mit Christian Wulff beschäftigen. Viele fordern ihn zum Rücktritt auf, zum Beispiel in der Facebook-Gruppe „Christian Wulff: Rücktritt jetzt“. Sie hat bereits mehrere Tausend Unterstützer. Unterstützer gibt es bei Facebook auch. Aber sie sind in der Minderheit.
Ist der Bundespräsident noch im Amt oder nicht? Das ist die einzige Frage, auf die diese, recht schlichte Webseite eine Antwort gibt. Un-ter www.istchristianwulffnochimamt.de erfährt man: Ja. Noch ist er im Amt.
Der Suchdienst Google hat strenge Spielregeln, was Webseiten dürfen und was nicht, wenn sie vom führenden Suchmaschinendienst als seriös und empfehlenswert eingestuft werden wollen. Was definitiv nicht gerne gesehen wird: Wenn andere dafür bezahlt werden, wenn sie auf die eigene Webseite verlinken. Eine besondere Art von Werbung im Web. Zwar nicht verboten, aber eben verpönt.
Ironischerweise hat Google selbst für Links bezahlt. Google hat Blogger dafür bezahlt, den Google-eigenen Browser Chrome zu besprechen und Links auf die Chrome-Homepage zu setzen. Paid Links: Ein klares No-Go der Google-Suchmaschine. So etwas gehört sich nicht. Wenn andere das machen und es kommt heraus, müssen sie damit rechnen, von Google für weniger relevant gehalten zu werden.
Genau das macht die Suchmaschine Google jetzt mit dem eigenen Browser: Zur Strafe für den Regelverstoß wird die Homepage von Google Chrome zwei Monate lang schlechter gerankt, erscheint auf den weniger populären Plätzen in den Trefferlisten. Dumm gelaufen also – aber zumindest konsequent.
Das wurde aber auch aller höchste Zeit: Nahezu zehn Jahre hat es gedauert, bis sich die GEMA und die Internetindustrie in Deutschland darauf verständigen konnte, wieviel für online abgespielte Musik gezahlt werden muss. Jetzt gibt es eine Einigung: Zwischen sechs und neun Cent pro Song sowie 60 und 100 Cent pro User und Monat, der eine Flatrate zum Musikhören hat.
Gute Nachrichten für alle Musikfreunde, denn nun können endlich auch in Deutschland Musikdienste wie Google Music, iTunes Match, Deezer oder Spotify an den Start gehen, da es einen rechtlichen Rahmen für die Lizenzen gibt. Peinlich ist es trotzdem, vor allem für die GEMA, dass sie so lange Innovationen blockiert hat – und sich selbst um Umsätze gebracht. Und es gibt immer noch einiges zu tun, denn für Youtube und andere rein werbefinanzierte Onlinedienste konnte man nach wie vor keine Lösung finden. Unglaublich.
Twitter-User, die das Web-Interface von Twitter nutzen, können sich seit dieser Woche über eine deutlich überarbeitete Benutzeroberfläche freuen. Das Angebot sieht nun nicht nur übersichtlicher aus, sondern ist auch viel einfacher zu bedienen. Hier erklärt Twitter anschaulich, was sich alles verändert hat.
Fotos lassen sich bequemer anschauen und vergrößern, auch Videos starten – klasse! Ein großer Schritt nach vorne. Aber auch ein Schritt, der nötig war. Twitter bereitet sich darauf vor, mehr Werbung auf der eigenen Plattform zu präsentieren. Das ist auch nötig, denn irgendwann und irgendwie muss Twitter auch mal Geld verdienen.
Wie sehr uns doch die Medien prägen – und die Art und Weise, wir wir Medien benutzen. Für die meisten von uns ist es eine Umstellung von Papier auf Elektronik. Wer gewohnt ist, eine Zeitung oder Zeitschrift zu lesen und darin zu blättern, der erwartet eine ähnliche Haptik auch von eBooks oder elektronischen Ausgaben, etwa auf einem Tablet. Was aber, wenn alles umgekehrt wäre, wenn man das Blättern und Stöbern in einem Magazin auf dem Tablet lernt – und irgendwann mal eine richtige Zeitschrift in der Hand hält?
