Microsoft veralbert Google Mail (Gmail) in Video

Google Mail ist nicht nur ein überaus komfortabler und praktischer, sondern auch ein sehr beliebter Mail-Dienst. Allerdings: Wer die Web-Oberfläche benutzt, um E-Mails zu lesen oder zu veschicken, der bekommt Reklame präsentiert. Werbung, die – wie immer bei Google – zu den Themen und Stichwörtern passt, die gerade auf der Seite zu sehen sind.

Google macht das besonders gut und erfolgreich. Allerdings müssen dazu die Mails „gescannt“ werden, ihre Inhalte werden nach Stichwörtern durchsucht und bewertet, damit die passende Reklame angezeigt werden kann.

Genau darüber macht sich Microsoft in einem Video lustig – und ich muss sagen: Das Video ist gut gelungen. Hier muss der Postbote, der „Gmail Main“, zugeben, dass er die Post liest. „Sie lesen unsere Post?“, frage ein kleines Mädchen empört. „Nein!“, antwortet der Gmail Main, „ich lese die Post von jedem!“.

httpv://www.youtube.com/watch?v=oXZOQAbatTE

Wirklich lustig! Microsoft will mit dem Video seine eigenen neuen Onlinedienste Office 365 promoten.

Die kostenlose SMS kommt: Pinger, WhatsApp, MySMS und Co

Die Deutschen sind SMS-Weltmeister: Allein im vergangenen Jahr wurden rund 41 Milliarden Kurznachrichten verschickt. Und das trotz mitunter gepfefferter Preise: Ohne Spezial-Tarif oder Flatrate zahlt man ohne weiteres bis zu 29 Cent pro SMS-Nachricht. Diese Zeiten könnten allerdings bald vorbei sein, denn jetzt kommt ein Anbieter nach Deutschland, der kostenlose SMS verspricht.

In den USA nutzen bereits mehrere Millionen User den kostenlosen SMS-Service von Pinger. Wer mitmachen möchte, muss sich registrieren und eine spezielle Software laden. Es gibt Apps für iPhone, iPod Touch, iPad und Android. Andere Smartphones und Geräte sollen folgen. Auch im Web lässt sich Pinger nutzen.

Jeder bekommt eine eigene 0157-Rufnummer für SMS

Das Prinzip ist einfach: Nach dem Einrichten des eigenen Kontos werden einem zur Begrüßung 100 Punkte gutgeschrieben, die zum Verschicken von Gratis-SMS verwendet werden können. Außerdem erhält man eine 0157-Rufnummer, über die ganz reguläre SMS-Nachrichten empfangen werden können. Für jede empfangene SMS-Nachricht erhalten Pinger-User 10 Punkte, jede SMS-Nachricht, die verschickt wird, kostet 10 Punkte. Wer mindestens so viele SMS-Nachrichten empfängt wie er verschickt, kann den Service vollkommen gratis nutzen. Auch Nachrichten an andere Pinger-User werden dem Punktekonto nicht belastet, außerdem können diese Nachrichten länger sein und Bilder enthalten.

Mit Pinger kann man auf mehreren unterschiedlichen Geräten seine SMS-Nachrichten verwalten und bekommt sie immer übersichtlich angezeigt, so wie man das vom iPhone kennt. Auch auf dem PC lassen sich SMS-Nachrichten verschicken und empfangen, es gibt schon eine Menge Vorteile, so ein System zu benutzen. Man muss aber eben nur darauf achten, dass die regulären SMS-Nachrichten sich in punkto Aussand und Empfang die Waage halten.

Refinanziert durch Werbung – nicht in der SMS

Der kostenlose Service wird über Werbung finanziert, die innerhalb der App oder auf der Webseite von Pinger erscheint, während man seine Nachrichten verwaltet. Eine insgesamt vergleichsweise zurückhaltende Art der Werbung. In den USA nutzen bereits mehrere Millionen Menschen diesen Service, dort kann man übrigens nicht nur kostenlos Nachrichten verschicken, sondern auch kostenlos telefonieren. Das ist bei uns in Deutschland zunächst nicht geplant.

