Soziale Netzwerke im Iran

„Gott hat Facebook befreit“, so jubelten User im Iran, nachdem Facebook plötzlich und unerwartet im Land wieder frei genutzt werden konnte, ohne technische Tricks oder irgendwelche Umwege. Jahrelang hatte das Regime den Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter konsequent blockiert.

Doch die Freude währte nicht lange: Die Aufhebung der Netzsperre war nur eine Panne. Bereits nach wenigen Stunden sind Facebook, Twitter und Co. wieder hinter dem unsichtbaren eisernen Vorhang verschwunden.

Irgendwie haben alle Internetbenutzer mit Unwägbarkeiten zu kämpfen. In Regimes wie Nordkorea, Iran oder China ist das Internet stark reglementiert, viele Angebote stehen gar nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung. Außerdem gibt es eine übermächtige Kontrolle. Wie im Westen müssen offensichtlich damit leben, dass ebenfalls kontrolliert wird – und, wie es aussieht, auch manipuliert. Amerikanische Geheimdienste kaufen sich nicht nur in Sicherheitsfirmen ein, sondern manipulieren auch gezielt Software, um sich den Zugang zu abgesicherten Systemen zu erleichtern. Weil wir es nicht direkt bemerken, halten das viele für besser. Ist es aber nicht.

Twitter geht an die Börse

Twitter geht an die Börse

Facebook ist vor etwas über einem Jahr an die Börse gegangen, jetzt will auch Twitter versuchen, an der Börse Geld einzusammeln. Die Ankündigung erfolgte standesgemäß in einem Tweet des Unternehmen: 135 Zeichen, mehr war nicht nötig, um das Vorhaben bekanntzugeben. (mehr …)

Twitter führt Panik-Button ein

Twitter führt Panik-Button ein

Weil auch in sozialen Netzwerken wie Twitter regelmäßig User belästigt werden, fordern einige nun einige eine Art Panik-Button. Jeder Twitter-User soll in der Lage sein, sich darüber innerhalb kürzester Zeit und ohne Umwege an Mitarbeiter von Twitter zu wenden, um sich über einen anderen User zu beschweren oder einen Tweet als bedenklich oder unangemessen zu melden.

Zwar bietet Twitter bereits die Möglichkeit, sich über ein Onlineformular mit Beschwerden an Twitter zu wenden. Allerdings kennen nur die wenigsten User dieses Formular – und oft reagiert Twitter auch erst spät oder gar nicht. Der Panik-Button soll nicht nur auf der Webseite zu sehen sein, sondern auch in gängigen Apps eingebaut sein und für jeden jederzeit erreichbar sein. Die vor einigen Tagen gestartete Online-Petition hat innerhalb kürzester Zeit über 70.000 Unterstützer gefunden. Twitter hat die Reaktion beeindruckt: Das soziale Netzwerk hat angekündigt, den Beschwerde-Button zeitnah einzuführen.

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Auch Twitter will personalisierte Werbung einführen

Auch Twitter will personalisierte Werbung einführen

Auch Twitter-Nutzern wird gelegentlich Werbung präsentiert, irgendwie muss der kostenlose Plauderdienst schließlich finanziert werden. Noch ist Twitter auf der Suche nach dem passenden Geschäftsmodell. Jetzt hat Twitter mitgeteilt, dass künftig auch Twitter-User auf persönliche Vorlieben zugeschnittene Werbung gezeigt bekommt, etwa am Valentinstag Werbung eines lokalen Blumenhändlers. Wenn der User die Webseite des Händlers schon mal besucht oder seine E-Mail-Adresse hinterlegt hat, will Twitter die Anzeige als Werbe-Tweet präsentieren.

Personalisierte Reklame: Eine neue Werbeform, die sich bei Google und Facebook durchaus bewährt hat und für die Konzerne rechnet. Allerdings geben Twitter-User weniger Infos über sich preis, jedenfalls nicht direkt. Trotzdem traut sich Twitter solche personalisierten Onlineanzeigen zu. Infos über die User will Twitter den Werbetreibenden nicht zur Verfügung stellen.

