Zum Schutz vor unnötiger Werbung werden in Mails eingebundene Grafiken erst einmal nicht angezeigt. Denn sobald eine Grafik heruntergeladen wird, weiß der Werbetreibende, dass es sich um eine aktive (und dafür umso wertvollere) E-Mail handelt. Wer einen guten Spam- und Werbefilter hat, kann den Grafikschutz abschalten und Bilder automatisch anzeigen.
Damit Grafiken in E-Mails sofort und nicht erst nach einem Klick auf „Externe Inhalte anzeigen“ erscheinen, das Dialogfenster „Extras | Einstellungen“ öffnen und auf „Erweitert“ klicken. Im Register „Allgemein“ folgt ein Klick auf „Konfiguration bearbeiten“. Dann mit der rechten Maustaste auf den Eintrag „mailnews.message_display.disable_remote_image“ klicken und den Befehl „Umschalten“ aufrufen. In der Spalte „Wert“ erscheint neben dem Eintrag der Wert „false“.
Sobald eine Webseite aufgerufen wird, geht das Datensammeln los. Fast jeder Webseitenbetreiber sammelt munter Informationen über das Surfverhalten. Die Folge: Selbst wenn die Webseite gewechselt wird, passen die Werbeanzeigen immer noch zu den eigenen Interessen. Wer das nicht möchte, kann die Werbeschnüffler deaktivieren.
Die sogenannten Trackingdaten sind vor allem für Werbetreibende interessant, die anhand der gesammelten Daten Werbung gezielt auf die eigenen Interessengebiete zuschneiden. Mit folgenden Schritten lassen sich die Schnüffler abschalten: Im Internet Explorer oben rechts auf das Zahnrad und dann auf „Sicherheit | Tracking-Schutz“ klicken. Es folgen Klicks auf „Ihre personalisierte Liste“ sowie „Aktivieren“. Die Werbeschnüffler werden blockiert, sobald ein- und derselbe Trackinganbieter auf mehr als zehn Internetseiten auftaucht. Über „Einstellungen“ lässt sich prüfen, welcher Trackinganbieter bereits auf der Schwarzen Liste steht.
Wenn wir in einer Suchmaschine wie Google etwas suchen, dann gehen wir davon aus, dass Google uns möglichst objektiv die besten Suchtreffer präsentiert. Wer bei Facebook online geht, will wissen, was seine Freunde machen. Doch beides entspricht nicht immer den Tatsachen: Viele Onlinedienste personalisieren die Inhalte automatisch. Sie passen präsentierte Suchergebnisse und Informationen an die Bedürfnisse des jeweiligen Benutzers an – in der Regel, ohne darüber zu informieren.
Facebook beispielsweise unterdrückt eigenmächtig einzelne Statusmeldungen. Das soziale Netzwerk entscheidet für den Benutzer, welche Updates es auf seine Übersichtsseite schaffen und welche nicht. Manche Freunde tauchen immer auf, andere so gut wie nie, selbst wenn sie viel posten.
Facebook bewertet die Beziehung zu Freunden und Kontakten
Der Grund dafür: Wer bei Facebook einen großen Freundeskreis hat, der würde mit Statusmeldungen regelrecht überschüttet, insbesondere wenn er nicht mehrmals am Tag online geht. Aus diesem Grunde nimmt Facebook eine Selektion vor, wählt bestimmte Status-Updates und Nachrichten aus, damit der Facebook-Benutzer einen guten Überblick bekommt – alles sieht er aber eben nicht. Es kann also gut sein, dass die neuesten Fotos vom Kollegen untergehen oder die Meldung über die sportliche Höchstleistung vom Vortag gar nicht auf meiner Pinnwand erscheint.
Facebook wählt aus, ohne zu fragen. Ein komplexer Algorithmus bewertet die Intensität der Freundschaften, beobachtet, wie oft der Benutzer mit seinen Freunden chattet, mit wem Nachrichten ausgetauscht und wessen Postings kommentiert werden. Je intensiver der Kontakt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Postings des betreffenden Freunden zu sehen sind. Die Postings entfernter Bekannte dringen seltener durch, manche irgendwann gar nicht mehr.