Die klassische SMS bekommt zunehmend Konkurrenz. Für Smartphones wie iPhone, Blackberry, Android und Co. gibt es mittlerweile mehrere komfortable Apps, die als Alternative zur SMS taugen. Mit Onlinediensten wie WhatsApp oder MySMS lassen sich Kurznachrichten viel komfortabler verschicken. Die Nachrichten sind beliebig lang, man sieht, ob der Empfänger online ist, man kann Fotos, Videos, Ortsdaten oder Sprachnachrichten mitverschicken.

Interessante Alternativen

Das Versenden auf dem Smartphone ist grundsätzlich kostenlos, wenn Sender und Empfänger dieselbe App verwenden. Deswegen setzen sich die Kurznachrichten-Apps immer mehr durch – und könnten der guten alten SMS mittel- bis langfristig zu schaffen machen. Kann nichts schaden, denn auch Kurznachrichten sollten mit der Zeit gehen – und moderner werden.

Auf lange Sicht wird die klassische SMS dadurch überflüssig, nicht nur wegen der Kosten, die man einsparen kann, sondern auch wegen des Komforts. Es ist einfach praktischer, wenn man alle Nachrichten in einer praktischen Übersicht sehen kann, nicht nur auf dem Handy, sondern bei Bedarf auch auf dem Computer oder iPad. Wer das zwei, drei Mal genutzt hat, will es nicht mehr missen. Außerdem sind die neuen Nachrichten längenmäßig und inhaltlich nicht beschränkt – äußerst praktisch.

Kurz- bis mittelfristig hat die SMS aber nichts zu befürchten. Menschen sind Gewohnheitstiere, es dauert eine Weile, liebgewonnene Gewohnheiten abzulegen, und die SMS ist für die meisten Menschen heute einfach eine angenehme Selbstverständlichkeit. Es wird also noch ein Weilchen dauern, bis die letzte SMS ihren Empfänger findet.

Kostenlose Musik aus dem Netz – legal

Wer Tauschbörsen im Internet benutzt, etwa um sich kostenlos mit Musik zu versorgen, bewegt sich in einem Graubereich und läuft zudem immer Gefahr, wissentlich oder versehentlich auch Inhalte im Netz anzubieten – und dafür haftbar gemacht zu werden. Doch es gibt sie durchaus im Netz, Anlaufstellen, wo man sich kostenlos mit Musik versorgen kann – legal. Man muss sie nur kennen.

Das Internet ist voll mit Musik und Musikvideos. Vor allem auf Youtube wird man eigentlich fast immer fündig. Hier gibt es praktisch jeden Song, auch als Remix oder Liveauftritt. Kostenlos zum Anhören. Riesige Auswahl – keine Frage. Sonderlich komfortabel ist der Musikgenuss auf Youtube allerdings nicht gerade.

Man kann Youtube nutzen, um nach Herzenslust Musik zu hören – und zwar über www.muziic.com. Einfach nach Künstler oder Titel suchen, schon kann man sich die Musik auf dem PC anhören. Die Musik selbst kommt von Youtube. Man kann aber auch Playlisten anlegen, diese Playlisten speichern und jederzeit wieder abrufen. Wirklich komfortabel – und legal.

Wer es noch ein bisschen schicker haben möchte, der lädt den kos-tenlos erhältlichen Muziic Player herunter. Damit ist es noch einfa-cher, sich eine eigene Musikbibliothek zusammenzustellen, genau festzulegen, welche Musik man gerade hören möchte, eigene Play-listen zu haben. Alles kostenlos – und legal. Der Muziic Player überzeugt vor allem durch eine gigantische Auswahl an Musik.

Aber: Ein Herunterladen der Musik als MP3-File ist zwar mit Tricks möglich, aber nicht wirklich legal. Da muss man andere Quellen nutzen. Webseiten, die eben legal Mp3-Musik zum Download anbieten.