Wer solche personalisierten Anzeigen nicht haben will, soll das Twitter mitteilen können: Es reicht, die Do-not-Track-Funktion im Browser zu aktivieren oder in die entsprechende Option in den Twitter-Einstellungen abzuschalten. Zunächst probiert Twitter die personalisierte Werbung erst mal nur in den USA aus.

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Facebook macht Instagram zum Video-Dienst

Facebook macht Instagram zum Video-Dienst

Was Twitter kann, das kann Facebook doch schon lange. Seit Januar bietet Twitter mit Vine eine Video-App, mit dem sich bis zu sechs Sekunden lange Videos aufnehmen lassen, die Twitter in einer Endlosschleife abspielt. Gute Idee, finden die Entwickler bei Facebook – und haben die Foto-App Instagram jetzt um eine Videofunktion erweitert, mit der sich mit Hilfe des Smartphones Kurzfilme aufnehmen und auf Facebook veröffentlichen lassen.

Bei Instagram können die Miniclips zwischen drei und 15 Sekunden lang sein. Dem Benutzer stehen 13 verschiedene Filter und Effekte zur Verfügung, um gemachte Aufnahmen nachzubearbeiten oder tricktechnisch zu verfremden. Verwackelte Bilder lassen sich dank einer „Cinema“ genannten Funktion stabilisieren.

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Die App ist kostenlos und für iOS wie Android erhältlich. Ziel von Facebook dürfte sein, die User an Kurzfilme zu gewöhnen, denn die Werbeindustrie hat Gefallen an den Twitter-Kurzfilmen gefunden. Über Facebook lassen sich natürlich viel mehr Menschen erreichen – und so mehr Umsatz machen.

Hashtag der Woche: #neuland

Hashtag der Woche: #neuland

Wenn man Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland ist, dann darf man nicht ungestraft eine unglückliche Formulierung verwenden. Erst Recht nicht, wenn diese Formulierung etwas mit dem Internet zu tun hat.

Nur wenige Sekunden, nachdem Angela Merkel auf einer Pressekonferenz das Internet im allgemeinen und die sozialen Netzwerke im besonderen als „Neuland“ bezeichnet hat, ging auf Twitter der Shitstorm los: „Das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt“?

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Seitdem ist #neuland der beliebteste Hashtag im deutschsprachigen Twitter. Jede Menge Lästereien, Spott und Häme. Im Kern haben alle, die diese Formulierung kritisieren, Recht: Im Jahr 2013 darf das Internet für die Politik wohl nicht ernsthaft Neuland sein.

Erst Recht nicht, wenn man Tage hinter sich hat, in denen der Prism-Abhörskandal das große Thema ist. Aber es war ein heißer Tag. Der US-Präsident war gerade zu Gast. Das zerrt an den Nerven. Neuland sollte das Internet für Frau Merkel aber trotzdem nicht sein. Auch nicht für ihre Ministerinnen und Minister.

Der gläserne Twitterer

Alle reden davon, wie auf Facebook Profile von Usern entstehen – dabei ist das, wenn auch in bescheidenerem Ausmaß, ebenso auf Twitter möglich. Wer Twitter regelmäßig nutzt, teilt ebenfalls eine Menge über sich mit. Forscher von IBM haben jetzt nachgewiesen, wie durch die Verwendung bestimmter Begriffe Rückschlüsse auf die Persönlichkeit eines Nutzers möglich sind, insbesondere, wenn bestimmte Begriffe regelmäßig verwendet werden. Fünfzig Tweets reichen den Forschern schon, um die Persönlichkeit eines Menschen „ziemlich verlässlicht“ zu bestimmen, mit 200 Kurznachrichten könne man jeden schon bereits „sehr gut“ einordnen.

Ganz abgesehen davon, dass auch Zeitpunkt und Geodaten der Tweets eine große Rolle spielen können – ebenso das soziale Netzwerk, dass sich durch Follower und Kontakte ergibt. IBM entwickelt an einer Software zur Persönlichkeitsanalyse, die daraus Kapital schlagen will. Die Software soll dabei helfen, personalisierte Werbung präsentieren zu können, die noch besser funktioniert. Attribute wie Geschlecht, Alter oder Interessen werden dann durch diverse weitere Faktoren ergänzt. Für die Werbeindustrie eine spannende Entwicklung – für uns Benutzer wohl eher weniger.