Was Facebook durchlässt und was nicht, darauf hat der Benutzer kaum Einfluss. Er kann zwar einzelne Personen aus der Update-Liste ausschließen, dann erscheinen von dieser Person keine Status Updates mehr. Mehr Einstellmöglichkeiten gibt es aber nicht. Wer die Reload-Taste des Browsers drückt, so dass die Facebook-Webseite neu geladen wird, kann beobachten, dass jedes Mal andere Meldungen und Nachrichten erscheinen. Ein Beleg dafür, dass Facebook selektiert und ein auch per Zufall auswählt, was sichtbar ist und was nicht.
Wenn Onlinedienste selektieren: Filter Bubbles
Facebook ist nicht der einzige Anbieter, der sich auf seine Nutzer einstellt, Informationen selektiert und auswertet. Es ist heute im Web durchaus üblich, alles zu personalisieren: Experten sprechen von „Filter Bubbles“, weil nicht alles an die Oberfläche dringt. Auch vom „semantischen Web“ ist die Rede oder vom „semantischen Kapitalismus“, wenn die Personalisierung wirtschaftlich ausgenutzt wird.
Vorreiter war und ist Amazon: Der Onlineversender kennt seine Kunden gut, weiß genau, was sie kaufen, wofür sie sich interessieren, wonach sie suchen. Jede Reaktion wird erkannt, gespeichert und ausgewertet. Ein Profil entsteht. Deshalb bekommen Amazon-Benutzer bei ihrem nächsten Besuch automatisch passende Musik, Bücher oder Haushaltsgeräte angeboten. Gerade einen Grill gekauft? Die Chancen stehen hoch, dass beim nächsten Besuch eine Küchenschürze, Grillbesteck oder ein Kochbuch angeboten werden.
So etwas kann durchaus sinnvoll und mitunter auch erwünscht sein, da passende Empfehlungen letztlich besser als unpassende sind. Allerdings kann es den ein oder anderen auch verunsichern, wenn Onlinedienste einen so gut kennen – und viele möchten das nicht. Darum sollte jeder die Möglichkeit haben, Einfluss darauf zu nehmen und die Personalisierung abzuschalten.
Auch der Suchdienst Google personalisiert. Google nutzt verschiedene Techniken, um einen Benutzer zu identifizieren. Google nutzt derzeit 57 verschiedene Kriterien, um einen Benutzer zu erkennen. Hat Google einen erst mal erkannt, werden die Eigenheiten auch berücksichtigt. Das gilt vor allem für die Werbung, die während der Suchanfragen gezeigt wird. Sie ist personalisiert, damit sie möglichst optimal passt – davon hat die Werbewirtschaft auf jeden Fall etwas und mitunter auch der Google-Benutzer.
Martin Feuz, Matthew Fuller und Felix Halder sind drei Netzexperten, die wissen wollten, ob Google Suchergebnisse personalisiert. Sie haben dazu drei Google-Konten eingerichtet, die sie Foucault, Nietzsche und Kant genannt haben – und die Redaktionen von Google in einer Studie zusammengefasst. Jeder kann kostenlos ein Google-Konto einrichten, etwa um Google-Mails austauschen oder andere Google-Dienste nutzen zu können. Was viele nicht wissen: Wer ein Google-Konto hat, der verfügt aber auch über eine Such-Historie, da merkt sich Google dann genau alle Suchanfragen und welche Links man angeklickt hat. Auch das kann nützlich sein, wenn man noch mal etwas nachschlagen möchte, nachdem man vor einigen Tagen gesucht hat.
Anschließend haben die Experten mit allen drei Philosophen-Konten nach Stichwörtern gesucht, nach Begriffen, die dem Werk des jeweiligen Philosophen entsprechen. Da gibt es sehr wohl Unterschiede. Am Ende haben die Experten dann verglichen, ob das auch die Suchergebnisse beeinflusst. Das Fazit der Studie: Bei etwa der Hälfte aller Suchanfragen veränderte die Suchhistorie, das eigene Profil also, die angezeigten Ergebnisse,. Rund zwei Drittel der Suchergebnisse unterschieden sich bei Inhalt und Platzierung. Die eigene Suchhistorie entscheidet also mit darüber, welche Webangebote Google für relevant erachtet.