Unter www.tonspion.de finden Musikliebhaber tatsächlich Hunderte Musiktitel zum kostenlosen Download, auch aktuelle Titel. Legal. Eine Redaktion durchforstet das Web nach Gratisangeboten, etwa von Musiklabels oder Bands – und listet auf der Webseite auf, wo man die Musik zum Herunterladen bekommt. Interessante Hintergrundinfos inklusive.

Nach einem ganz ähnlichen Konzept funktioniert Freeload.de. Auch in diesem Portal stellt eine Redaktion legale Download-Links vor, die von Musiklabels und Musikern im Internet kostenlos angeboten werden. Darunter durchaus auch Musik von von Stars wie Lady Gaga, Madonna oder Rihana. Musik zum Nulltarif – und das völlig legal.

Es lohnt sich, hier regelmäßig vorbeizuschauen, denn viele kostenlose Mp3-Downloads sind zeitlich befristet, da muss man dann schnell reagieren. Ich versorge mich hier gerne mit legaler Gratismusik. Klasse Empfehlungen.
Übrigens: Wenn Sie mal wissen wollen, was eigentlich legal ist und was nicht, dann empfehle ich einen Besuch auf dieser Webseite: www.irights.info. Hier erfahren Sie, welche Rechte Sie als Konsu-ment haben, was im Internet erlaubt ist – und was eindeutig verboten. Finde ich immer sehr hilfreich, dieses Angebot.

Völlig legal und wirklich einen Besuch wert ist Simfy.de. Eins der meiner Meinung nach besten deutschsprachigen Angebote, wenn es darum geht, kostenlos Musik anzuhören – und das legal. Allein schon wegen der Auswahl: Elf Millionen Songs. Das ist doch was.“

Simfy arbeitet mit allen großen Labels zusammen. Die machen also ganz offiziell mit, stellen die Musik tatsächlich kostenlos zur Verfügung. Einfach den Player herunterladen – und los geht’s. Man kann gezielt nach Musiktiteln suchen und auch eigene Playlis-ten anlegen. Die Musik kommt in kristallklarer Qualität aus den Boxen.

Finanziert wird der kostenlose Service durch Sponsoren. Simfy blendet regelmäßig Werbung ein – noch allerdings nicht allzu oft. Wer keine Werbung haben will oder die Musik auch auf dem PC abspeichern und auf dem MP3-Player anhören möchte, der muss die kostenpflichtige Version nutzen. Das kostet dann rund zehn Euro im Monat. Eine runde Sache.

Julian Assange parodiert einen Fernseh-Spot

Wikileaks-Gründer Julian Assang befindet sich derzeit unter Hausarrest. Das bedeutet aber nicht, dass er leidend auf dem Sofa sitzt und nichts unternimmt… Er tüftelt weiter an neuen Coups, denkt darüber nach, wie er Wikilaks voranbringen kann.

Seit einigen Tagen kursiert ein Videospot im Netz, der für Aufsehen sorgt. Wir sehen Wikileaks-Gründer Assange in einer Wohnung. Zuerst nur angedeutet. Er läuft durch die Räume, aus dem Off ist eine Stimme zu hören – und wir fühlen uns gleich an einen bekannten Werbespot aus dem Fernsehen erinnert. Richtig: Es geht um die Kreditkarte Mastercard. Im Stil eben dieses Spots macht Assange nun Werbung für Wikileaks – und ruft indirekt zu Spenden auf.

httpv://www.youtube.com/watch?v=jzMN2c24Y1s

Denn Wikileaks zu betreiben, das erfährt man in dem Video, ist extrem teuer. Eine Million Dollar kostet zum Beispiel allein die Abwehr von juristischen Klagen. Und davon gab es in letzter Zeit reichlich, wie wir wissen. Über 200.000 Dollar sind für das Betreiben der Wikileaks-Server veranschlagt. Der größte Posten sind aber Einnahmeverluste von geschätzt 15 Millionen Dollar, schließlich haben sich führende US-Finanzinstitute, darunter einige Banken und Kreditkartenfirmen, dazu entschlossen, keine Spenden mehr an Wikileaks abzuführen. Das hat Wikileaks durchaus in ernsthafte Schwierigkeiten gebracht.