Was dann passieren kann, zeigt dieses Video: Das kleine Mädchen versucht, die Fotos im Heft mit den Fingern zu vergrößern oder auch die Ansicht zu wechseln, durch die Fotos zu scrollen. Auf dem iPad funktioniert das schließlich auch, in einem Magazin auf Papier aber merkwürdigerweise nicht… 🙂
Bislang beschränken sich Online-Kartendienste wie Google Maps oder Bing Maps auf Straßen, Wege und Gelände. Den kürzesten Weg von A nach B planen, das können solche Online-Kartendienste. In Zukunft zücken Smartphone-Benutzer auch in Gebäuden ihr schlaues Handy, um sich helfen zu lassen. Denn Google Maps bietet jetzt auch Navigationshilfen in Gebäuden. Den kürzesten Weg zum Abflug-Gate finden, nachschauen, wo das ein bestimmtes Bahngleis ist oder sich den Weg im unüberschaubar großen Einkaufsmeilen weisen lassen – all das soll Google Maps demnächst auch bieten können.
httpv://www.youtube.com/watch?v=Gy-DI_bWElg
Google startet mit Kartenmaterial für öffentliche Gebäude wie Flughäfen und riesige Malls in USA und Japan. Eine hervorragende Idee, denn sich in einem solchen Gebäude mit Hilfe des Smartphones orientieren zu können, ist mehr als sinnvoll. Zunächst unterstützt Google nur Android-Handys, andere Smartphones werden sicher bald folgen. Spannende Sache – und für Google sicher auch schnell lukrativ, denn in Karten von Malls und Flughäfen kann man wunderbar Werbung platzieren.
Lange hat es geheißen: Wer irgendwann einen guten Job will, der sollte soziale Netzwerke meiden. Denn wenn die zukünftigen Chefs dort allzu wilde Partybilder entdecken, um Himmels Willen, dann ist es vorbei mit den Zukunftschancen…
Doch der Wind dreht sich. Nach einer aktuellen Umfrage schauen bereits 91% aller Personaler ins Internet, durchforsten soziale Netzwerke, wenn sich jemand bewirbt. Wenn sie nichts finden, dann ist das für immer mehr Recruiter wie ein leeres Blatt Papier – und das wirkt verdächtig, zumindest ist es nicht interessant und aufschlussreich.
Merke: Künftig gehört ein aufgeräumter Bereich in den wichtigen sozialen Netzwerken ebenso selbstverständlich zur Bewerbung wie früher der tabellarische Lebenslauf. Dank Facebook Timeline lässt sich so etwas heute ja per Mausklick online stellen…
Im „echten Leben“ gehört es zum guten Ton, sich mit seinem Namen vorzustellen. Ganz anders im Internet: Viele verwenden in Blogs, Foren und sozialen Netzwerken lieber Pseudonyme. Manche Politiker fordern, dass sich User im Netz mit Klarnamen zu erkennen geben sollten, auch manche Onlinedienste erwarten das von ihren Usern. Das würde ein Ende der Anonymität im Netz bedeuten und hat im Web eine heftige Diskussion in Gang gebracht. Mittlerweile sagt aber auch Google: Pseudonyme sind wichtig – und will sie demnächst erlauben.
Es gibt viele überzeugende Gründe, im Internet auch in Zukunft nicht auf Pseudonyme zu verzichten. Auf der Webseitemy.nameis.me („Mein Name ist ich“) erklären Onlineuser aus aller Welt, warum sie ein Pseudonym verwenden und bevorzugen. Viele berichten hier sehr persönliche Dinge, was sie erlebt haben und wieso sie deshalb ein Pseudonym benutzen.
Es gibt viele gute Gründe, den eigenen Namen online zu vermeiden. So wollen Lehrer nicht von ihren Schülern enttarnt werden, Menschen mit Krankheiten, Behinderungen oder Sorgen wollen sich in Foren austauschen, ohne eindeutig identifiziert werden zu können. Andere sind bereits Opfer von Stalkern geworden oder wollen ganz generell ihren richtigen Namen nicht im Netz verwenden, etwa um sich vor Werbung zu schützen.
