Wie Instagram und Twitter/X noch mehr Kasse machen wollen

von | 06.06.2024 | Social Networks

Instagram führt wahrscheinlich mit „Ad Breaks“ ein aufdringliches Werbeformat ein und Twitter/X erlaubt sogar Pornos.

Google, Meta, Twitter, Tiktok: Man sollte meinen, diese Konzerne verdienen genug Geld mit ihren Social-Media-Plattformen. In erster Regel mit Werbung.

Doch genug ist anscheinend nie genug. Denn Instagram experimentiert jetzt mit noch aufdringlicherer Werbung, benachteiligt zunehmend ganz normale User – und Twitter alias X erlaubt seit dieser Woche ganz offiziell sogar Porno auf der Plattform. Und das alles nur, um noch mehr Geld zu verdienen.

Instagram Ad Break: Werbung, die man nicht wegscrollen kann
Instagram Ad Break: Werbung, die man nicht wegscrollen kann

Instagram probiert „Ad Breaks“ aus

Mittlerweile ist jeder dritte bis fünfte Beitrag auf Instagram bezahlte Werbung. Ganz zu schweigen davon, dass die Mehrheit der Influencer rund um die Uhr Werbung macht.

Als ob das nicht genug wäre, hat sich Instagram nun einen neuen Move einfallen lassen: „Ad Breaks“. Das sind Werbeclips, die man nicht wegscrollen kann. Sie werden auf jeden Fall zu Ende gespielt.

Die „Werbepause“ ist also im engeren Sinne keine Pause, sondern eine Strafe für den User, sozusagen Hardcore-Werbung. In den USA testet Instagram diese neue Form von Werbung bereits. Sie wird sicher teurer sein als andere Werbeformate.

Der Meta-Konzern verdient also besser. Die neue Werbung kommt nicht gut an: Es gibt jetzt schon jede Menge Proteste. Viele sagen, wenn das kommt, verlasse ich die Plattform.

Instagram verkauft Reichweite gegen Geld
Instagram verkauft Reichweite gegen Geld

Bei Youtube immerhin vermeidbar

Wer jetzt denkt: Kommt mir irgendwie bekannt vor: Kenne ich auch von Youtube…

Das stimmt, da gibt es auch nicht weg-klickbare Werbung. Aber die meisten Videos auf Youtube sind deutlich länger als die typischen Reels auf Instagram. Werbung steht in einem anderen Verhältnis zu den echten Inhalten. Und: Wer mag kann sich freikaufen, mit Youtube Premium. 10 EUR im Monat – und alles ist werbefrei.

Aber das ist nicht das Einzige, was einige in der Instagram Community gerade aufbringt. Auch ohne Anzeigen zu schalten, können sich einige Vorteile verschaffen.

Instagram verkauft Reichweite

Es ist so, dass sich alle, die ihrem Instagram-Konto Geld verdienen wollen – und das sind nicht wenige –, nun mehr Sichtbarkeit kaufen können. Sie bezahlen 50 bis 350 EUR im Monat und werden dann öfter angezeigt als normale Konten. Sie werden „gefeaturt“, sagt Meta dazu.

Solche Konten werden häufiger in Suchen angezeigt, aber auch im ganz normalen Feed – ohne in dem Sinne als Anzeigen gekennzeichnet zu sein. Die Folge: Es gibt ein klares Zwei-Klassen-System. Wer Geld hat, schaltet Anzeigen oder lässt seine Postings „featuren“. Die Posts normaler Menschen werden so immer weniger sichtbar. Dieser zunehmende Kommerz geht vielen Usern auf Instagram erkennbar auf die Nerven.

Und bei X, formerly known as Twitter gibt es auch Neuerungen: Pornos ab sofort erlaubt.

Die Plattform X präsentiert jetzt vermehrt pornografische Inhalte
Die Plattform X präsentiert jetzt vermehrt pornografische Inhalte

Twitter/X erlaubt jetzt Pornografie

Schon seit Monaten ist zu bemerken, dass die Plattform X, den meisten besser als Twitter bekannt mit „erotischen“ Inhalten geflutet wird, man könnte auch Pornos sagen. Lange geduldet, steht jetzt eindeutig in den Nutzungsbedingungen, dass Pornos OK gehen, sofern keine Minderjährigen abgebildet sind und alle der Veröffentlichung zugestimmt haben.

Neben der Tatsache, dass das für eine öffentliche Plattform einen Paradigmenwechsel darstellt, solche Inhalte explizit zu erlauben, stellt sich die Frage nach dem Jugendschutz.

Denn Twitter verfügt über keine valide Altersverifikation. Zwar bekommen Accounts von Minderjährigen keines Pornos gezeigt, doch es reicht, einfach das Geburtsdatum anzupassen – fertig. Ein Fall für die Behörden.

Eine Provokation von Elon Musk. Und ebenfalls der Versuch, zu verdienen. Denn auf Twitter/X gibt es sogenannte „Premium Accounts“: Die User zahlen dann für Inhalte, die andere User nicht sehen. X verdient hier Provisionen.

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