Sage und Schreibe 500.000 Dollar kostet laut Spot der Hausarrest von Julian Assange.

Aber der Welt dabei zuschauen, wie sie sich dank Wikileaks verändert: Unbezahlbar.

Ich muss sagen: Der Spot ist gut gemacht, technisch wie inhaltlich, er ist gleichzeitig ironisch – so etwas mag die Community. Kein Wunder, dass er sich derzeit wie ein Lauffeuer verbreitet. Der Spot macht Werbung für Wikileaks und Assange. Er kritisiert das Verhalten führender Geldinstitute, die Wikileaks auf Druck der US-Regierung den Geldhahn zugedreht haben und ruft zu Spenden auf.

Firefox 5 zum Download bereit

Wer mit Firefox im Web unterwegs ist, bekommt dieser Tage einen Hinweis: Die neue Version 5 ist da – sie kann gleich aus Firefox heraus geladen und installiert werden. Natürlich gibt es Firefox 5 auch zum Download auf der Mozilla-Seite.

Viele dürften erstaunt sein, dass nun bereits Version 5 zum Download angeboten wird, schließlich ist erst vor wenigen Wochen die vierte Generation von Firefox fertig geworden. Und jetzt schon wieder eine neue Version?

Nicht nur eine neue Version, sonder sogar eine neue Generation, die fünfte, da erwarten viele erhebliche Veränderungen und Neuheiten. Aber nicht zu früh gefreut: Es gibt zwar einige Neuerungen, etwa eine „Do-not-track“-Funktion, mit der sich Profil-Cookies blocken lassen. Das soll personalisierte Werbung erschweren oder verhindern.

Rund 1000 Neuheiten und Verbesserungen verspricht Mozilla, aber da wird jede Kleinigkeit mitgezählt. Den großen Wurf sollte allerdings niemand erwarten, trotz der neuen Versionsnummer 5. Wie immer empfiehlt es sich, die neue Version so rasch wie möglich zu laden.

Eine komplett neue Versionsgeneration, ohne tiefgreifende Änderungen an der Architektur? Daran müssen sich auch Firefox-Benutzer gewöhnen. Noch für dieses Jahr ist zum Veispiel die Version 7 von Firefox angekündigt, zwischendurch muss auch noch Version 6 fertig werden.

Hintergrind: Mozilla will sich an den Produktzyklen von Google Chrome anpassen. Google bringt ständig neue Versionen von Chrome heraus, in einem deutlich höheren Rhythmus als andere Browser-Hersteller. Bei Chrome ist Version 12 aktuell.

Letztlich ist es natürlich unerheblich, welche Versionsnummer man verwendet, ob die aktuelle Firefox-Version nun 5.0 oder 4.5 getauft wird. Wichtig ist, einen schnellen, sicheren und vor allem gut durchdachten Browser benutzen zu können. Doch bei den Versionsnummern gibt es jetzt offensichtlich unwiderruflich ein Wettrennen, denn niemand will Chrome davon galoppieren sehen. Jetzt mal versionsnummerntechnisch gesehen.

Facebook eins der wertvollsten Unternehmen der Welt: Über 100 Milliarden Dollar bei Börsengang möglich

Facebook ist ein Phänomen: Es gibt das soziale Netzwerk erst seit einigen Jahren (Gründung: 2004), doch die Menschen strömen in Scharen ins soziale Netzwerk. Rund 700 Millionen Benutzer weltweit – trotz ständig neuer Sicherheitsbedenken und Datenschutzsorgen.