Vor allem Frauen bevorzugen es, im Netz ein Pseudonym zu verwenden. Aus gutem Grund: Wie die Universität Maryland bereits 2006 in einer Studie ermittelt hat, sind User mit weiblich klingendem Nutzernamen in Chaträumen 25 Mal häufiger verbalen Drohungen und sexuellen Anmachen ausgesetzt als Personen mit männlichen Namen. Aber auch die (vermeintliche) Herkunft kann eine Rolle spielen. Wer Mohammed heißt und allein schon deswegen in einem Blog oder Forum wiederholt als Islamist beschimpft wird, wird sich irgendwann für ein Pseudonym entscheiden. Sich einfach das Leben einfacher zu machen, wenn man online geht, ist zweifellos auch ein legitimer Grund, ein Pseudonym zu wählen.
Selbst wenn sich ein einzelnes Land wie Deutschland dazu entschließen sollte, in Blogs und sozialen Netzwerken grundsätzlich die Verwendung von Klarnamen vorzuschreiben, wäre es kinderleicht, über den Umweg Ausland auf Klarnamen zu verzichten. Außerdem wäre so eine Vorschrift vergleichsweise schwer umzusetzen. Wie sollen soziale Netzwerke prüfen, ob ein Name ein Klarname oder ein Pseudonym, ausgedacht oder echt ist? Wie ist es mit Künstlernamen? Die Folge wäre ein enormer administrativer Aufwand. Abgesehen davon verstößt das gegen Geist und Wesen des Internet.
Nach den Attentaten in Norwegen ist die Diskussion in Deutschland angekommen: Es hat norwegische Blogger gegeben, die sich hinter einem Pseudonym versteckt haben. International wird das Thema aber schon länger diskutiert. So hat Google im Juli beschlossen, in seinem neuen sozialen Netzwerk Google+ nur Klarnamen zuzulassen. Die AGBs wurden entsprechend angepasst. Wenig später hat Google einige Profile mit angeblich offensichtlichen Pseudonymen gelöscht. Daraufhin hat der Protest begonnen: Darf ein Onlinedienst das, so etwas vorschreiben, nutzt Google nicht seine Macht aus, wenn es bestimmen können will, wer sich mit Pseudonym oder Künstlernamen anmelden darf und wer nicht?
Seit einer Weile ist Google etwas großzügiger, auch Pseudonyme werden zugelassen, sofern sie nicht zu absurd erscheinen. Vorbild ist Facebook: Das Netzwerk hat seine Mitglieder von Anfang an aufgefordert, sich mit echtem Namen anzumelden. Doch konsequent eingehalten wird das auch nicht. Die übliche Begründung: Die Umgangsformen werden besser, die Atmosphäre ist entspannter. Teilweise stimmt das auch.
Google+ hat lange dieselbe Politik verfolgt und argumentiert, Klarnamen dienten der Bekämpfung von Spam und beugen gefälschten Profilen vor. Doch nun schwenkt auch Google um und erlaubt in Google+ künftig Pseudonyme.
Top oder flop, charmant, angesagt oder nur noch nervig? So etwas konnte man früher in In-and-Out-Listen nachschauen. Mittlerweile hat das Internet die Hoheit über solche Themen: Die Community entscheidet, was angesagt ist und was nicht – und sagt es auch. Bislang wurde mehr oder weniger unkontrolliert auf Twitter, Facebook, Youtube und Co. diskutiert.
Doch jetzt ist ein Portal gestartet, das sich als ultimative Instanz für solche Fragen versteht: Amen will klären, was angesagt ist und was nicht, was die Leute mögen und was nicht. Eine Art Trendbarometer und virtuelle Diskussionsrunde in einem. Natürlich kann jeder mitmachen, jeder kann Thesen aufstellen oder gewagte Aussagen machenb, jeder kann sagen, was ihm gefällt und was nicht.
