Randi Zuckerberg und die Privatsphäre-Einstellungen

Ja, das ist schon so eine Sache mit dem Datenschutz bei Facebook. Es gibt derart viele Privatsphäre-Einstellungen und Optionen, die man aktivieren oder deaktivieren kann, dass man schon mal den Überblick verliert. Einfach ist anders, sagen viele. Alles ganz einfach, behauptet Facebook. Deshalb ist es um so peinlicher, was jetzt über die Weihnachtsfeiertage passiert ist. Da hat Randi Zuckerberg, die Schwester von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, ein im Grunde harmloses Familienfoto auf Facebook veröffentlicht, das eigentlich nur Freunde sehen sollten.

Hat aber nicht ganz geklappt. Auf dem Foto ist auch Mark Zuckerberg zu sehen, deshalb wurde das Foto von einer Facebook-Mitarbeiterin flugs auf Twitter veröffentlicht – was wiederum die Empörung von Randi Zuckberg nach sich gezogen hat. Die musste sich aber belehren lassen, dass ihre Fotoaufnahme öffentlich auf Facebook zugänglich war – für jeden, der ihren Stream abonniert hat. Wenn also die Schwester von Facebook-Gründer Zuckberg und eine leitende Angestellte des Unternehmens nicht schafft, alles richtig einzuschätzen – wie sollen das andere?

Steinbrück meets Online-Realität: Der Kanzler-Kandidat im Twitterview

#fragpeer – so lautet der Twitter-Hashtag für Fragen an Peer Steinbrück. Der SPD-Kanzlerkandidat ist bekannt dafür, vom Internet nicht viel zu halten. Trotzdem hat sich Steinbrück jetzt dazu hinreißen lassen, Fragen aus dem Netz zu beantworten. Dazu wurde eigens der Hashtag #fragpeer auf Twitter eingerichtet. Ein „Twitterview“, wie sich das neudeutsch nennt.

Und siehe da: Die Fragen prasselten nur so herein. 1500 Beiträge sind in vier Stunden zusammengekommen, allerdings nur 42 Antworten. Und die hat Peer Steinbrück nicht selbst eingetippt, sondern diktiert. Es war also ein erster vorsichtiger Kontakt mit dem neuen Medium. So schnell werden wir Peer Steinbrück wohl nicht dabei erwischen, wie er auf seinem Smartphone Tweets absetzt – wie auch die meisten seiner Politik-Kollegen eher Social-Media-abstinent sind. Nach wie vor. Schade.

Twitter kann jetzt auch Fotos verbessern

Eigentlich ist Twitter ein Nachrichtendienst: 140 Zeichen für Beobachtungen, Gedanken, Ideen. Doch mittlerweile kann man alles Mögliche mit Twitter verschicken. Auch Fotos. Seit einer Weile kann man auf dem Smartphone auch mit der Standard-App von Twitter Fotos verschicken. Seit dieser Woche ist nun sogar auch ein Foto-Filter eingebaut – oder besser: gleich neun. Wer mit seinem Smartphone ein Foto schießt, kann verschiedene Filter darüber jagen und so Effekte erzeugen. Die Fotos lassen sich auch beschneiden oder auf Fingertipp fototechnisch optimieren.

Alles spezielle Funktionen, die man aus Foto-Apps kennt, etwa Instagram. Weil aber Instagram vor einigen Tagen die Vorschaufunktion für Twitter-User deaktiviert hat, um mehr User auf die Instagram-Seiten zu holen, hat Twitter umgekehrt nun Filter und Fotofunktionen eingeführt, um wiederum weniger Leute an Instagram zu verlieren. Ein bisschen albern ist es schon. Und ich finde: Twitter sollte nicht versuchen, zum Allrounder zu werden. Da geht nur die Übersichtlichkeit verloren.

Twitter-Trends derzeit gestört

Rund 500 Millionen Menschen weltweit nutzen den Nachrichten-Dienst Twitter. Nirgendwo sonst lassen sich aktuelle Trends schneller erkennen als hier, denn nirgendwo sonst wird so schnell diskutiert, was die Menschen bewegt. Darum sind die Twitter-Trends interessant: Twitter verrät, welche Schlagwörter und Begriffe gerade besonders häufig benutzt werden. In den USA, in Deutschland, überhaupt.

Doch seit einigen Tagen scheinen diese Twitter-Trends gestört zu sein. Da erscheinen Begriffe wie Kaffee, Buch oder Tag, die garantiert keine aktuellen Trends sind. Und Happy Thanksgiving mag zwar in den USA wegen des Feiertags glasklar ein Trend sein, in Deutschland aber nicht – taucht aber trotzdem in den Trendlisten auf.

Der Algorithmus, der die Twitter-Trends ermitteln soll, spinnt gerade. Das nervt und verwirrt – und sollte schnellstmöglich abgestellt und korrigiert werden.

#bindersfullofwomen: Romneys Debattenpatzer im Web verulkt

Die Netz-Community ist gnadenlos: Wenn jemand in ein Fettnäpfchen tritt, dann wird das ausgeschlachtet. Das musste Präsidentschaftskandidat Mitt Romney erleben: Wer wurde noch während der jüngsten TV-Debatte zur Witzblattfigur im Web. Romney wollte bei den weiblichen Wählern punkten und hat während der jüngsten TV-Debatte aus seiner Zeit als Gouverneur berichtet. Er wollte weibliche Mitarbeiter einstellen – und da haben ihm seine Mitarbeiter „Ordner voller Frauen“ gebracht, „Binders full of women“.

Der Hashtag #bindersfullofwomen wurde innerhalb kürzester Zeit zum beliebtesten Stichwort auf Twitter. Auch auf Facebook verbreitete sich Romneys Formulierung wie ein Lauffeuer: Überall sind Fotomontagen zu sehen, die Romney als rückständigen, Frauen verachtenden, sexistischen, herablassenden Menschen zeigen. Das Web ist nicht repräsentativ – doch es beschleunigt Diskussionen jeder Art, aber auch Häme. Und wo man früher vielleicht drüber hinweggehört hätte, das gerät danke Web nicht so schnell in Vergessenheit. Für Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, Fluch und Segen zugleich.