Experten gehen davon aus, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Facebook an die Börse geht. Der US-Fernsehsender CNBC meldet, Facebook könnte 100 Milliarden Dollar werden, mehr als Deutsche Bank, Deutsche Post und Lufthansa zusammen. Zum Vergleich: Apple wird mit 300 Milliarden Dollar bewertet, Google mit 170 Milliarden, Microsoft und IBM mit 200 Milliarden.

Aber diese Unternehmen verdienen auch bereits Geld – und sind seit Jahren erfolgreich am Markt. Kaum ein Börsengang wird mit so viel Spannung erwartet wie der von Facebook. Wenn ein Unternehmen an die Börse geht, muss es den optimalen Zeitpunkt abpassen: Die Börse muss bereit sein, die Gewinnerwartungen sollten hoch sein, aber als realistisch eingestuft werden, zu spät darf man auch nicht kommen. 2012 könnte ein idealer Zeitpunkt sein, an die Börse zu gehen.

100 Milliarden Dollar für ein besonderes Unternehmen

Facebook ist ein Unternehmen mit vielen Besonderheiten: Das Unternehmen bietet etwas völlig Neues an: Eine Community. Es gibt viel Kritik an der Firmenphilosophie, die Richtung des IT-Unternehmens ist vielen noch nicht ganz klar. Die Bedenken scheinen sich jedoch zu zerstreuen, denn die Erwartungen der Marktkapitalisierung nehmen ständig zu: Noch vor einem Jahr, im Juni 2010, wurde Facebook auf 23 Milliarden Dollar Wert geschätzt, Anfang des Jahres auf 50 Milliarden – und nun auf stolze 100 Milliarden Dollar.

Die enorm hohen Schätzungen über den möglichen Börsenwert von Facebook sind vor allem eine Wette auf die Zukunft des Unternehmens. Wie das Wall Street Journal berichtet, steigen die Hoffnungen an der Börse parallel zu den Gewinnerwartungen des sozialen Netzwerks. Und da das Unternehmen immer noch rasant wächst, zumindest in punkto Nutzerzahlen, und auch neue strategische Wege aufgezeigt werden, etwa durch Kooperationen mit Musik-Stream-Diensten wie Spotify in den USA, beflügelt das die Phantasie.

Es wird durchaus schon Geld verdient – auch wenn viele das gar nicht glauben: Facebook könnte im aktuellen Jahr 2011 mehr als zwei Milliarden Dollar vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen einnehmen. Experten erwarten, dass das Unternehmen seine Rentabilität weiter steigern wird.

Natürlich gibt es auch Börsenkenner, die eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar für alles andere als realistisch halten – oder zumindest für eine gigantische Blase. Weniger euphorische Einschätzungen taxieren den Wert des sozialen Netzwerks eher auf 40 Milliarden Dollar, was immer noch eine erheblicher Wert wäre.

Kritiker meinen: Nutzerzahlen gehen in einigen Ländern bereits zurück

Doch auch kritische Stimmen sind zu hören: In Ländern wie USA, Kanada und Großbritannien sollen die Nutzerzahlen rückläufig sein. Offizielle Zahlen liefert Facebook nicht. Eine Auswertung der aktuellen Werbedaten von Facebook legt allerdings die Vermutung nahe, dass die Plattform in den vergangenen zwei Monaten langsamer gewachsen als in der Vergangenheit. Demnach hätte Facebook in USA hat sechs Millionen aktive Nutzer verloren. Anfang Mai waren es noch rund 155 Millionen aktive Nutzer, Ende Mai nur noch rund 149 Millionen. Weltweit ist die Zahl aber enorm gestiegen.

Diese Angaben beziehen sich auf die sogenannten „monthly active users“, das sind USer, die sich mindestens einmal im Monat einloggen. Auch in Kanada, Großbritannien, Norwegen und Russland sollen im Mai weniger Menschen Facebook genutzt haben. Von einem Trend zu sprechen ist vielleicht noch zu früh.