Themen, Orte und Dinge werden diskutiert und bewertet
Taugt der neue Film mit Gwenyth Paltrow etwas? Was ist der coolste Tanzschritt? Was ist der beste Film aller Zeit? Die User von Amen bewerten alles Mögliche, ob Musik, Filme, Mode, Menschen, Dinge oder Orte – aber immer mit einem einfachen Satz. Also nicht „I like“, eine Haltung ist gefragt.
Starten kann man so eine Diskussion mit Sätzen wie: „Es geht doch nichts über den französischen Akzent, es ist einfach der Beste.“ Oder: „Lady Gaga ist die beste Musikkünstlerin aller Zeiten.“ Oder: „Der Bayern München ist der beste Fußballverein in diesem Jahr.“
Andere Nutzer können diese Aussage entweder bestätigen, nicht mit „I like“, sondern mit einem zustimmenden „Amen“. Das kennt man von Facebook, das Verteilen der Nachrichten funktioniert aber eher wie bei Twitter. Amen kombiniert verschiedene Technologien und Trends und greift das Bedürfnis der Menschen auf, sich auszutauschen und ihre Meinung zu mehr oder weniger wichtigen Dingen des Lebens zu sagen.
Eins ist aber anders: Während man bei Facebook nur zustimmen kann (oder es lassen), ist bei Amen durchaus Widerspruch möglich. Wenn, dann aber bitte konstruktiv, man muss Alternativen nennen, einen geeigneten Gegenvorschlag machen. Nein, nicht Bayern München ist die beste Mannschaft, sondern der 1. FC Köln. Auf solche gewagten Themen können die User dann wiederum reagieren.
Keine Frage: Amen bietet jede Menge Banalität – aber auch eine Menge Spaß. Das ist bei Twitter und Facebook nicht anders, vor allem ist es gerade anfangs nicht anders gewesen. Amen hat die Technik verschiedener Plattformen übernommen und kombiniert. Von Twitter wurde das Follower-Prinzip kopiert: Wer sich bei Amen registriert, kann anderen Usern folgen, ihre Meinung lesen zu Themen und Thesen auf Amen. Man kann also Status-Meldungen anderer User abonnieren, und so beispielsweise verfolgen, was Ashton Kutcher, seine Frau Demi Moore oder andere Teilnehmer des Trend-Netzwerks denken und sagen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Amen nicht von einem amerikanischen, sondern von einem deutschen Startup kommt. Trotzdem wird erst mal in englischer Sprache gestartet, denn man will natürlich gleich den weltweiten Markt aufrollen. Amen hat namhafte Interessenten und Investoren neugierig gemacht, so haben zum Beispiel US-Schauspieler Achton Kutcher und Madonna-Manager Guy Oseary in das Projekt investiert.
Warum US-Promis in das deutsche Startup investieren
US-Schauspieler Ashton Kutcher hat in das deutsche Startup investiert, angeblich zwei Millionen Dollar. Das wundert eigentlich nicht, wenn man sich Ashton Kutcher mal genauer anschaut. Er und seine Partnerin Demi Moore haben die Welt der Paparazzi und der Boulevardpresse durcheinander gewirbelt. Sie haben also erste Promis die Initiative ergriffen und den Boulevardmedien die Themenhoheit genommen. Kutcher und Moore twittern zum Beispiel, darunter viele persönliche und private Dinge, auch gerne schon mal Fotos. Das machen sie sehr bewusst und auch sehr intensiv. Kutchers Twitter-Account ist einer der erfolgreichsten auf Twitter, er hat unglaubliche sieben Millionen Follower.
Und damit hat er mehr Leser als die meisten Boulevardmedien, er nimmt den Schmierenblättern die Öffentlichkeit und auch die Chance, etwas vermeintlich Privates über Kutcher/Moore zu publizieren. Die Menschen denken und gehen davon aus, dass Kutcher schon selbst veröffentlicht, was wichtig und relevant ist – ein cleverer Schachzug. Kutcher hat schon früh verstanden, wie die modernen Medien, die Social Networks funktionieren. Er nutzt sie nicht nur bewusst, sondern auch sehr elegant und effektiv.
