Googles größte Datenpanne

Wo Menschen arbeiten, da passieren Pannen. Das ist keine Frage. Wo viele Menschen arbeiten, das passieren halt eben ein paar mehr Pannen. „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“, weiß der Volksmund. Stimmt.

Allerdings gibt es auch so etwas wie Verantwortung – und Glaubwürdigkeit. Und die leidet nunmal enorm, wenn man ausgerechnet da versagt, wo die eigene Kernkompetenz liegt. Genau das ist jetzt Google passiert. Oder besser: Google hat dort versagt, wo ein Unternehmen wie Google nicht versagen darf.

Wie Google selbst zugibt, haben die durch Deutschland rollenden Streetview-Fahrzeuge mit ihren Fototürmen nicht nur Aufnahmen von Häusern und Straßen gemacht, sondern – so ganz nebenbei – auch Informationen über WLANs aufgezeichnet und gespeichert. Das allein ist nicht schlimm, finde ich, denn das machen auch andere Unternehmen und sogar angesehene deutsche Forschungsinstitute wie das Fraunhofer Institut. Mit solchen WLAN-Daten lässt sich in dicht besiedelten Gebieten prima eine Ortsbestimmung für Handys und Notebooks realisieren – über die WLAN-Netze in der Umgebung. Persönliche Daten werden dazu weder benötigt, noch veröffentlicht.

Eigentlich. Aber hier nun die Panne: Google hat persönliche Daten aus ungesicherten WLAN-Netzen aufgezeichnet und gespeichert. Wer also ein ungesichertes WLAN-Netz betreibt, den hat Google kurz besucht und auf die Festplatte geschaut (bildlich gesprochen, nicht wörtlich zu verstehen). Und das nicht etwa nur bei uns in Deutschland, sondern in allen 34 Ländern, in denen Google Streetview-Fotos gemacht hat.

Ganz ehrlich: Das verschlägt mir die Sprache – und macht mich auch richtig zornig. Denn so etwas darf einfach nicht passieren. Offensichtlich wurden etliche hundert GByte sogenannter „Nutzdaten“ aus offenen WLAN-Netzen empfangen und gespeichert. Das können Fragmente aus E-Mails sein oder auch nur geladene Webseiten. Zwar lässt sich nur schwer eine direkte Zuordnung zu Wohnungen oder gar Personen herstellen, aber eins steht fest: Das ist verboten und darüber hinaus natürlich auch ein absolutes Tabu für ein Informationsimperium wie Google. Denn die Streetview-Fahrzeuge haben die Daten nicht etwa nur empfangen, sondern eben auch gespeichert.

Richtig zornig macht mich die offensichtliche Inkompetenz des Unternehmens. Google wei0ß offensichtlich nicht mal selbst, welche Daten seine Mitarbeiter erheben, speichern und verarbeiten – und genau das ist dann mehr als nur bedenklich. Eine solche Schlamperei ist Wasser auf den Mühlen all jener, die Google gerne immer wieder unterstellen, Daten im großen Stil zu sammeln und ohne Rücksicht auf Verluste auszuwerten und zu verwerten. Wer wollte da jetzt noch widersprechen?

Immerhin hat Google seinen Patzer in einem Blogeintrag selbst zugegeben. Wenn es stimmt, was Google da schreibt, war es nicht geplant, die Daten zu speichern (was allerdings auch noch schöner wäre, da verboten).

Dass es energischer Nachfragen deutscher Datenschützer bedarf, damit ein Multimilliarden-Dollar-Unternehmen eine solch gigantische Panne bemerkt, ist allerdings beängstigend. Da fragen sich natürlich nicht nur Laien, sondern auch Daten- und Verbraucherschützer in aller Welt: Welche Daten speichert Google eigentlich noch – ob nun versehentlich, wissentlich oder willentlich!?

Jetzt muss dringend mal was passieren, soll das Vertrauen in Onlinedienste und IT-Unternehmen nicht in Bodenlose sinken. Es wird wirklich allerhöchste Zeit, dass sich US-Unternehmen wie Google, Facebook und Co. um den Datenschutz kümmern und das Thema nicht mehr belächeln. Sie müssen uns genau und plausibel erläutern, welche Daten erfasst, gespeichert, generiert und verwendet werden – und zu welchem Zweck eigentlich.

Nur so lässt sich verloren gegangenes Vertrauen wiedergewinnen.

Wo Daten wohnen: Von der Floppy ins Web

Diese Woche hat Sony das Ende der Floppy Disk bekanntgegeben. Spätestens ab März 2011 wollen die Japaner keine Disketten mehr herstellen und verkaufen. Der Absatz ist in den letzten Jahren enorm zurückgegangen. Seit 1981 wurden die Datenträger aus Plastik verkauft – anfangs mit schlappen 720 KByte Speicherplatz, später boten sie mit 1,44 MByte den doppelten Speicherplatz. In den 80er Jahren war das eine Menge, heutzutage reicht das gerade mal für eine Minute Video oder ein hoch aufgelöstes Foto.