Wie belastbar diese Zahlen sind, ist schwer zu sagen. Facebook weist die Gerüchte zurück, User zu verlieren. Mangels offizielle Zahlen greifen die Analysten nicht auf offizielle, vom Social Network selbst zur Verfügung gestellte Zahlen zurück, sondern verwenden andere Messinstrumente, etwa Werbewerkzeuge von Facebook, die dazu gedacht sind, die potenzielle Reichweite von Anzeigen auf Facebook zu kalkulieren. Diese Werkzeuge sind aber recht ungenau und eignen sich daher nicht perfekt, das genaue Wachstum zu ermitteln.

Facebook verdient Geld: Die User bezahlen mit Aufmerksamkeit – und Daten

Jeder, der Facebook nutzt, muss sich darüber im Klaren sein, dass er einen Deal eingeht: Er bezahlt die kostenlos zur Verfügung gestellten Dienste mit Aufmerksamkeit und eigenen Daten. Mit Aufmerksamkeit ist die Zeit im Netzwerk gemeint: Während man sich bei Facebook aufhält, bekommt man immer wieder Werbung präsentiert. Diese Werbung lässt sich Facebook bezahlen. Noch ist Facebook relativ zurückhaltend in der Präsentation von Werbung, aber das könnte sich ändern.

Außerdem sind andere Einnahmequellen denkbar und werden auch schon praktiziert: Facebook-Benutzer können Musik, Spiele oder Filme direkt aus der Plattform kaufen und bezahlen mit einer nur in Facebook gültigen Währung, Facebook verdient immer mit.

Darüber hinaus bezahlt jeder Facebook-Benutzer aber auch mit seinen Daten. Facebook weiß eine Menge über seine Benutzer, allein was im Profil eingetragen wird, aber auch was indirekt an Daten gesammelt wird: Bewegungsdaten, Konsumverhalten, Freundeskreis … all diese Daten sind bares Geld wert. Sie werden nicht direkt verkauft, aber doch indirekt, indem Werbepartnern die Gelegenheit gegeben wird, sehr gezielt, gezielter als irgendwo sonst zu werben. Es gilt als sicher, dass Facebook noch jede Menge Ideen hat, wie sich die gesammelten Daten – der größte Schatz des Unternehmens – vergolden lassen.

Rache für Schließung von kino.to

Seit einigen Tagen ist das Portal kino.to geschlossen. Staatsanwaltschaft und Polizei haben in einer konzertierten Aktion die Hintermänner ausfindig gemacht und verhaftet, sie haben die Server geschlossen und die angeschlossenen Dienste ebenfalls.

Ganz ehrlich: Das ist doch mehr als verständlich. Es muss doch jedem klar sein, dass es nicht hinnehmbar ist, dass eine Gruppe sich mit Inhalten anderer bereichert. Denn kino.to war nicht in erster Linie ein Portal, wo man sich kostenlos Filme oder Serien in fraglicher Qualität anschauen kann, sondern in erster Linie eine Gelddruckmaschine für die Betreiber. Sie haben die Seite vollgepflastert mit Werbung. Die Einnahmen waren mehr als üppig und nicht nur dazu gedacht, die Serverkosten zu bezahlen. Hier wurde kräftig kassiert – und das ist einfach eine Schweinerei.

Leider gibt es das häufig. Mal unter der Hand etwas weiterzugeben, was eigentlich bezahlt werden müsste, ist eine Sache. Aber dreist im großen Stil mit den Inhalten anderer Kohle zu machen – und im Falle eines Kinoportals auch ohne die Zustimmung der Betroffenen -. das ist unehrenhaft, das ist dreist, das ist kriminell. Deswegen haben die Betreiber nichts anderes verdient, als in den Knast zu wandern.

Und aus diesem Grund habe ich auch wenig Verständnis dafür, wenn nun Sympathisanten von kino.to die Server der GVU (Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberechtsverletzungen) hacken, quasi als Strafaktion, weil die GVU den Stein ins Rollen gebracht hat. Die GVU ist kein schlechter Verein, will niemanden etwas Böses, sondern setzt sich für die Interessen seiner Mitglieder ein.