Wie Amen Geld verdienen könnte
Es gibt verschiedene Ansätze, wie Amen Geld verdienen könnte. Eine Plattform, die regelmäßig Millionen Menschen anzieht, ist grundsätzlich interessant und wertvoll. Man kann Werbung im Umfeld platzieren, auf der Webseite, im Smartphone, in der App.
Amen könnte aber auch für Firmen und Trendforscher interessant sein, weil man die Meinung von Konsumenten frei Haus geliefert bekommt. Solche Informationen lassen sich verkaufen: Was ist die Trendfarbe in diesem Jahr, welche Musikrichtung kommt besonders gut an, wie denken die Menschen über Umweltautos? Markt- und Trendforschung ist eine ziemlich teure Angelegenheit. Wenn erst mal genügend Menschen mitmachen, könnte Amen sehr interessant werden, da Amen dann über reichlich verwertbare Informationen verfügt.
Anhand der Sprache kann man die Herkunft einer E-Mail nicht erkennen. Vor allem bei Werbung. Auch wenn sie in Deutsch verfasst sind, kommen die meisten Spam-Nachrichten nicht aus Deutschland, sondern werden von ausländischen Servern verschickt. Von wo genau, verrät das Thunderbird-Add-On „Country Lookup“.
Die Landeserkennung funktioniert über die IP-Adresse des Absenders und der Netzknotenpunkte. Die Erweiterung zeigt im Kopfbereich jeder Mail und in der Mailvorschau eine kleine Landesfahne. Hält man den Mauszeiger darüber (ohne zu klicken), verrät ein Popupfenster den Landesnamen und oft sogar die Stadt, in der der letzte Netzknotenpunkt liegt. Beim Klick auf die Fahne blendet Thunderbird die passende Landkarte ein. Downloads und Details zum Add-On gibt’s hier:
Leider funktioniert Country Lookup noch nicht mit der Version 6 von Thunderbird. Wer auch bei Thunderbird 6 Landesfahnen haben möchte, kann alternativ die Erweiterung „MailHops“ einsetzen:
Überall im Leben gibt es Spielregeln. Im „echten Leben“ gehört es zweifellos zum guten Ton, sich mit seinem Namen vorzustellen. Im Internet ist das allerdings nicht unbedingt üblich. Im Gegenteil: Ob in Blogs, Foren oder sozialen Netzwerken, viele verwenden lieber Pseudonyme und vermeiden Klarnamen. Das will Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich ändern. Er forderte in einem Interview ein Ende der Anonymität im Netz und hat damit eine heftige Diskussion losgetreten.
Was für ein Pseudonym spricht und was dagegen, wird im Internet derzeit eifrig diskutiert. Auf der extra eingerichteten Webseitemy.nameis.me („Mein Name ist ich“) erklären Onlineuser aus aller Welt, warum sie ein Pseudonym verwenden und bevorzugen. Viele berichten hier sehr persönliche Dinge, was sie erlebt haben und weshalb der Entschluss gereift ist, selbst ein Pseudonym zu verwenden. Andere setzen sich schlicht dafür ein, anonym im Internet unterwegs zu sein, im Interesse anderer.
Gute Gründe für ein Pseudonym
Es gibt viele gute Gründe, nicht mit dem echten Namen online zu gehen. Lehrer wollen nicht von ihren Schülern enttarnt werden, Menschen mit Krankheiten, Behinderungen oder Sorgen wollen sich in Foren austauschen, ohne eindeutig identifiziert werden zu können. Andere sind bereits Opfer von Stalkern geworden oder wollen ganz generell ihren richtigen Namen nicht im Netz verwenden, etwa um sich vor Werbung zu schützen. Vor allem Frauen bevorzugen es, im Netz ein Pseudonym zu verwenden. User mit weiblich klingende Nutzernamen sind in Chaträumen 25 Mal häufiger verbalen Drohungen und sexuellen Anmachen ausgesetzt als Personen mit männlich klingenden Namen, das hat die Universität von Maryland bereits 2006 wissenschaftlich in einer Studie ermittelt.