Auch das hat Vor- und Nachteile. Eigentlich ist es positiv, wenn eine Suchmaschine die Interessen des Benutzers kennt. Ein Autofan, der „Jaguar“ eintippt, sucht mit hoher Wahrscheinlichkeit nach etwas anderem (Autos) als ein Biologe (Tiere). Wichtig ist deswegen, eine solche Form der Personalisierung transparent zu machen – was bislang nicht ausreichend der Fall ist. Wer nicht möchte, dass Google eine Suchhistorie anlegt, sollte entweder gar kein Google-Konto anlegen oder sich vorher bei Google ausloggen, bevor er eine Suche startet. Allerdings kann die Such-Historie auch eingesehen und gelöscht werden, sollte da Bedarf bestehen.
Das Beispiel macht aber deutlich, wo die Reise hingeht: Es werden sehr wohl Profile von uns angelegt, und wir wissen nicht immer, was damit angestellt wird, welche Informationen es bis zu uns schaffen und wieso.
Ich probiere den Videoservice Videofy.me aus. Damit kann man Videos hosten und abspielen – und wird an Werbeeinnahmen beteiligt. Ich möchte wissen: Wie gut sind Bild- und Tonqualität, wie zuverlässig ist der Service, welche Werbung wird eingespielt und welche Einnahmen lassen sich damit tatsächlich erzeugen?
All das möchte ich in eimem Test herausfinden… Auch, ob und wie ich von unterwegs mit dem iPhone in der Hand Kommentare einsprechen und abschicken kann. 🙂
Wer unterwegs Twitter-Nachrichten verschicken möchte, der braucht dafür eine App, ein kleines Programm fürs eigene Smartphone. Viele benutzen die App von Twitter – doch die hat diese Woche für Aufregung gesorgt. Denn seit einigen Tagen enthält die App nun Werbung: Ein QuickBar genannter Balken im oberen Bereich des Displays, der mehr oder weniger unverhohlen Reklame macht.
Das ist die Twitter-Gemeinde allerdings nicht gewohnt – und hat sich aufgeregt. Vor allem darüber, dass man die Werbung nicht abschalten kann und dass sich die Werbung in unregelmäßigen Abständen sogar über die Tweets, die Twitter-Nachrichten gelegt hat. Die Folge: Ein Proteststurm.
Das hat die Programmierer in der Twitter-Zentrale nicht ungerührt gelassen. Schon nach fünf Tagen ist eine neue Version der App herausgekommen, mit einer gezähmten Werbeleiste, die weniger aufdringlich ist. Auf Werbung insgesamt will Twitter, verständlicherweise, nicht verzichten. Denn irgendwie muss Twitter schließlich Geld verdienen – irgendwann mal.
Man kann sich sozialen Netzwerken mit anderen Leuten treffen und austauschen, man kann sein Leben öffentlich machen – oder nur ein paar Gedanken. Allerdings ist Facebook längst mehr als ein virtueller Treffpunkt. Facebook will jedenfalls immer mehr sein, bietet immer mehr Funktionen und Serviceleistungen an. Jetzt will Facebook auch noch zum virtuellen Kinosaal werden.
Vorhang auf: Kinofilme bei Facebook
Seit gestern (Dienstag, 08.03.2011) kann man sich in Facebook den Kinofilm „The Dark Knight“ anschauen, den Batman-Film mit dem verstorbenen Schauspieler Heath Ledger. Das Hollywood-Studio Warner hat den Film aus dem Jahr 2008 offiziell auf seine Facebook-Seite gestellt. Derzeit können allerdings nur Amerikaner den Film anschauen. Kostenpunkt: 30 Facebook Credits, umgerechnet rund drei Dollar.
Für diesen Preis können sich Facebook-Benutzer den Film 48 Stunden lang beliebig anschauen, vor- oder zurückspulen inklusive. Ein Herunterladen oder Brennen auf DVD ist nicht möglich. Das neue Angebot ist ein reines Streaming-Service: Man muss online sein und sich den Film dann direkt anschauen.