Heute sind andere Datenträger populär. Derzeit am beliebtesten: der USB-Stick. Er ist klein, handlich, praktisch – und mittlerweile enorm aufnahmefähig: Es gibt USB-Sticks mit bis zu 64 GByte Speicherkapazität – alles kein Problem mehr und auch bezahlbar. Es gibt große Preisunterschiede. Die teureren Sticks sind oft etwas schneller. Wer USB-Sticks intensiv nutzt, wird das höhere Datentempo zu schätzen wissen.

Weil man USB-Sticks verlieren kann und sie auch durchaus gestohlen werden: Manche USB-Sticks haben einen eingebauten Passwortschutz. Nach dem Aufstecken muss man erst mal ein Passwort eingeben. Es gibt mittlerweile auch Deluxe-USB-Sticks mit eingebauter Minitastatur. Da gibt der Benutzer nach dem Aufstecken einen PIN ein und erhält erst dann Zugriff auf die gespeicherten Programme und Daten. Der Handel bietet auch „schicke“ USB-Sticks an, selbst Designer-Stücke oder Sticks für Liebhaber, etwa mit Star-Wars-Motiven.

Früher hat die Diskette auch als Backup-Medium getauft, um Sicherheitskopien herzustellen. Das ist heute angesichts enormer Volumen moderner Festplatten nicht mehr praktikabel. Deshalb wurden Backups in den letzten Jahren vor allem auf CDs und DVDs gespeichert. Auf eine CD passen 700 MByte Daten, auf eine DVD je nach Art des Datenträgers mehrere GByte. Aber selbst das reicht heute nicht mehr, um komfortabel Backups herzustellen. Eine Festplatte mit 1 Terrabyte Speicherkapazität würde das Brennen unzähliger DVDs erforderlich machen, was lästig und mühsam ist.

Eine gute Alternative für Backups sind heutzutage externe Festplatten. Sie sind schnell, lassen sich bequem an jeden PC aufstecken, sind erschwinglich geworden und auch sicher. Der Handel bietet mittlerweile auch „Server“ für zu Hause an: Ein in ein Chassis gepackte externe Festplatte, die dann per WLAN oder Netzwerk zum Speichern oder Abrufen von Fotos und Videos benutzt wird. Vorteil: Jeder PC-Benutzer im eigenen Heimnetzwerk kann darauf zugreifen. Ein zentraler Speicherort für Daten, Fotos und Videos.

Apple hat das Konzept perfektioniert und bietet mit seiner „Time Machine“ ein Gerät an, das sogar automatisch Sicherheitskopien von allen Rechnern macht, drahtlos per WLAN.
Weiterer Trend: Daten im Web speichern, in der Cloud – auf Online-Festplatten. Hier speichert der Benutzer die Daten auf Servern im Web. Auf diese Weise sind die Daten von überall und von jedem PC aus erreichbar, solange es Zugriff auf das Internet gibt. Das kann sehr praktisch sein. Der Speicherplatz wird nie knapp, und die Anbieter solcher Online-Festplatten kümmern sich darum, dass von den Kopien wieder Sicherheitskopien gemacht werden. Datenverlust ist nahezu unmöglich, allerdings auch nicht komplett ausgeschlossen.

Manche Online-Festplatten lassen sich ansprechen wie ganz normale Festplatten im Rechner, man merkt keinen Unterschied, außer, dass es bei großen Dateien etwas länger dauert. Für Backups sind Online-Festplatten besonders praktisch, weil die Backup-Software im Hintergrund alles automatisch erledigt.

Es gibt unzählige Angebote von Onlinespeicher. Kleinere Speichermengen bekommt der Benutzer heute durchaus gratis, etwa bei Anbietern wie Gigabank, Dropbox oder Skydrive von Microsoft, hier steht dem Benutzer sogar 25 GByte Speicherplatz kostenlos zur Verfügung. Wer mehr braucht, kann bei Anbietern wie Strato Hidrive Onlinespeicher für wenige Euro im Monat mieten, was sich durchaus lohnen kann. Die Anbieter stellen auf Wunsch und gegen entsprechende Bezahlung beliebige Speicherkapazitäten zur Verfügung.

Digitalfotos: EXIF-Daten säubern

In Digitalfotos ist mehr gespeichert als einem lieb ist. Neben dem eigentlichen Foto stecken in den sogenannten EXIF-Daten Infos über die Kamera, den Fotografen, den Aufnahmeort und vieles mehr. Wer Fotos ohne die verräterischen Zusatzinfos weitergeben möchte, kann mit einem Gratistool das Foto von sämtlichen EXIF-Daten befreien. Netter Nebeneffekt: Die Dateien werden kleiner.