Sich einfach das Leben einfacher zu machen, wenn man online geht, ist zweifellos auch ein legitimer Grund, ein Pseudonym zu wählen. Aber auch die vermeintliche Herkunft kann eine Rolle spielen. Wer in einem Blog oder Forum wiederholt als Islamist beschimpft wird, nur weil er Mohammed heißt, entscheidet sich irgendwann für einen anderen Namen, ein Pseudonym. Die Liste möglicher Gründe ist lang.
Proteste gegen Klarnamenzwang
Oft soll auch nicht jeder mitbekommen, was wir in unserer Freizeit machen. Als der Hersteller des Onlinerollenspiels „World of Warcraft“ („WoW“) vergangenes Jahr auf Klarnamen umstellen wollte, gab es einen Sturm der Entrüstung. Klar, ein User namens „Horst Müller“ klingt nicht besonders magisch oder kraftvoll. Außerdem wollen viele Spieler auch nicht, dass Freunde, Nachbarn oder Kollegen mitbekommen, dass sie gerne spielen. Auch das muss man respektieren. Hersteller Blizzard hat am Ende von seinem Vorhaben Abstand genommen.
Selbst wenn sich ein Land wie Deutschland tatsächlich dazu entschließen sollte, in Blogs und sozialen Netzwerken grundsätzlich die Verwendung von Klarnamen vorzuschreiben – im Rest der Welt wäre es wohl kaum so. Die Folgen sind klar: Es wäre dann kinderleicht, quasi über den Umweg Ausland auf Klarnamen zu verzichten. Abgesehen würde sich Deutschland als Einzelgänger lächerlich machen.
Schwierig umzusetzen
Kritiker weisen zu Recht darauf hin, dass so eine Vorschrift außerdem schwer zu umzusetzen wäre. Sollen sich Blogger mit Personalausweis registrieren? Wie sollen soziale Netzwerke prüfen, ob ein Name ein Klarname oder ein Pseudonym, echt oder ausgedacht ist? Wie ist es mit Künstlernamen? Die Folge wäre ein schier nicht denkbarer administrativer Aufwand, den niemand betreiben kann. Ganz abgesehen verstößt das gegen den Geist und dem Wesen des Internet.
Natürlich: Auch Kriminelle verstecken sich hinter Pseudonymen – aber daran würde wohl keine Vorschrift, Klarnamen verwenden zu müssen, etwas ändern. Dann würden Kriminelle eben auf Klarnamen ausweichen, auf erdachte oder gestohlene Identitäten.
In Gang gekommen ist die Diskussion bei uns in Deutschland nach den Attentaten in Norwegen, da es norwegische Blogger gegeben hat, die sich hinter einem Pseudonym versteckt haben. Doch international wurde das Thema schon vorher diskutiert. Denn Google hat im Juli beschlossen, in seinem neuen sozialen Netzwerk Google+ nur Klarnamen zuzulassen. Die AGBs wurden entsprechend angepasst. Wenig später hat Google einige Profile mit angeblich offensichtlichen Pseudonymen gelöscht. Daraufhin hat der Protest begonnen: Darf ein Onlinedienst das, so etwas vorschreiben, nutzt Google nicht seine Macht aus, wenn es bestimmen können will, wer sich mit Pseudonym oder Künstlernamen anmelden darf und wer nicht?
Mittlerweile ist Google etwas großzügiger, auch Pseudonyme werden zugelassen, sofern sie nicht zu absurd erscheinen. Vorbild ist Facebook: Das Netzwerk hat seine Mitglieder von Anfang an aufgefordert, sich mit echtem Namen anzumelden. Doch konsequent eingehalten wird das auch nicht. Die übliche Begründung: Die Umgangsformen werden besser, die Atmosphäre ist entspannter. Teilweise stimmt das auch. Google+ verfolgt dieselbe Politik und argumentiert, Klarnamen dienten der Bekämpfung von Spam und beugen gefälschten Profilen vor.