Eigene Währung: Bezahldienst in Facebook
Facebook probiert Bezahldienste aus. Benutzer werden künftig häufiger zur Kasse gebeten und sollen Dienstleistungen in der eigens eingeführte Währung „Facebook Credits“ bezahlen. So werden auch Onlinespiele in Facebook künftig mit Credits bezahlt, ebenso andere digitale Inhalte. Facebook will künftig mitverdienen.
Facebook und Warner testen gemeinsam, ob und wie das neue Angebot angenommen wird. Besonders innovativ ist die Idee freilich nicht: Es gibt längst diverse Anbieter, die Filme online zum Anschauen zur Verfügung stellen. Ob Amazon, Apple, Youtube oder diverse DVD-Versender: Sie alle bieten in den USA die Möglichkeit, Filme online „auszuleihen“ und sich innerhalb einer bestimmten Zeit beliebig oft anzuschauen.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Trend auch nach Deutschland schwappt. Auch hier kann man sich bereits vereinzelt Filme gegen Bezahlung online anschauen, bei Apples iTunes zum Beispiel, aber auch auf Plattformen wie maxdome.de. Bislang nutzen nur wenige Menschen diese Angebote.
Auch das Thema Spam verlagert sich zunehmend in die sozialen Netzwerke. Das Aufkommen an Werbepost, Spam-Mails, nimmt seit einer Weile erfreulicherweise ab. Die Filter werden immer besser, immer weniger Spam-Nachrichten kommen bei den Leuten an – und die reagieren immer besser: Sie ignorieren die Mails, löschen sie. Aber dafür versuchen es die Spammer immer öfter in den sozialen Netzwerken, allen voran in Facebook. Hier warten 600 Millionen potenzielle Opfer.
Das Prinzip ist ganz ähnlich wie bei einer Spam-Mail: Es wird verursacht, Interesse zu wecken und die Leute dazu zu bekommen, einen Link anzuklicken. Wenn sie dann erst mal auf einer Webseite landen, ist alles möglich, vom Verkauf von Produkten wie Potenzpillen über Betrügereien bis hin zum Verteilen von Viren und Würmern.
Deshalb tarnen die modernen Spammer ihre Nachrichten in Meldungen, die auch von einer Person kommen könnten, von einem Freund eben – und versuchen, diese Nachrichten auf den Pinnwänden von möglichst vielen Personen auftauchen zu lassen. Sie legen im großen Stile Fake-Profile an, also Nutzerprofile von Personen, die es gar nicht gibt – und bemühen sich darum, mit möglichst vielen Menschen befreundet zu sein. Sind sie erst mal befreundet, können sie den Personen Nachrichten auf die Seiten spülen, die dann wiederum nicht nur von den Betroffenen, sondern auch wieder von deren Freunden oder Freundesfreunden gelesen werden. Der Schneeballeffekt ist in sozialen Netzwerken fast größer als bei E-Mails, die Aufmerksamkeit sowieso.
Benutzer müssen von sozialen Netzwerken sollten darauf vorbereitet sein, dass immer öfter auch Werbenachrichten in den sozialen Netzwerken auftauchen. Experten sind sich einig, dass sich dieser Bereich zu einem echten Problemfeld entwickeln wird: Soziale Netzwerke, allen voran Facebook werden mit Werbebotschaften und unlauteren Angeboten überschwemmt werden. Es dürfte eine große Herausforderung für Facebook werden, das zu unterbinden – leicht ist es nicht.
Ein kurzer, aber heftiger Briefwechsel zwischen einer Werbeagentur und einer Popband hat im Web 2.0 für großen Wirbel gesorgt. Alle waren und sind in heller Aufregung…
Zum Hintergrund: Die Werbeagentur Jung von Matt, die auch für die BILD-Zeitung arbeitet, hat der populären Band „Wir sind Helden!“ eine Anfrage geschickt. Eine Anfrage, ob die Band wohl für die BILD werben möchte. Man kennt sie ja, diese Kampagne, bei der sich Prominente pseudokritisch zur großen deutschen Boulevardzeitung auslassen.