Der kostenlose „Exit tag remover“ beherrscht über 30 Datei- und mehr als 15 verschieden Tag-Formate. Zum Säubern mit „Add“ die gewünschten Fotos in die Liste aufnehmen. In der kostenlosen Version lässt sich immer nur ein Foto bearbeiten; bei der kostenpflichtigen Variante (knapp 13 US-Dollar) gibt’s keine Beschränkung.

Nach der Bildauswahl auf „Start“ klicken und im nächsten Fenster entscheiden, ob das Original überschrieben oder eine Kopie angelegt werden soll. Im letzten Schritt festlegen, welche versteckten EXIF-Daten verschwinden sollen. Mit „Exif Thumbnail“ lassen sich zum Beispiel die Vorschaubildchen löschen, „Exif GPS“ löscht (falls vorhanden) die Geodaten aus der Bilddatei.

Mit dem „Exif tag remover“ unerwünschte EXIF-Daten entfernen:
https://www.rlvision.com/exif/about.asp

Das Google-Dashboard zeigt alle gespeicherten Daten

Das Angebot von kostenlosen Google-Angeboten fürs Web und den eigenen Rechner ist enorm. YouTube, Google Text & Tabellen, Google Mail, Google Talk und all die anderen Google-Dienste haben eines gemeinsam: sie sammeln und speichern persönliche Daten. Welche Daten die sprichwörtliche Datenkrake bereits erfasst hat und was davon öffentlich im Web steht, zeigt ein weiterer Google-Dienst: das Google Dashboard.

Im Dashboard (wörtlich übersetzt: Armaturenbrett oder Instrumententafel) verrät Google unter der Adresse https://www.google.com/dashboard, welche persönlichen Daten bei den einzelnen Google-Diensten gespeichert wurden. Nach der Anmeldung mit dem eigenen Google-Zugangsdaten steht zu jedem Dienst, wie viele Konten unter welchen Namen eingerichtet wurden, welche Mails und Termine im Google-Netzwerk gespeichert sind, welche Chrome-Gadgets installiert sind, wie viele Fotos im Picasa-Album veröffentlicht wurden, wie viele Office-Dokumente auf den Google-Servern liegen und vieles mehr. Erfreulich: Über den Link „Verwalten“ lassen sich Daten direkt löschen, Konfigurationen ändern oder Datenschutzeinstellungen anpassen.

Verräterische Infos aus Bildern entfernen

Digitalkameras speichern in den EXIF-Dateien jede Menge Zusatzinformationen, etwa mit welcher Kamera, bei welcher Belichtungszeit und zu welcher Uhrzeit das Foto geschossen wurde. Mitunter sind sogar GPS-Koordinaten (Geotags) hinterlegt. Pikant: Wer Fotos weitergibt, gibt auch sämtliche EXIF-Daten aus der Hand. Wer das nicht möchte, kann mit „jStrip“ persönliche Infos aus den Bilddateien löschen.

Das Gratistool „jStrip“ entfernt per Mausklick alle EXIF-Daten (EXchangeable Image File Format) aus dem Foto; übrig bleibt das „nackte“ Bild. Achtung: Die Bearbeitung sollte nur an Kopien erfolgen, da das Tool keine Kopien anlegt, sondern die Originaldateien überschreibt. Soll das Bild später weiterbearbeitet oder zurück in die Kamera kopieren werden, sollten die Zusatzinformationen erhalten bleiben.

„jStrip“ löscht persönliche Infos (EXIF-Daten) aus Fotos:
https://davidcrowell.com/jstrip

Wichtige Systemdaten dauerhaft im Desktop-Hintergrund einblenden

Wichtige Systemdaten dauerhaft im Desktop-Hintergrund einblenden

Wie viel Platz ist noch auf der Festplatte, wann wurde der Rechner zuletzt gestartet und wie lautet eigentlich die IP-Adresse des eigenen Rechners? Fragen, die sich ambitionierte Windows-Anwender fast täglich stellen. Um nicht ständig in der Systemsteuerung oder mit Extratools die wichtigsten Daten abzufragen, empfiehlt sich das Gratisprogramm „BgInfo“ (Background Info) von Microsoft.

Es blendet alle wichtigen Systemdaten dauerhaft auf dem Windows-Desktop ein.
Nach der Installation des Tools wird über das aktuelle Hintergrundbild eine Systemübersicht gelegt. Zu sehen sind alle wichtigen Parameter wie Bootzeit, Prozessor, freier Arbeitsspeicher, freier Festplattenspeicher, installierte Speicherbausteine, Betriebssystemversion, Netzwerknamen, IP-Adresse oder installierte Service-Packs.

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Was genau an welcher Stelle stehen soll, lässt sich im Konfigurationsfenster einstellen. Sehr pfiffig: BgInfo verbraucht keine Systemressourcen, da es beim Booten nur einmal das Hintergrundbild neu generiert und dann wieder aus dem Speicher verschwindet.

 „BgInfo“ zeigt, was im Rechner steckt:
https://technet.microsoft.com/en-us/sysinternals/bb897557.aspx

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