Man kann eine komplett andere Haltung haben, kann meinen, dass digitale Inhalte frei verfügbar sein sollten, aber dann muss man für seine Haltung und Überzeugung eintreten, mit offenem Visier, man muss diskutieren und Überzeugungsarbeit leisten. Die Server der GVU zu hacken, ist jedenfalls keine Überzeugungsarbeit, sondern – vollkommen sinnlos.

Firefox: Mehr Privatsphäre ohne Tracking-Cookie

Fast alle Webseiten setzen sogenannte Tracking-Cookies ein, um Informationen über die besuchten Seiten zu sammeln. Werbetreibende können dann gezielt Werbung schalten, die speziell auf die eigenen Interessen abgestimmt ist. Der Trackingschutz im Firefox 4 macht Schluss damit.

Um den Trackingschutz einzuschalten, auf den Firefox-Button und dann auf „Einstellungen | Einstellungen“ klicken. Weiter geht’s im Register „Erweitert“. Hier die Option „Websites mitteilen, dass ich nicht verfolgt werden möchte“ ankreuzen und die Änderung mit OK bestätigen.

Im Gegensatz zu anderen Browsern wie Chrome werden die Tracking-Cookies nicht komplett deaktiviert. Stattdessen teilt Firefox den Webseitenbetreibern mit, dass die Verfolgung unerwünscht ist. Seriöse Seitenbetreiber halten sich daran und legen keine Tracking-Cookies mehr an.

 

Firefox: Werbe-Blocker AdBlock Plus erweitern

Ohne Werbung surfen? Dank der Gratiserweiterung „AdBlock“ für Firefox kein Problem. Klassische Werbebanner werden damit kurzerhand ausgeblendet. Zwei kostenlose Filterabos erweitern den AdBlocker um weitere Funktionen.

Die Filterabos von „Adblock Plus“ erweitern die Wirkung des AdBlock-Addons. Sobald „AdBlock Plus“ installiert ist, lassen sich die Filter-Abonnements über die Seite https://easylist.adblockplus.org/de ergänzen. Nach einem Klick auf „EasyList zu Adblock Plus hinzufügen“ sowie „EasyPrivacy zu Adblock Plus hinzufügen“ wird auch Werbung auf englischsprachigen Websites entfernt. Zudem filtert Firefox alle Tracking-Codes und Web-Bugs aus, über die Webseitenbetreiber das Surfverhalten ausspionieren.

„AdBlock Plus“ erweitert den Adblock-Werbeblocker:
https://addons.mozilla.org/de/firefox/addon/adblock-plus/

Die „EasyList“-Filterlisten sorgen für mehr Sicherheit und Privatsphäre:
https://easylist.adblockplus.org/de/

 

Vom Datum zum Dossier: Buch-Besprechung

„Locationgate“ beim Apple iPhone, über 100 Millionen geklaute Kundendatensätze bei Sony, Navihersteller verkauft Bewegungsprofile seiner Kundschaft: Die Skandale der jüngsten Zeit machen überdeutlich, wie wichtig Datenschutz eigentlich ist. Computerbenutzer haben immer mehr die Sorge, zum gläsernen User zu werden.

Was sich hinter dem eher abstrakten Begriff Datenschutz konkret verbirgt, wie die aktuelle Gesetzeslage aussieht, welche Möglichkeiten mit der modernen Datenverarbeitung möglich sind – das weiß allerdings kaum jemand. Das Buch von Auer-Reinsdorff, Jakobs und Lepperhoff will aufklären – und konkrete Hilfen geben.