Aber nicht mit „Wir sind Helden!“ Frontfrau Judith Holofernes hat ein gepfeffertes Antwortschreiben an die Agentur formuliert. Sie hat die durchaus klare, wenn auch nicht gerade freundlich formulierte Antwort allerdings nicht diskret per Post verschickt, sondern öffentlichkeitswirksam auf der Homepage der Band veröffentlicht.
Ein Streit mit Bild! Ein gefundenes Fressen für die Blogger dieser Welt, die fleißig darauf verwiesen haben, allen voran die Frontblogger von bildblog.de. Der Server von „Wir sind Helden!“ ist darauf hin, angeblich, fast in die Knie gegangen.
Ein Antwortschreiben auf das Antwortschreiben, angeblich von der Agentur, aber in Wahrheit wohl ein Fake, eine Persiflage, ist dann auf der Homepage von jetzt.de erschienen, der Jugendecke der Süddeutschen Zeitung. Was ist echt und was nicht, was darf man und was nicht? Mit solchen Fragen beschäftigt sich seitdem die deutsche Web-2.0-Szene – und zu Guttenberg ist als Topthema verdrängt.
Eins hat Jung von Matt erreicht: Die Kundschaft ist im Gespräch. Kostenlos. Und „Wir sind Helden!“ hat sich diese Chance auch nicht entgehen lassen. Dabei ist die Geschichte selbst völlig belanglos. Aber offensichtlich steht auch die Blogosphäre auf Boulevard…
Was ist eigentlich erlaubt im Web – und was nicht? Wenn die Frage so einfach zu beantworten wäre und sich außerdem alle an die Spielregeln halten würden, wir bräuchten keine Datenschutzbeauftragten.
Es gibt zweifellos viele Fälle von Datenmissbrauch. Doch manchmal picken sich die Datenschutzbeauftragte merkwürdige Sachen heraus, um sie zu kritisieren. Der niedersächsische Datenschutzbeauftragte Joachim Wahlbrink zum Beispiel legt sich jetzt mit dem gesamten Internet an. Oder besser: Mit allen, die auf ihren Webseiten Onlinewerbung einbinden – und das sind praktisch alle, denn irgendwie müssen kostenlose Inhalte refinanziert werden.
Wahlbrink hält die Weitergabe von IP-Adressen ohne die ausdrückliche Zustimmung des Benutzers für unzulässig. Jeder Computer hat eine IP-Adresse, so lange er online ist. Privatcomputer normalerweise jedes Mal eine andere. Ohne diese IP-Adresse gibt es kein Internet. Das Problem aus Sicht des Datenschutzbeauftragten: Auch die werbetreibende Wirtschaft, allen voran Google mit seinen überall präsenten Textanzeigen, würden die IP-Adressen übermittelt bekommen. Was stimmt, anders geht es nicht.
Das will Wahlbrinck nun rechtlich prüfen lassen – und geht gegen kleine Webseitenbetreiber vor. Sie sollen die Onlinewerbung von ihren Seiten entfernen.
In meinen Augen eine vollkommen realitätsferne Sichtweise, eine hoffnungslos überzogene Forderung. Denn ein Internet ohne Onlinewerbung ist nicht denkbar, jedenfalls nicht, wenn es kostenlos bleiben soll. Es braucht pragmatische Vorschläge, keine illusorischen Forderungen. Dieses Vorgehen der Datenschützer untergräbt ihre Glaubwürdigkeit und stiftet nur Unruhe. Ärgerlich.
Meine Privatsphäre im Internet zu schützen ist mir wichtig. Dennoch habe ich das Gefühl, dass die Diskussion um Datenschutz im Internet sich in den letzten Jahren immer weiter – zu sehr – aufgeheizt hat. Jetzt gehen einige Datenschützer so weit, zu behaupten, der Statistikdienst Google Analytics sei in Deutschland illegal. Doch auch soziale Netzwerke und große Webfirmen, wie Facebook, Google, SchülerVZ und weitere Plattformen gelangen recht häufig ins Visier der Datenschützer. Warum?
Google ist eine der Firmen, die nicht selten Kritik einstecken mussten und müssen. Alles begann, als Google 2004 seinen neuartigen E-Mail-Dienst Google Mail an den Start schickte. Datenschützer gingen auf die Barrikaden – denn Google nutzt Inhalte der Nachrichten, die Benutzer senden und empfangen, um persönlich angepasste Werbung anzuzeigen.
Damit Google Mail einschätzen kann, wofür ich mich interessiere, und mir so passende Werbung anzeigen kann, müssen meine E-Mails durchgelesen werden. Doch genau das verstoße gegen das Postgeheimnis, fanden damals Datenschützer und die US-Informationszentrale für elektronischen Datenschutz (EPIC). Im Fall von Google Mail entsteht jedoch kein wirkliches Problem, finde ich. Denn schließlich sind es nicht Mitarbeiter, die meine Mails lesen, sondern automatische Programme – in Sekundenbruchteilen, und völlig anonym. Hier hilft die angezeigte Werbung, dass Google seinen E-Mail-Dienst weiterhin kostenlos anbieten kann. Und das ist meiner Meinung nach vollkommen in Ordnung.
Inzwischen hat Google immer mehr den Ruf einer Datenkrake. Vielleicht nicht ganz zu Unrecht. Denn immerhin weiß Google, was ich mir bei Youtube ansehe, wo ich gerade bin (Google Maps-Ortung, zum Beispiel mittels iPhone), wie mein Haus aussieht (Street View), wer meine Freunde sind (Android-Handys und Kontaktliste in Google Mail), wo ich mich gern im Netz herumtreibe (Google Chrome-Browser), was ich gerne lese (Google eBookstore), und was ich im Web einkaufe (Google Shopping-Suche).
Doch warum die aktuelle Diskussion über Google Analytics? Es handelt sich um einen Statistikdienst, den Websitebetreiber, Blogger und Shopinhaber verwenden, um mehr Informationen über ihre Besucher zu bekommen. Dazu werden Daten über deinen Browser, deine Bildschirmauflösung und dein Betriebssystem an Google gesendet, sobald du irgendeine Website öffnest, die Google Analytics einsetzt.
Die Gesamtheit der erhobenen Daten lässt allerdings keine exakte Ortung oder Definition zu, wer ich als Besucher der Website bin. Zudem werden die gesammelten Besucherinfos dem Seiteninhaber immer nur anonymisiert angezeigt, zum Beispiel: „50% Ihrer Besucher verwenden 1024 mal 768 Pixel als Auflösung.” Hier sehe ich klare Vorteile für den Eigentümer – und schließlich auch für mich als Besucher der Website. Schließlich bin ich es, der daraus Nutzen zieht, wenn die Website mich gut kennt, auf meine Bedürfnisse und Möglichkeiten meines Browsers optimiert werden kann. Darum verwenden wir auch bei schieb.de Google Analytics.
Das Sammeln dieser anonymen Daten – ja, dazu zählt auch meine IP-Adresse, die sich sowieso ein Mal pro Tag ändert – sehe ich nicht als großes Problem an. Ich denke, es verstößt auch nicht gegen Datenschutz-Grundsätze. Und ich bin mir sicher, wenn es einen Musterprozess gibt, wird dieser ein ähnliches Urteil zur Folge haben. Immerhin leben wir in Deutschland, und es sollte uns erlaubt sein, Technik zu unserem Vorteil zu nutzen. Und dazu zählt auch Google.
Bei vielen Webseiten kann man vor lauter Werbung und störenden Elementen kaum den eigentlichen Text lesen. Apples Safari-Browser hat dafür eine pfiffige Lösung: den Reader. Damit lassen sich lange Texte komfortabel und ungestört am Bildschirm lesen.
So funktioniert der Safari-Reader: Zuerst wie gewohnt die Webseite aufrufen und warten, bis die Seite komplett geladen ist. Konnte Safari einen längeren zusammenhängenden Text erkennen, erscheint rechts in der Adresszeile die Schaltfläche „Reader“. Ein Klick darauf wechselt in den Reader-Modus. Daraufhin wird der Hintergrund gedimmt und nur der Haupttext in einer vergrößerten Schrift eingeblendet – ganz ohne Werbung, Steuerelemente und anderen überflüssigen Schnickschnack. Pfiffig: selbst mehrseitige Dokumente werden zu einem Gesamtdokument zusammengefasst.