Eine einzelne Information kann wichtig und nützlich sein, zwei oder mehr Informationen erlauben bereits das Anfertigen eines Profils. Je mehr Informationen über eine Person verfügbar sind, desto klarer und präziser wird das Profil. So lautet das Credo des Autorentrios, das in dem neuesten Werk „Vom Datum zum Dossier“ aufzuzeigen versucht, welche Gefahr darin steckt, wenn viele für sich betrachtet unwichtige Informationen zusammengefügt werden. Denn geschickt miteinander kombiniert, entsteht ein Dossier, ein Profil, das oft selbst die Betroffenen selbst überrascht.

Moderne Computertechnologie erlaubt heute die Verarbeitung schier unvorstellbarer Datenmengen in kürzester Zeit. Werbeindustrie und Onlinedienste nutzen die sich bietenden Möglichkeiten längst, um mehr über ihre Nutzer zu erfahren. Wo befindet sich eine Person gerade, welche Interessen und Hobbys hat sie, wonach wurde in jüngster Zeit gesucht, welchen Beziehungsstatus hat die Person? Je mehr bekannt ist, umso besser. Das Ziel: immer präziser zugeschnittene Werbung, die allein schon deshalb besser funktioniert, weil die optimal sie Interessen der Rezipienten berücksichtigt.

Der normale Internetbenutzer, der Bürger merkt von all dem nichts – die Fäden werden im Hintergrund zusammengehalten und neu verflochten. Deshalb ist es wichtig, sich Gedanken zu machen, wie Datenschutz konkret aussehen sollte, um Datenmissbrauch vorzubeugen. „Gedanklich leben wir noch im Papierzeitalter“, warnen die Autoren, dabei erlauben moderne Technologien heute Dinge, die sich viele nicht mal vorstellen können. Es ist an der Zeit, den Werterahmen neu zu justieren und alle, die im großen Stil Daten verarbeiten, zu einer gewissen Zurückhaltung zu verpflichten. Denn die Erfahrung zeigt: Was möglich ist, das wird auch gemacht – in der Industrie, aber auch in staatlichen Institutionen.

Eine der Hauptforderungen: Jeder sollte selbst entscheiden können, wer was über ihn weiß. Genau daran mangelt es derzeit. Vor allem in den sozialen Netzwerken ist es schwierig, Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten. In größeren Onlinediensten wie von Google oder Yahoo sieht es nicht besser aus, wenn man diverse Dienste regelmäßig benutzt. Transparenz für den Benutzer? Fehlanzeige. Nur wenn die User mehr Transparenz fordern und die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen, werden sich große Anbieter, erst recht aus den USA dazu bewegen lassen, dem Einzelnen mehr Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand zu geben.

Die Autoren erklären verständlich, wie die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen aussehen, welche Möglichkeiten moderne Datenverarbeitung heute bietet und welche Risiken damit verbunden sind. Dabei werden auch Themen nicht ausgespart, die in den regulären Medien kaum zur Sprache kommen, etwa das SWIFT-Abkommen, das regelt, welche Informationen über den weltweiten Datenverkehr von Behörden ausgewertet werden dürfen. Der Leser bekommt aber auch konkrete Hilfen an die Hand, etwa, mit welchen Informationen er freizügiger sein darf und welche sparsam Onlinediensten anvertraut werden sollten – und warum. Stichwort: Datensparsamkeit.

Auch einen Ausblick, wohin die Reise geht, welche Möglichkeiten in Zukunft genutzt werden könnten, ist Thema des Buches. Die Autoren verschaffen einen guten Überblick über die aktuelle Situation, das Ganze in verständlicher Sprache geschrieben, wenn auch nicht besonders packend oder unterhaltsam, sondern eher nüchtern. Sie schärfen den Blick und fordern den Leser auf, eine eigene Haltung zum Thema Datenschutz zu entwickeln.

Astrid Auer-Reinsdorff, Joachim Jakobs, Niels Lepperhoff: Vom Datum zum Dossier. Wie der Mensch mit seinen schutzlosen Daten in der Informationsgesellschaft ferngesteuert werden kann
dpunkt.verlag, Heidelberg 2011
170 Seiten, 16,90 Euro